〠Hack 69〠

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Yoongi wusste nicht, ob dies eines seiner klügsten Entscheidungen war, denn es könnte nicht nur sein Ende bedeuten, sondern auch das von ihm.
In genau dem Moment, in dem Yoongi nicht mehr Herr seiner eigenen Gedanken und Emotionen war, handelte er ohne zu denken oder sein Vorhaben gar zu hinterfragen. Wenn er einmal blind geworden war, schwach von einem Menschen, der sich langsam und unauffällig kriechend in sein Herz geschlichen hatte, dann war Yoongi verloren.

Das wusste er auch, das hatten ihm viele schlechte Erfahrungen in seinem Leben bewiesen. Und dennoch ließ der Joker sich darauf ein. Er hatte sich fallen lassen.

Denn das Verlangen, das er schon tagelang in seinem Herzen spürte, fing an ihn immer mehr und mehr zu verschlingen, ließ ihn vor Furcht ersticken und hinderte ihn daran einen klaren Gedanken zu fassen. Wenn er nur einmal zögerte und seinen Zug im Spiel gegen Arcturus verpasste, dann war nicht nur er tot, sondern auch Jimin. Und das konnte Yoongi keinesfalls zulassen.

Um sein Verlangen deswegen zu stillen und zu hoffen, dass sein Kopf durch ein gutes Gewissen, dass es Jimin gut ging, wieder klarer wurde, musste er den Jungen sehen. Und Yoongi musste es jetzt tun, denn sonst würde sein Gedankenchaos ihn noch gänzlich auffressen.

Yoongi mochte noch nie Krankenhäuser. Sie waren trostlos, bepackt mit Schmerz, Angst, Leid und Trauer. Die Wände waren monoton, weiß und kalt. Die Ärzte arbeiteten alle wie emotionslose Roboter, während die Schwestern sich tagtäglich mit einem gefälschten Lächeln und Worten voller Unwahrheiten um die Patienten kümmerten.

Der Hacker wusste nicht, wo Jimins Zimmer war, aber wenigstens wurde ihm gesagt, in welchem Krankenhaus er sich befand. Jimin selbst wusste nichts von Yoongis Vorhaben und das war auch gut so. Niemand wusste davon, ansonsten könnte er ihn und Jimin noch in Gefahr bringen, obwohl das Risiko so schon groß war.

Aufgrund seiner zu starken Paranoia hatte er sich nicht einmal getraut an der Rezeption nach einem Park Jimin zu fragen, stattdessen rannte er schon seit Stunden verloren durch die Gänge des riesigen Krankenhauses, das mitten in Seoul stand, und suchte vergebens nach Jimins Zimmer. Wie oft hatte er schon an falschen Türen anklopfen und sich entschuldigen müssen?

Wenigstens konnte Yoongi seine Suche auf die Intensivstation einschränken, das machte es ihm wesentlich einfacher. Doch er hatte nicht damit gerechnet, wie riesig die Station war und bis jetzt war er noch immer erfolglos.

Beinahe schon am Verzweifeln ließ Yoongi sich an der Wand in eines der vielen Gänge zu Boden gleiten und vergrub seine Händen in den zerzausten Haaren. Beinahe die ganze Station war abgesucht und bis jetzt noch immer keine Spur von ihm. Hatte Yoongi etwas übersehen?

,,Wo bist du nur...?", hauchte Yoongi kraftlos und schloss seine Augen, um das Bild von Jimin noch einmal ins Gedächtnis rufen zu können.

Wie wunderschön er war...
Dieses Lächeln, die makellose Haut, das glänzende Haar...
In Yoongis Augen war Jimin einfach perfekt. Perfekt wie ein Engel. Sein Engel...
Und doch hatte Yoongi ihn noch nie mit eigenen Augen sehen können. Doch selbst die Bilder von ihm sagten schon mehr als tausend Worte.

,,Entschuldigen Sie, kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?"
Überrascht sah Yoongi zur fremden Stimme auf, die ihn angesprochen hatte, und sah in das freundliche Gesicht eines lächelnden Arztes mit rabenschwarzem Haar.

