1) Memory of the Adventure

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"But your ghost
The ghost of you it keeps me awake" -Ella Henderson

//Ein breites Grinsen zierte das Gesicht der Rothaarigen, die dem Blonden Chaoten hinterher lief.
"Ich krieg dich noch, pass nur auf!", schrie das junge Mädchen und folgte ihm in den Garten. Er lief laut lachend über die Wiese und schaffte es, sich mit einem gekonnten Griff an dem roten "Klettergerüst" hochzuziehen. Ohne lange zu überlegen tat sie es ihm gleich und innerhalb Sekunden saßen Beide auf der höchsten Stange.
"Hab dich Larry!", meinte die vorherige 'Fängerin' und blickte ihn dann fasziniert an. Das Haar des Jungen leuchtete wie Gold, als das Licht auf ihn fiel. Es sah aus als säße ein Engel neben ihr - auch wenn sie wusste, dass dafür sein Charakter viel zu frech war.
"Ich hab mich ja auch fangen gelassen Alli!", entgegnete er gut gelaunt und erwiderte ihr Blick.
Es war, als versank Allison augenblicklich in seinen Augen, in diesem braunen Ton, der ihr so vertraut war. Sie fühlte sich sicher. Alleine, wenn sie Laurence ansah, war ihr bewusst, dass sie ihr Leben für ihn gegeben hätte. Und auch wenn er es niemals zugeben würde, er hätte ihr sicherlich auch Seins anvertraut...//

Mit einer agressiven Handgestik schlug ich das Buch, welches meine Erinnerungen beinhielt, zu und seufzte leise. Wieso mussten mich diese Gedanken einfach immer verfolgen? Diese Erinnerungen an unseren 'Abenteuer' im Wald hinter meinem Zuhause, die fantasievollen Geschichten die wir nachspielten oder unsere gemeinsame Ausflüge an verschiedene Orte. Wir hatten nie Langeweile gehabt, wir fanden immer etwas zu tun - und jetzt?

Fast verzweifelt suchte mein Blick, mein geliebtes Zimmer ab und ohne, dass ich es hätte verhindern können, stiegen mir Tränen in die Augen. Ich sah ihn, wie er zusammen mit mir Karten auf dem Zimmerboden spielte, wie wir uns umarmten und so auf die Coach fielen und wie er etwas auf dem kleinen Keyboard in meinem Zimmer spielte. Ich konnte förmlich die schöne, spontan erfundene Melodie in meinen Ohren hören und mit einem Mal durchfuhr mich das Bedürfnis zu schreien. Ich musste hier weg, musste aus diesem Zimmer, weg von dem Geist, der sich hier materialisiert hatte - Doch natürlich ging das nicht... Aber irgendwie hatte die Situation schon etwas ironisches. Nur die Erinnerung an ihn hielt der Ort gefangen, von meine zwei Ex-Freunde keine Spur.

Ich schüttelte den Kopf um eben diesen wieder klar zu bekommen als mein Handy vibrierte. Mit einem kurzen Blick darauf erkannte ich eine Nachricht - und zwar von meinem vorletzten Ex: Austin. Das war das verdammte Arschloch gewesen, dem ich am Liebsten ins Gesicht schlagen wollte. Glücklicher Weise verging meine vorherige Trauer somit und verwandelte sich in Wut. Zwar war die Sache mit Austin schon über zwei Monate vorbei, doch bekam ich immer noch schwache Agressionen, alleine wenn ich seinen Namen hörte.  Nun ja dazu sollte ich erklären, dass ich ein unglaublicher Gefühlsmensch war. Es war leicht mich zum Heulen zu bringen, aber schaffte man es, mich zu erzürnen, war ich innerhalb von Sekunden auf 180° geladen und nicht mehr zu stoppen.

"Was will der Idiot?"

Ziemlich genervt las ich seine Nachricht durch und rollte daraufhin meine Augen. Mal wieder so was dummes à la "Wie geht es dir?"

Irgendwie verstand das Arschloch einfach nicht, dass er mich in Ruhe lassen sollte. Es war, als hätte er nichts besseres zu tun, obwohl er eine Neue hatte.

Einen Moment überlegte ich ihm zu antworten, ließ es dann aber sein.

Ich hatte gerade keine große Motivation dazu, ihn mal wieder zur Sau zu machen. Somit warf ich mein Handy einfach wieder aufs Bett und blickte zur Uhr.

"Verdammt, schon 0:26", fluchte ich leise und fing an mich schnell umzuziehen. Dummer Weise schaffte ich es momentan einfach nicht vor 1 Uhr schlafen zu gehen, dabei musste ich morgens um 6:15 Uhr aufstehen! Wieso das so war? Das konnte ich nicht sagen, es war einfach so - doch ich arbeitete an einer Verbesserung dieser Umstände!

Jedenfalls ließ ich mich jetzt aufs Bett fallen und schloss mein Augen. Ich sollte schlafen, der morgige Tag würde schließlich wieder anstrengend genug werden...

Ich weiß nicht wie viel Zeit verging, doch irgendwann entschwand ich in einen tiefen Schlaf.

~ gezeichnet Nyuu ~

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