Spiegel

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Einzelne Regentropfen bahnen sich ihren Weg über meine kaltnasse Stirn, verdünnen die salzigen Tränen meiner Augen bevor der Boden sie empfängt, tropfend von meinem Kinn. Ich, erleichtert, dass des Himmels Tränen meinen eigenen Schmerz in Schleier hüllen, treffe auf dich, deine sonnenstrahlenden Augen, ein Regenbogen entsteht, dass Band unserer Seelen. Du sagst, ich solle meine Schmerzen nicht verbergen, soll lachen und weinen, schreien und schweigen, Gefühle sind doch das Schönste an uns, der Beweis, dass wir leben, lieben und leiden, Ein Wunder, so unverständlich, wie die Seele selbst, denn sag mir welche Formel beschreibt dein Herz?" Ich spüre deine Hand an meiner Wange, warme Haut auf kaltem Glas und meine Sinne tauchen auf, mir wird plötzlich klar, welch Wunder es ist, dass ich bin und ich sage dir und mir zum ersten Mal: Dein Dasein hat Sinn.

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