〠Hack 113〠

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,,Nicht möglich...", wisperte Virus und starrte weiterhin mit leeren Augen nach vorn.
,,Nicht möglich! Er liegt im Koma!", presste er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und sah leicht zu Jimins Bett rüber, doch Yoongi gab ihm mit seinem Knie einen leichten Kick zwischen die Beine, sodass Virus gezwungen war wieder mit ihm Blickkontakt aufzunehmen. Schmerzerfüllt zischte er auf und würden Blicke töten, dann wäre Yoongi bestimmt schon längst tot gewesen.

,,Einige Leute fragen sich auch, wie es möglich sein kann, dass ein jahrelang gesuchter Hacker immer noch nicht gefunden wurde. Er war gründlich. Jede einzelne Spur, jeder Beweis, der sein Verderben bringen könnte, hatte er aus dem Weg räumen können, damit er weiterhin anonym im Schatten Leben konnte", sprach Yoongi leise und sah Virus tief in die Augen, der vor Panik langsam anfing verrückt zu werden.

,,Jahrelang konnte niemand hinter seine Maske schauen, nicht einmal seine eigenen Männer und nicht einmal er selbst."

,,Hör auf...!", zischte Virus verzweifelt, seine Atmung wurde immer schwerer.
Yoongi hatte tatsächlich den wunden Punkt von ihm getroffen, so wie es Jimin gesagt hatte, der durch lange Beobachtungen die Vermutung aufgestellt hatte, dass Virus Angst davor hatte, entblößt zu werden. Wenn man herausfand, wer er war und wie es in ihm wirklich aussah.

Und durch seine Augen konnte Yoongi tatsächlich genau erkennen, wie Virus wirklich war und wovor er sich am meisten fürchtete. Er konnte ihn wie ein offenes Buch lesen. Es war eigentlich nicht Yoongis Art andere Menschen zu verletzen, egal ob mit Gewalt oder mit einfachen Worten. Doch diesmal konnte er gar nicht daran denken aufzuhören. Zu groß war die Wut, zu tief lag der Schmerz. Er hatte Jeongguk getötet und Jimin hätte er auch beinahe bekommen. Und wegen ihm musste Seokjin seine Freiheit opfern. Nein, Virus sollte diesen Schmerz ebenso spüren wie alle anderen, die Verluste erleiden mussten.

,,Du fragst, warum du andauernd hintergangen wirst? Du fragst dich, wofür du das ganze verdienst? Du fragst dich, warum dir keiner vertraut?", fuhr Yoongi unbeirrt fort.

,,Sag mir, könntest du einer Person vertrauen, die sie sich vor der ganzen Welt verschließt?!"

,,Hör auf!", brüllte Virus noch lauter und diesmal verstummte Yoongi. Sein ganzer Körper war angespannt und zitterte vor Wut aber auch Angst. Noch nie wurde so viel Adrenalin durch seinen Körper gepumpt, noch nie hatte er sich so rasend gefühlt wie jetzt.

,,Du kennst mich doch gar nicht... Ihr kennt mich alle nicht!", schrie Virus verzweifelt und Yoongi musste überraschend feststellen, dass sich vereinzelte Tränen einen Weg über seine Wangen bahnten. Vielleicht war er doch zu weit gegangen...

,,Leb du mal ein Leben, wenn dich jeder kennt und dich nur für dessen eigenen Zwecke ausnutzt", wisperte Virus und schloss erschöpft die Augen. Verwirrt zog Yoongi eine Augenbraue hoch, doch er kam nicht umhin, dass ein Teil seiner Interesse in ihm geweckt wurde.

,,Ja ja, der Sohn des berühmten und reichen Schauspielers Kim Seungwon. Deswegen haben alle meine Nähe gesucht, doch letztendlich waren es alle nur Heuchler, die auf mein Geld aus waren. Und ihre wahren Charakterzüge wurden immer dann offenbart, wenn sie plötzlich kein Geld mehr von mir bekamen."

,,Und du dachtest ernsthaft ein Leben im Anonymen hätte das alles besser gemacht?", Yoongi lachte fassungslos auf.
,,Du bist so naiv!"

Virus knurrte wütend auf, sagte jedoch nichts dazu, denn er sah nur ergeben zur Seite.
,,Die Menschen sind doch alle gleich. Letztendlich werden Personen ausgenutzt und anschließend weggeworfen, sobald sie keinen Nutzen mehr haben. Das war auch in Arcturus so: Sie sahen mich als einen fähigen Hacker an, mit dem man gut Geld verdienen konnte und als ich ihnen meine wahren Gründe fürs Hacken erzählte, wandte sich einer nach dem anderen gegen mich, angefangen bei Mochi."

,,Auf Gerechtigkeit aus sein, indem man andere Unternehmen und Firmen hackt, findest du also gut?!", zischte Yoongi.
,,Sie alle haben ihre Kunden betrogen, verdammt! Sie haben es verdient!", versuchte Virus zu erklären, doch Yoongi schüttelte nur den Kopf. Wie konnte man nur so derart naiv der Überzeugung sein, sowas wäre gut?

,,Wieso erzählst du mir das überhaupt?", fragte Yoongi nach einiger Zeit der Stille und Virus nahm wieder Blickkontakt zu ihm auf.

,,Weil ihr alle am Ende sowieso sterben werdet", wisperte Virus und die Leere wurde plötzlich mit Hass, aber auch feuriger Rache gefüllt. Und ehe Yoongi überhaupt realisierte, was Virus soeben gesagt hatte, spürte er auch schon einen stechenden Schmerz an seinem Arm und eine kalte Flüssigkeit durch seine Adern strömen.

Virus hatte es irgendwie geschafft unauffällig an die Spritze zu kommen, sich aus Yoongis Griff befreit und ihm das Gift injiziert.

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𝐃𝐢𝐠𝐢𝐭𝐚𝐥 𝐒𝐨𝐮𝐥ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt