Weihnachten steht vor der Tür, der Tannenbaum ist geschmückt, das Essen ist vorbereitet, die Geschenke liegen unterm Tannenbaum und alle sitzen fröhlich beieinander.
Doch was steckt überhaupt hinter Weihnachten? Wann und wie feiern verschiedene Länder und Kulturen Weihnachten?Weihnachten ist das Fest, an dem fast zwei Milliarden Christen jährlich die Geburt von Jesus Christus feiern. Im Christentum gehört Weihnachten zu den wichtigsten Feiertagen im Jahr. Jesus ist nach christlichem Glauben der Sohn Gottes - er war auserwählt die Menschen von ihren Sünden zu erlösen. Daher nannten seine Anhänger ihn auch Christus, was so viel bedeutet wie der Gesalbte oder der Erlöser. Mit Weihnachten feiert man also auch die "Menschwerdung Gottes" in Jesus.
Im Allgemeinen wird gesagt, dass Jesus am 25. Dezember geboren wurde. Schaut man sich aber die Evangelien in der Bibel an, dann findet man dieses Datum nirgends geschrieben. Das genaue Geburtsdatum von Jesus Christus ist nicht bekannt, wurde später von der Kirche aber auf den 25. Dezember gelegt.
Aber warum ausgerechnet im Dezember? Dann ist es bei uns dunkel und kalt, es ist ein ungemütlicher Monat und die kalte Jahreszeit mögen viele Menschen nicht. Ohne Licht kann nichts wachsen und gedeihen, es kann kein Leben entstehen. Aber ab Ende Dezember werden die Tage langsam wieder länger und die Nächte kürzer. In allen Kulturen, seien es Perser, Römer, Kelten oder Germanen, wurde daher die Sonnenwende gefeiert. Am 25. Dezember feierte man, dass der Tag wieder die Herrschaft über die Nacht übernahm. Heute ist dies der 21. Dezember, diese Zeitversetzung kam durch eine Reform des Kalendersystems im 16. Jahrhundert zustande.Zudem gab es bei den Römern einen Sonnengott, dessen Ehrentag auch auf den 25. Dezember fiel. Der Gott Sol war so gesehen eine Art "Konkurrent" zu Christus. Die Christen wollten die Geburt Jesu als einen Feiertag begehen und legten schließlich den 25. Dezember als diesen Tag fest. Sol invictus, so hieß der Sonnengott, wurde damit ersetzt. Die Kirche wählte diesen Tag aber nicht nur wegen der Konkurrenz, sondern auch, weil man Jesus als Lichtbringer und Heiland ansah. Er selbst soll einmal gesagt haben: "Ich bin das Licht der Welt." Es gibt aber eine noch viel einfachere Erklärung für dieses Datum: Am 25. März soll der Jungfrau Maria die Geburt ihres Sohnes durch den Engel Gabriel verkündet worden sein. Wenn Jesus also genau neun Monate später zur Welt kam, fällt das Datum seiner Geburt auf den 25. Dezember.
Viele Menschen feiern heute aber auch Weihnachten, obwohl sie eigentlich keine gläubigen Christen sind. Die Advents- und Weihnachtsbräuche haben zwar christliche Wurzeln, für nicht wenige Menschen in den westlichen Ländern ist Weihnachten mittlerweile aber eher ein kulturelles als ein religiöses Fest. Einige Menschen kritisieren auch, dass die ursprünglich christliche Familienfeier immer mehr zum "Konsumfest" geworden sei, bei dem vor allem das Weihnachtsgeschäft und die Geschenke im Vordergrund stünden.
Du fragst dich vielleicht warum ich nur vom 25 Dezember spreche. Am 24. Dezember ist noch nicht Weihnachten, da spricht man richtiger halber vom Heiligen Abend. Nach seiner ursprünglichen Bedeutung versammelt sich die christliche Gemeinschaft an diesem Tag, um die bevorstehende Geburt von Jesus Christus zu feiern.
In Deutschland startet man am 24. Dezember in die Weihnachtstage mit dem Heiligen Abend, in dem traditionell die Kirche besucht wird. Danach gibt es bei den meisten etwas zu Essen. Die Geschenke, die unter dem Tannenbaum ausgebreitet sind, werden nach dem Essen dann verteilt. Auf den heiligen Abend folgen hier noch der erste und der zweite Weihnachtsfeiertag, an denen verbringt man viel Zeit mit den Menschen, die man liebt und es wird viel gegessen.
In der Vorweihnachtszeit gibt es in Deutschland viele Weihnachtsmärkte und Adventsandachten.Anders als bei uns herrschen in Mexiko zur Weihnachtszeit hochsommerliche Temperaturen, trotzdem feiern auch die Mexikaner Weihnachten. Bei ihnen ist es auch ein großes Familienfest, doch die Geschenke bekommen die Kinder nicht am 24. Dezember, sondern erst am 6. Januar. Das ist damit begründet, dass Jesus Christus am 6. Januar Geschenke von den heiligen drei Königen bekommt und das wird in Mexiko gefeiert.
