4)Memory of a Heartbreak

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"Symphonie -und jetzt wird es still um uns" - Silbermond

//Allison blickte in die Augen des Jungen vor sich. Er hieß Austin und irgendwie faszinierte er sie. Sollte sie jemand fragen, was sie in ihm fand, dann waren es seine Augen. In Ihnen sah sie so etwas, dass Allison selber als "Lebenswille" bezeichnete. Und scheinbar schien er auch irgendetwas in der Rothaarigen zu sehen, denn sie waren schließlich ein Paar. Sie waren beide voller Lebensgeister und durchlebten viele glückliche Momente, doch dann fing er an sich seltsam zu verhalten. Er fing an nur noch mit "Jana" zu schreiben und dies verletzte Allison immer mehr. Für sie war Vertrauen und Ehrlichkeit, alles auf dem eine Beziehung baute und somit glaubte sie seinen Worten, dass er niemals was von Jana wollen würde. Sie war sich sicher "ihr Austin" würde sie nicht anlügen - nein das war komplett ausgeschlossen! Somit lag sie weiterhin in seinen Armen und überlegte was sie tun könnten. Es war noch Abendanfang und da Sommer war, schien die Sonne und es war angenehm warm. Somit bekam die Rothaarige die Idee, dass sie noch spazieren gehen könnten - doch in dem Moment meldete sich Austin zu Wort. "Wir müssen reden..."

Allison mochte es zu reden, mochte es ehrlich zu sein und Probleme zu beseitigen...dennoch konnte sie kaum das komplette Erstarren ihres Körpers verhindern. Sie wusste sofort um was sein "Gespräch" gehen würde - über ihre Beziehung. Schon seit einer Woche hat Austin angefangen sich seltsam zu behmen und selbst Allison bekam immer mehr das Gefühl, dass die Beziehung zum scheitern verurteilt zu sein schien. Allerding verhinderte die 'Last' auf ihren Schultern und ihr naives Denken, eine logische Schlussfolgerung. Es war nämlich so, dass es Samstag war und drei Tage später, also Dienstags, war ihr 18ter Geburtstag. Mal abgesehen davon dass in der Woche Samstags und Sonntags die Hochzeit ihrer Cousine anstand. Eigentlich wollte Austin dort mit kommen und somit startete das Gespräch.

"Ich muss dir offen gestehen, ich hatte seit letztens schon öfter ans Schlussmachen gedacht - aber ich will uns noch eine Chance geben..."

Im Nachhinein betrachtet, wäre das so der perfekte Moment zum Schluss machen gewesen, doch was tat Allison? Sie musste damit kämpfen nicht zu heulen. Austin fuhr weiter und erklärte, dass er ihr Verhalten manchmal absolut nicht verstand und dass er mit ihr bis nach der Hochzeit zusammen bleiben wollte, schließlich wurde schon ein Zimmer reserviert! Obwohl die Rothaarige kaum einen ordentlichen Gedanken zusammen brachte, bekam sie es hin den Kopf zu schütteln.

"Ich stell dich nicht meiner ganzen Familie vor und du machst dann im Nachhinein mit mir Schluss!" Erstaunlicher Weise hörte sich ihre Stimme nicht komplett zittrig an, sondern schien ihn einiger Maßen umzustimmen. So kam es, dass Austin mit Allison vereinbarte noch bis Freitag zusammen zu bleiben, ehe die Entscheidung fiel...//

Ich wachte urplötzlich auf und in meinem Gesicht konnte man nur ein Gefühl lesen - Wut. Wie ich ihn hasste, wie sehr ich ihn doch verabscheute und das obwohl ich sein Handeln inzwischen teilweise sogar nachvollziehen konnte. Dennoch machte er mich immer noch stocksauer. Ich meine, wer macht bitte am Geburtstag mit einem Schluss? Da feier ich mit meinen Freunden rein und er behandelt mich wie Luft und dann erscheint er Abends erst gar nicht, wenn meine Familie kommt. Gut, dass fand ich nicht tragisch aber mein 'Test' führte zu meinem eigenen Elend. Test sind praktisch, sie entlarven die Menschen, vorallen wenn man wie ich, die Psyche der Mensche gerne analysiert. Jedenfalls schrieb ich ihm an dem Abend als meine Familie da war, dass er doch zu Hochzeit mitkommen musste. - "Dann muss ich aber meine Planung ändern..."

