//Iwaizumi x reader//(4)//[Haikyuu]

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Ich konnte nicht mehr. Meine Lehrer waren an ihren Grenzen angekommen, meckerten ständig rum und verteilten ihre schlechten Noten wie als würden sie bereits vor ihren Augen die neuen McDonalds Mitarbeiter sehen.
Meine Freunde waren leider Gottes nicht besser. Fast alle hatten sich von mir abgewandt da ich nur noch für die Schule lernte, doch das war wohl ein Fehler und hatte mich nun zu einer einsamen, fast depressiven Person gemacht. Und um meine Traurigkeit zu toppen schien es so, als würde der Junge in den ich mich schon vor zwei Jahren verliebt hatte ein anderes Mädchen zu sehen. Oikawa Tooru war natürlich umschwärmt von Mädchen, doch besonders mit einer von ihnen kam er gut aus. Sein bester Freund Iwaizumi Hajime tat mir hingegen leid, schließlich wurde der ständig von ihm ausgelassen. Ich mochte Oikawa wirklich sehr, schließlich hatte er alles was ich nicht habe. Eine nette Familie, gute Noten, viele Freunde, Sportlichkeit, Selbstbewusstsein... ich könnte noch ewig so aufzählen. Meiner Mutter hingegen war alles egal was ich tat und ging arbeiten um Geld zu verdienen für Zuhause, doch das war es auch. Mein einziger Anhaltspunkt, mein Vater, starb bereits als ich noch 4 war, somit bin ich gefühlt allein groß geworden da ich mich Zuhause auch um alles kümmere, sonst tut es ja niemand.
So begann wie jeder Tag ein qualvoller Morgen, als ich mich aus dem Bett quälte, im Badezimmer verschwand und meine Schuluniform anzog. Schlussendlich fertig schnappte ich noch meine Tasche und ging endlich los zur Schule. Ich lief nur 10min, also war der Weg nicht allzu lang.

Dort angekommen drängte ich mich seufzend an Oikawa's Fangirls vorbei, was für ein Tumult. Doch heute war Mittwoch, der schlechteste Tag von allen. Die ersten beiden Stunden Physik, zwei Stunden Japanisch, zwei Stunden Mathe, eine Stunde Chemie und zum Schluss noch eine Stunde Sport. Alles in allem acht Stunden. Doch das beste war, dass ich Physik und Mathe nicht verstand und meine Japanisch Lehrerin mich und meinen Kurs einfach hasste. Wir mussten mit ihr immer diskutieren bis sie uns klar erklärte was wir tun sollten. Lediglich Chemie und Sport sind noch relativ entspannt, doch ich merkte schon heute morgen das nichts gutes passieren wird.

Eher träge nahm ich Platz im Hörsaal und legte mich mit meinem Oberkörper seufzend auf den Tisch. Auch meine Mitschüler die zum Kurs gehörten sammelten sich langsam ein und ich war überrascht als Iwaizumi zusammen mit Oikawa neben mir saßen. Verwirrt starrte ich die beiden an, bis Iwaizumi zuerst das Wort ergriff.

"Wenn du willst können wir auch gehen", kurz, knapp und absolut unfreundlich wie man meinen würde.

"Nein, so ist es nicht, ich bin nur verwundert", erwiderte ich mit ruhiger Stimme.

"Mir schien es nur ich würde keine Fangirl- Attacken abkriegen wenn ich mich neben dich setzen würde, Bakawa ist mir da wohl gefolgt", erklärte er ruhig.

"Oh, ok", ich hätte mir gehofft es würde vielleicht etwas kommen wie 'du sahst so allein aus, da wollten dich einfach mal ansprechen' oder so, aber das ist für den Anfang vielleicht auch nicht so schlecht.
Naja dachte ich zumindest, dann begann der Unterricht.

Unser Lehrer war klein, rundlich, überall gepierct und sah so aus wie als wäre er gerade aus der Dusche gekommen, dabei stank er nur so nach Zigaretten. Wie immer machte er selbst keinen Unterricht, stattdessen hatte er bereits zuvor zwei Schüler beauftragt Aufgaben für die Doppelstunde vorzubereiten, während er alle Viertel Stunde den Raum verließ um eine zu rauchen. Ich verstand absolut nichts, aber nachdem ich beobachtete wie Iwaizumi sein Blatt schon zum fünften Mal zerknüllte, schloss ich daraus das er genau so weit war wie ich. Langeweile begann sich in mir auszubreiten, damit aber auch die Traurigkeit die daraus resultierte das ich mich nutzlos fühlte. Also nahm ich mir einen Bleistift und krietzelte ein Pentagram aus Vektoren auf mein Blatt und malte in die Mitte den Kopf eines Strichmännchens mit Brille, und schrieb daneben Steven Hawking wäre die Lösung zu allem.
Ein scharfer Blick Iwaizumi's streifte mein Blatt in der Hoffnung ich wäre irgendwie weiter als er, doch auch er bemerkte wie verzweifelt ich war. Stattdessen nahm er mein Blatt, lachte leise auf und begann genau dasselbe auf sein Blatt zu malen.

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