Save Me - San

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Sanft scheint der Mond in mein Schlafzimmer und taucht es so in verschiedene grau tönen. Ich höre das leise Ticken der Uhr und leise Stimmen im Treppenhaus wen meine Nachbarn nach Hause kommen. Ich habe mich gemütlich in mein Bett gekuschelt. Seit Stunden liege ich nun aber wach in meinem Bett mit dir in meinen Gedanken. Ich bin mir Tränen aufgewacht als ich von dir geträumt habe, das alles gut ist und du noch hier. Doch als ich meine Augen geöffnet habe, habe ich realisiert das du nicht hier bist und es nie wieder sein wirst.

Immer wieder frage ich mich was ich falsch gemacht habe. Ich drehe mich auf die Seite um nach meinem Handy auf dem Nachtisch zu greifen. Kurz kneife ich wegen der Helligkeit des Bildschirmes die Augen zusammen. Ich lese die letzten Nachrichten die du mir geschrieben hast auf die ich aber nie geantwortet habe. Sie schmerzten. Ich war schuld an allem. Ich bin nicht perfekt genug für dich. Ich habe die Fehler begangen. Du hast recht. Ich muss mich ändern um dir zu gefallen. Ich darf nicht ich sein. Ich muss so sein wie du mich haben möchtest und alles für dich tun.

Mein Schlafzimmer beginnt mich zu erdrücken je mehr ich über uns nachdenke. Ich werfe die Decke weg und stehe auf. Ich schnappe mir meine Jacke und flüchte aus meiner Wohnung. Alles darin erinnert mich an dich. Ich kann nicht mehr. Als ich endlich die kalte Luft um mich spüre, habe ich das Gefühl aus meinen Gedanken zu entkommen. Ich atme einige male tief ein und aus, bevor ich anfange einen Schritt vor den andern zu setzten. Ich weiss nicht wo hin ich laufe, zu tief bin ich in Gedanken bei dir.

Ich erinnere mich an unser erstes Treffen im Stadtpark. Wir lagen weit auseinander auf einer Decke und hörten Musik. Wir kamen uns näher, wir ärgerten uns und dann waren unsere Gesichter so nahe beieinander, dass wir den atmen des jeweils andern auf unsere Haut spürten. Danach trafen wir uns einige Wochen später erneut. Wir waren beide komplett überfordert mit unseren Gefühlen für einander. Wir redeten lange und beschlossen ein Paar zu werden.

Wir waren glücklich bis du dein wahres Gesicht gezeigt hast. Wir streieten oft. Du hast immer mich beschuldigt. Ich habe die Fehler begangen. Ich müsst alles für dich tun. Einkaufen, Putzen, Kochen während du nur da sasst, trankst und mit Freunden gezockt hast. Ich wüsste nicht wie viel du trankst aber die Stapel an Bierdosen waren nicht zu übersehen. Ich war nie so gut wie du. Du konntest alles besser. Ich kämpfte mich um 22 Uhr zu dir, nach der Arbeit, um Zeit mir dir zu verbringen. Doch du kamst nie zu mir. Freunde probierten mir zu helfen, doch du wolltest nicht das ich sie sehe. Eifersucht zerfrass dich als ich jemanden andern treffen wollte. Du Nutzes den Moment aus als ich Zigaretten für dich holte um die Nachrichten mit ihm zu lesen.

Danach eskalierte unser Streit. Du warft mir vor dich zu betrügen, zu hintergehen und meine Liebe nur vor zu spielen. Doch in Wirklichkeit liebte ich dich. Ich wollte flüchten. Ich wollte raus in die Freiheit. Doch du hieltst mich auf. Du schnapptest dir mein Handgelenk und schlosst mich ein. Ich sass in diesem dunkeln Raum, weinte und merkte wir meine Ängste mich zum hyperventilieren brachten. Ich sah wie sich eine dunkle Gestallt dem Fenster des Raumes näherte. Ich wusste das es du warst um zu sehen wie ich mich selbst zerstöre.

Danach kam ich nie wieder zu dir. Ich lügte um dich nicht sehen zu müssen. Ich wollte nicht von dir berührt werden. Ich fühlte mich zerstört und dreckig. Ich traute mich mit Hilfe von meinen Freunden dir zusagen das ich nicht mehr kann. Ich hatte zulange um die Beziehung gekämpft mich angepasst mich verstellt. Ich hasst mich selbst. Ich sagt dir das es vorbei ist.

Beim Telefonat hörte ich wie du wirklich über mich denkst. Für dich war ich nur eine Sklavin. Du wusstest mehr über mich als ich selbst über mich. Du zeigtest mir wieso ich mich selbst hassen musste und ich tat es. Ich hasse mich. Ich hasse meinen Körper, mein Aussehen und meinen Charakter. Ich würde schwach aber ich wüsste trotzdem das es das beste ich dich nie wieder zu sehen.

Ich komme zum stehen und als ich mein Blick langsam anhebe merke ich wo hin ich gelaufen bin. Es war dein Haus. Sollte ich klingeln. Langsam laufe ich auf das Wohngebäude zu. Mein Kopf schreit nein. Aber mein Körper lässt sich nicht kontrollieren. Er läuft weiter bis zum Eingang. Dort bei der Klingel hängt dein Namen Schild. Wie oft stand ich schon vor dieser Tür und wartete darauf das du mich hinein lässt. Oft hörtest du mich gar nicht. Viel zu beschäftigt warst du mit deinen Freunden zu zocken. Ich stand teilweise 20 Minuten in der kälte und wartete auf deinen Einlass.

Mein Finger streckt sich langsam aus um die Klingel zu betätigen. Kurz bevor ich sie berühre stoppe ich. Warum sollte ich das wollten. Was erhoff ich mir. Gerade als ich von der Tür weglaufen möchte geht diese auf. Erschrocken schaue ich die Person an, die hinaus tritt. "Kann ich dir Helfen?" fragt der junge Mann der aus dem Haus tritt. Langsam löse ich mich aus meiner starre. Ich verneine seine Frage und will grade umdrehen und weg laufen als ich am Arm gepackt werde. "Wolltest du zu deinem Freund?" fragt der Junge auf einmal. "Woher?" wollte ich anfangen würde aber vor ihm unterbrochen. "Ich wohne neben im und hab dich öfters gesehen. Mein Name ist San."

"Ich bin seit Tagen nicht mehr mit ihm zusammen. Ich gehe dann mal.." kommt es traurig von mir. Ich löse mich aus seinem Griff und laufe Weg. Kurze Zeit später merke ich, dass er neben mir herläuft. "Wieso folgst du mir?" flüstere ich leise. "Weil ich da Gefühl habe, dass du nicht um sonst um 3 Uhr morgens vor dem Haus deines Ex stehst." Er hatte recht. Auf dem Weg zu meinem Haus erzählte ich ihm von der Beziehung.

Das war nicht das letzte Mal das ich San sehen werden, denn er ist der der mir bei bringt mich selbst zu Retten.

Die Erklärung der Beziehung besteht übrigens aus der Beziehung von mir und meinem Ex Freund.
Für irgendwas war sie also doch gut. Inspiration von dem Lied Durch die Nacht - Silbermond

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