Memory of an different Life

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Run Run Lost Boy
They say to me
Run run Lost Boy
from reality

Der Blick der Rothaarigen verweilte für einen Moment auf den Raum, welcher die letzten 9 Monate ihrer gewesen war. Mit einem wehmütigen Gefühl wandte sie den Blick ab und stieg zum Letzten Mal die Stufen des Hauses herab, umarmte zum letzten Mal die Mitglieder des Hauses, ehe sie all dies hinter sich ließ. Das war ihr letzte Tag hier in ihrer zweiten Heimat, in ihrem Fluchtjahr, in ihrem alternativen Leben. Ein Leben voller Einfachheit indem sie das tun konnte was sie wollte und genau dies auch tat. Allison hatte jede einzelne Sekunde in dem fremden Land genossen und so viel neues gesehen und erlebt, gar Seiten an sich entdeckt von denen sie nicht einmal wusste das sie diese hatte.

Mit Tränen in den Augen denke ich an die vergangenen Monate. Nachdem ich die Schulzeit beendet hatte, flog ich als Aupair zur grünen Insel, nach Irland. Dort hatte ich zunächst eine furchtbare Zeit in einer Gastfamilie durchgemacht, welche mich ans Rande meines Selbst trieb. Doch so märchenhaft Irland mit seinen grünen Flächen erschien, so konnte es dies auch sein. Denn nach einem Wechsel in eine andere Gastfamilie mutierte Irland zu meinem sicheren, geliebten Zufluchtsort. Einen Ort der mir als Zuhause diente, während mir an meinem wahren Heimatsort alles Angst und Kummer bereitete. Ein Platz, der anders wie Daheim keine schlechten Erinnerungen hervor rief, in dem mich die Vergangenheit nicht mit seinen Geister jagte, welche mich immerzu zur Wehmut trieben... auf das was hätte sein können, und was doch nicht so war - und dann war da noch die Sache mit der Zukunft, die so ungewiss erschien, dass sie mir furchtbare Angst einjagte. Ich entschied mich folglich dazu davon abzuhauen. Davon zu laufen, ein neues Leben anzufangen. Eine andere Persönlichkeit zu sein. Ein sorgloses Leben zu führen, in welchem man fast an jedem Wochenende etwas unternahm, in Städten ausging, sorglos feierte und Leute kennen lernte, gar eine wahre beste Freundin fand - wo ich tatsächlich Lebte. Etwas was ich davor nicht wirklich kannte. Da gab es nur (ätzende) Schule, Familie, Computer, und meine Geister. Und in Irland? Da ging es mir gut, da war ich jemand anderes. Da war ich nicht der Außenseiter der Schulzeit, hier war ich tatsächlich "angesehen" und doch - man konnte der Realität nicht ewig entfliehen, die Zukunft stand vor der Tür und davor fürchtete ich mich. Doch ich musste mit dem Rennen aufhören und endlich anfangen mir auch in Deutschland ein neues Leben aufzubauen. Denn ganz ehrlich? Wer es schaffte sich in Irland, fern entfernt von zu Hause, ohne Freunde oder Bekannte, mit einer fremden Sprache, lebendig zu fühlen, dann sollte das ja wohl auch in Deutschland möglich sein - nicht wahr?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 21, 2019 ⏰

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