Ein ganz beliebter Brauch in Mexiko ist die Piñata. Die Piñata ist ein Ton- oder Papiergefäß, geformt als eine von verschiedenen Figuren. Die klassische Form hat sieben Zacken, die an böse Taten erinnern. Oft wird auch ein Vogel oder ein Tier dargestellt. Gefüllt wird die Piñata mit Früchten und Süßigkeiten. Mit verbundenen Augen schlagen die Kinder mit einem Stock nach der aufgehängten Piñata. Wer es geschafft hat das Gefäß zu zerschlagen, darf sich als Erster etwas von den Süßigkeiten aussuchen. Besonders trickreich ist es, die Piñata per Kordel hoch- und runterzuziehen, so dass sie nicht sofort getroffen wird.In Indien sind rund 2,3 Prozent der Bevölkerung christlich. Das heißt, dass nicht viele Menschen in Indien Weihnachten feiern. An Weihnachten dekorieren die wenigen Christen ihre Häuser und Kirchen bunt mit viel Krepppapier. Vor den Kirchentüren und den eigenen Haustüren werden Rangoli gemalt. Das sind Bilder, die mit Reispulver oder Sand gemalt werden. Weihnachten wird mit einer Weihnachtsmesse um Mitternacht am 24. Dezember eingeläutet.
In den USA ist alles etwas größer und bunter. das trifft auch auf das Weihnachtsfest zu.
Schön festlich geschmückte Häuser und bunte Weihnachtsdekoration, wohin das Auge schaut. So ist auch der geschmückte Tannenbaum nicht wegzudenken. Es gehört jedes Jahr zur Tradition, den Weihnachtsbaum bereits Tage vorher mit Freunden bei einer sogenannten „Tree-Party“ zu schmücken. Am 24. kommt, ähnlich wie an Thanksgiving, ein großer Truthahn auf den Tisch. Geschenke gibt es am Morgen des 25. Dezembers, denn erst nachts kommt der Weihnachtsmann durch den Kamin, isst die bereitgestellten Kekse, trinkt die kalte Milch und füllt schließlich die aufgehängten Weihnachtssocken der Familie. Am Christmas Day springen die Kinder zeitig aus ihren Betten, um zu schauen, was der Weihnachtsmann gebracht hat.In Australien herrschen zur Weihnachtszeit über 30 Grad, die Leute laufen in kurzer Hose und T-Shirt herum und sonnen sich am Strand. Doch nur, weil die Australier nicht vor Kälte zittern und kein Schnee vom Himmel fällt, heißt das längst nicht, dass Weihnachten dort nicht richtig gefeiert wird. Ganz im Gegenteil: Auch hier gibt es schöne Weihnachtsbeleuchtung, geschmückte Tannenbäume und weihnachtlich dekorierte Kaufhäuser. Außerdem werden die Hauswände sowie die Vorgärten ganz im amerikanischen Stil in Weihnachtsoasen verwandelt.
In Sydney kann man jedes Jahr einen etwa 26 Meter hohen Weihnachtsbaum bewundern, der mit rund 21.000 Lichtern, 4.000 goldenen Kugeln und 1.500 goldenen und grünen Bändchen geschmückt wird. Die Festlichkeiten beginnen in Australien bereits Anfang Dezember und anstelle von frischen Tannenbäumen gibt es dann einfach künstliche Weihnachtsbäume. Am 24. Dezember gibt es bei vielen Familien traditionell Putenbraten sowie den beliebten Plumpudding. Am Abend legen die Kinder dann meist eine Möhre mit einer Schale Milch raus, damit Santa Claus und seine Rentiere auch versorgt sind. Die Bescherung findet hier, ähnlich wie in England, am Morgen des 25. Dezembers statt. Anschließend ist es üblich sich zum Brunch oder Mittagessen mit der Familie zu treffen und nachmittags noch ein wenig zu feiern, sei es zu Hause oder sogar am Strand. Der 26. Dezember wird bei den Australiern auch als Boxing Day bezeichnet. An diesem Tag haben alle Geschäfte geöffnet und es gibt besondere Schnäppchen. Alles, was während des Weihnachtsgeschäfts nicht verkauft werden konnte, wird hier zu extrem günstigen Preisen verkauft.Es gibt noch viele weitere Varianten, wie man Weihnachten feiern kann, aber trotz allem feiern wir grundlegend alle das gleiche. Der grundlegende Grund ist und bleibt die Geburt von dem Sohn Gottes.
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Weihnachtswunder
SpiritualTräumen wir nicht alle von unserem kleinen eigenen Weihnachtswunder? Also wenn wir alle davon träumen, warum machen wir uns dann so viel Stress? Warum ist für viele die Advents- und Weihnachtszeit die stressigste? Ich möchte euch hier die Möglichk...