Dadammm -

Was für ein Spast. Dieser Satz brachte mich dazu die Tränen nur kaum zurück zu halten. Er hatte sich schon entschieden - gegen mich. Somit hatte die Beziehung kein Sinn mehr.

"Gut, dann wars das mit uns."

Mit diesem Satz hoffte ich, dass ich ihn nicht mehr sehen musste, nicht mehr hören musste und erst recht nicht mehr mit ihm schreiben musste. Leider falsche Hoffnungen.

Die Tage danach fing er an zu nerven. Er wollte mit mir reden, alles klären. Er war ja der "Gute", der mir nur schon seit ner Woche vormachte mich zu mögen - um seinen 'Spaß' mit mir zu haben. Zwar würde er zweites niemals von sich behaupten, aber ich wusste es. Ich konnte ihn schon immer lesen wie ein offenes Buch, doch sein letzten Schachzug sah ich nicht kommen.

Samstags war die Hochzeit. Sie fing schön an, es gab eine tolle Zermonie, gutes Essen und auch die Stimmung war topp. Ich fühlte mich großartig. Zumindest bis zu dem Moment, als mir eine Freundin eine Nachricht schickte und mich darin fragte ob Austin eine Neue hatte.

Komplett irritiert darüber schaute ich sofort auf Facebook nach und - ER HATTE EINE NEUE. Und mir kam der dumme Verdacht, dass diese "Neue" Jana war.

Jedenfalls war ich zerstört und brach mitten in der abendlichen Hochzeitsfeier in strömende Tränen aus. Ich war fertig mit den Nerven, fühlte mich betrogen und belogen. Austin hatte mich die ganze Zeit nur als Trophäe benutzt.

In meiner ganzen Trauer bemerkte ich zum ersten Mal die Stärke und Zusammenhalt meiner Familie. Meine zwei Cousinen schleppten mich sofort zu der großartigen Bar und redeten auf mich ein, was für ein Arschloch er doch war. Am umwerfensten war allerdings die Mutter des Mannes meiner Cousine. Sie kam zu mir und überredete mich zu Tanzen. Sie stiftete zwei begabten "Verwandte" Jungs (die im Nachhinein betrachtet echt gut aussahen) dazu an sich um mich zu kümmern. Den Rest des Abends habe ich getanzt, gelacht und Austin vergessen. Meine Familie hat mich vor dem Super-Gau gerettet. Dumm nur das der nächste Tag nicht gerade besser wurde. Schließlich verlief das Gespräch mit einer Freundin richtig großartig:
"Austin hat eine Neue..."
"Ja..."
"Du glaubst mir nicht wer das ist!"
"Jana?"
"Woher weißt du das?"
...
Tja woher wusste ich es nur? Vielleicht weil er mir zugesprochen hatte, dass er angeblich NIE auf sie stehen würde? Soviel zum Thema Vertrauen und Ehrlichkeit - wobei eigentlich hätte ich es wissen müssen

Tatsächlich war es ja so, dass ich Austin wohl nie wirklich geliebt hatte, aber er gab mir das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Er hielt mich im Arm und versprach mich zu beschützen und so weiter und sofort. Nach der ganzen Sache mit Laurence war das ein unfassbarer Halt für mich, nur wurde mir so wieder vor Augen geführt, dass man niemanden vertrauen konnte. Oder besser gesagt: Ich brauche keine Beziehung, keine Liebe und vorallen keine Jungs.

~ gezeichnet Nyuu ~

P.S.: Ich hab das Kapitel schon letztes Jahr geschrieben und bis jetzt nicht öffentlich gemacht. Naja besser spät als nie.

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