,,Ich bin Dr. Jeon Jeongguk", stellte der fremde Arzt sich vor und hielt Yoongi die Hand hin, um ihm aufzuhelfen, was dieser nur zögernd entgegennahm. Irgendwie kam ihm dieser Mann bekannt vor, aber Yoongi konnte einfach nicht einordnen, wo er ihn schon mal gesehen hatte.

,,Nennen Sie mich Herr Min...", murmelte Yoongi nur und wich dem Blick des Arztes aus, der den Kopf leicht schief legte und dennoch freundlich lächelte. Irgendwie ließ es Yoongi unwohl fühlen.

,,Brauchen Sie etwas?"

Kurz überlegte Yoongi, ob er Dr. Jeon wirklich nach Jimin fragen sollte, denn so langsam verzweifelte er wirklich an der erfolglosen Suche.
,,Ja, bitte. Ich suche nach einem gewissen Park Jimin", seufzte Yoongi schließlich ergeben, was Dr. Jeon nur ein helleres Lächeln auf die Lippen zauberte und dem jungen Mann zunickte.

,,Folgen Sie mir."

Dr. Jeon ging voraus, während Yoongi ihm nur stumm folgte. Sie gingen durch etliche Gänge, liefen Dutzende Treppen hoch und passierten verschiedene Stationen, bis sie schlussendlich an einer Tür ankamen, die so aussah wie jede andere auch. Verwundert sah Yoongi sich in diesem Gang um.
Er verstand nicht. Sind Komapatienten nicht meist auf der Intensivstation aufgrund der strengen Beobachtung und der Kontrolle über seine gesundheitliche Stabilität?

,,Wo sind wir?"

,,In einem etwas älteren Trakt des Krankenhauses. Hier kommen ebenfalls Patienten hin, die eigentlich zur Intensivstation gehören, jedoch haben wir in letzter Zeit einen hohen Platzmangel und da Herr Park in letzter Zeit recht stabil ist, wurde er hierher verlegt."
Dr. Jeon klopfte einmal leise gegen die Tür, während er Yoongi zwinkernd in die Augen sah, ehe er zur Seite trat und Yoongi den Eintritt gewährte.

,,Falls sie Hilfe brauchen, werde ich nicht weit von diesem Zimmer entfernt sein", merkte der Arzt noch ein letztes Mal an, verbeugte sich und wandte sich von Yoongi, um sich wieder an seine Arbeit zu machen. Yoongi sah ihm noch so lange hinterher, bis Dr. Jeon hinter der nächsten Ecke verschwunden war und widmete seine Aufmerksamkeit wieder der Tür zu, die er zögernd ansah.

War er wirklich schon bereit dafür?
War es überhaupt eine gute Idee gewesen hierher zu kommen?

Yoongi legte die Hand auf die Türklinke und nach einem tiefen Ein- und Ausatmen drückte er sie runter und betrat den Raum. Und was er da erblickte, ließ sein Herz in Stücke zerreißen.

Jimin war nach wie vor wunderschön. Wie ein friedlich schlafender Prinz lag er da, umgeben von etlichen piependen und blinkenden Maschinen und Schläuchen.
Wäre er doch nur nicht so blass und der Anblick von ihm so schwächlich, wo Jimin doch immer so stark war.

So wie die beiden im Chat immer miteinander schrieben, konnte Yoongi gar nicht wirklich glauben, dass Jimin im Koma lag. Es war, als würde er einfach nur mit einem Jungen schreiben, den er eben noch nie im Leben gesehen hatte.

,,Jimin~", hauchte Yoongi leise und eine kleine Träne fiel auf die Hand des schlafenden Jungen, als Yoongi diese in die Hand nahm und sie fest mit seiner umschloss.

,,Ich werde dich daraus holen, komme was wolle. Ich will dich lebendig sehen und halten können. Ich will deine Stimme hören, dein Lachen und ich will sehen können, wie du lächelst und einfach nur glücklich und friedlich leben kannst. Ich liebe dich...~"

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Ouhhh jetzt geht's richtig ab *hust* nach über 60 Kapiteln xD

𝐃𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥 𝐒𝐨𝐮𝐥ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt