Denn nun war er es, der sich weiter in meine Richtung lehnte und die Führung übernahm. Der den Kuss erwiderte – dieses Mal nicht so zaghaft, wie zuvor.
Meine Gedanken rasten noch immer, ein nicht enden wollender Strudel, der zusätzlich gefüllt wurde mit den Eindrücken, die mir gerade widerfuhren. Meine rechte Hand strich vorsichtig entlang des mir gegenüberliegenden Armes, mit meinen Fingerspitzen erkundete ich die Struktur dessen, was unter meiner Hand lag.
Schon des Öfteren hatte ich einen genaueren Blick auf diese Arme geworfen.
Nicht zuletzt, um zu entscheiden, ob Sebastian Moran für meine Dienste geeignet war.
Von der Stärke, welche von diesen Muskeln ausging, konnte ich mir selber ein Bild machen. Zu genau erinnerte ich mich daran, als er mich an die Wand im Treppenhaus auf dem Gelände der Royal Air Force drückte.
Doch nun lernte ich eben diese Arme auf einer anderen Art kennen, meine Hand glitt über die muskulöse Schulter und strich schließlich entlang seines Halses. Nur kurz spürte ich die Sehnen, ehe ich – einem inneren Impuls nachgebend – mit meiner rechte Hand den Nacken von Sebastian ergriff und ihn näher an mich zog. Sodass sich für diesen Moment , nicht nur unsere Lippen, sondern auch unsere Oberkörper berührten.
Sebastian entfuhr ein leises Stöhnen und sein Kuss wurde intensiver, indem ich nun seine Zungenspitze bemerkte, wie sie meine Lippen entlangfuhr.
Ich war mir unsicher, wie weit es noch gehen würde.
Wie weit Sebastian gehen wollte.
Wie weit ich gehen wollte.
Doch im Moment fühlte es sich einfach nur richtig an. Trotzdem war ich darum bemüht, meinem Körper – womöglich auch, meinen Sehnsüchten - nicht die Kontrolle zu überlassen.
Ich schluckte schwer und mein Herz geriet ins Stolpern.
Als Sebastians Hand sich meinen Oberkörper entlangtastete – zwischen seiner und meiner Haut lagen nur wenige Schichten Stoff – die Hand glitt über meine Brust und blieb schließlich an meinem Hals. Sanfte Berührungen, die mir jedes Mal ein Prickeln den Rücken entlang jagen ließen. Unsere Münder hingen immer noch aneinander und Sebastians Zunge drückte inzwischen leicht, aber fordernd gegen meine Lippen.
Seine Hand an meinem Hals.
Wie in meiner Vorstellung... als Wright's Hände dort lagen.
Doch ich hatte die Situation eindeutig unterschätzt. Zu deutlich spürte ich Sebastians warme Hand. Die aufgeraute Haut seiner Finger. Sein Daumen, der immer wieder auf und ab wanderte – als sei er auf der Suche – bis er schließlich zum Stehen kam.
Sebastians Zunge wanderte weiterhin über meine Lippen, ungeduldig, bis sie sich zurück zog. Fast enttäuscht öffnete ich meine, bis dahin geschlossenen Augen – aber vielleicht, war es besser so.
Dann bemerkte ich diesen Druck an meinem Hals, ein unkontrolliertes Keuchen kam über meine Lippen.
Es war, als könne der Blonde meine Gedanken lesen, die Vorstellung von vorhin überkam mich so rasant. Sie war plötzlich real, nur ohne die Zeichen eines Mordgedankens – hier ging es um etwas anderes. Ich lehnte mich Sebastian entgegen, wodurch sich der Druck um meinen Hals verstärkte.
Hielt immer noch seinen Nacken fest im Griff, es beängstigte mich, dass ich mehr wollte – auch wenn ich verzweifelt versuchte, meinen Kopf wieder unter Kontrolle zu bringen, so wirklich gelang es mir nicht.
Im Moment erfüllte Sebastian Moran ein Großteil meines Gehirns und ich wollte, dass es noch mehr wurde. Weshalb ich nun mit meiner Zunge nach der ungeduldigen Zungenspitze von Sebastian tastete. Doch bevor ich diese erreichte, stieß ich gegen seine Lippen und nun wartete ich auf eine Gegenreaktion, welche nicht lange auf sich warten ließ. Woraufhin ich mich wieder dem Moment hingab und die Augen schloss. Ich wollte es nicht sehen. Ich wollte es fühlen!
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Nicht jedes Weihnachtsfest ist gleich
FanfictionEs ist der 24. Dezember und Jim Moriarty sitzt mit einer Einladung zu einem Weihnachts-Essen alleine in einer seiner Londoner-Wohnungen. Er hasste Weihnachten. Dieses ganze Getue und die gespielte Fröhlichkeit. Es gab keinen Grund für ihn, so ein Th...