Chapter 3

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Es war grauenvoll. Stundenlang lag ich auf der Liege verstgebunden und erlitt die verschiedensten Schmerzen. Von Krämpfen bis hin zu dröhneneden Kopfschmerzen und hohem Fieber.

Mein Vater stand die ganze Zeit neben mir und baute einen unglaublichen Druck auf meiner Psyche auf.

Weinend war ich da gelegen und hatte mir alles anhören müssen wärend der Schmerz mich verzerrte.

Nach geschätzt 7 Stunden hatte er von mir abgelassen und meine halbbewusstlose Wenigkeit ins Zimmer gezeert.

Nun lag ich hier auf dem Boden meines Zimmers und kämpfte um mein Bewusstsein. Mein ganzer Körper fühlte sich taub an und nur leicht konnte ich den Schmerz erahnen.

Müdigkeit saß tief in meinen Gliedern und verleitete mich dazu meine Augenlider zu schließen. Wohlwissend das ich sie in den nächsten Stunden wohl nicht mehr öffnen würde.

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Ein triviales Piepen riss mich aus meinem traumlosen Schlaf. Verwirrt öffnete ich meine Augenlieder. Ich lag in der gleichen Position in der ich auch eingeschlafen war am Boden meines Zimmers.

Seufzend richtete ich mich auf. Alle meine Körperglieder rebellierten und beinahe hätte ich ihnen auch nachgegeben. Der Schmerz war inhuman. Der psychische als auch der physische.

Ich wollte weinen, mich von dem nächstbesten Hausdach werfen. Doch ich wusste das ich den Mut dazu nicht auftreiben könnte.

Stöhnend schwankte ich ins Bad und klammerte mich ans Waschbeken. Eine Übelkeitswelle übermannte mich und zwang mich dazu mich vor die Kloschüssel zu werfen.

Nach etlichen Minuten schien mein Magen entgültig geleert und entließ nur noch mehr Magensäure welche unangenehm im Rachen brannte. Hustend richtete ich mich auf um einen Blick in den Spiegel zu werfen.

Meine schneeweißen Haut hing fahl an meinen Gesichtsknochen und meine Augen wirkten wie zwei leere Mulden.

Speichel klebete an meinen aufgerissenen Lippen und mein Haar umrahmte geplättet und glanzlos mein schmales Gesicht.

Beinahe hätte ich zum vermehrten Male an diesem Tage angefangen zu weinen. So schlimm war ich schon lange nicht mehr zugerichtet gewesen.

Alle meine Glieder schmerzten und die Beleidigungen meines Vaters dröhnten in meinem Schädel.

Hinzu kamen meine glühende Stirn und die ständige Übelkeit.

Erschöpft wante ich mich aus meinen Kleidern und stapfte in die Duschkabine. Das Wasser umhüllte mich und ließ mich kurz vergessen in welch missligen Lebenslage ich stand.
                             
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Nach einer Stunde stand ich komplett fertig gemacht mit Schulrucksack mit meinem Rücken zu der Villa gewandt auf dem Bürgesteig. Gefrühstückt hatte ich nicht da das Risiko erneut zu Erbrechen zu hoch gewesen war.

Alles in mir wollte zurück kehren ins Bett und für die nächsten fünf Jahren schlafen. Mein Fieber hatte sich von 37.3° auf 39.4° erhöht und meine Kopfschmerzen hatten auch nicht wircklich nachgelassen.

Alles in Allem hatte ich das Gefühl jedem Moment zusammen zu klappen. Doch ich durfte nicht Zuhause bleiben. Meine Eltern würden dies nie zulassen. Seit meinem ersten Schuljahr war ich noch nie von der Schule Zuhause geblieben wenn es mir schlecht ergangen war.

Und das würde sich auch heute nicht ändern.

Vor der Schule angekommen musste ich mich erstmal am Steinpfosten neben mir festhalten. Meine Beine gaben beinahe nach und das Atmen viel mir schwerer als es sollte.

Offensichtlich hatte mein Kreislauf die vielen Mittel nich nicht komplett ausarbeiten können.

Nachdem ich die Fassung wieder erlangt hatte, hastete ich schnell in das Schulinnere und sammelte die nötigen Utensilien für die erste Stunde aus dem Spind.

Wie jeden anderen Tag auch stand ich als Erste im Klassenraum und ließ mich auf dem hintersten Platz in der Ecke fallen.
Meine Kopf bettete ich auf der kühlen Tischplatte und schloss meine Augenlieder. Beinahe wäre ich auch eingeschlafen, wären da nur nicht die anderen Schüler welche langsam den Raum betreten.

Reges Treiben und das Lachen anderer hallte durch die vier Wände und hielten mich vom Schlafen ab.

Stumm packte ich mein fein säuberlich geschlichtetes Federmäppchen und einen Colleagueblock auf die Tischfläche. Gerade noch rechzeitig den keine Sekunde später betrat die Mathelehrerin den Raum.

"Guten Morgen, bitte packen Sie die Mathesachen weg, wir werden heute etwas andern Unterricht haben"

Nur halbanwesend lauschte ich den Worten der Frau.

"Wir bekommen einen Transfer Studenten aus Nordamerika der uns für dieses Schuljahr begleiten wird, bitte benehmt euch angemessen, wir wollen einen guten Eindruck hinterlassen"

Unaufällig bettete ich meine Kopf auf meinen, am Tisch abgelegten Armen ab, und schloss die Augen. Das konnte ja mal was werden.

Nur schwach hörte ich wie sich die Klassentür öffnete und große Schritte über den Kunststoffboden glitten.

Eine tiefe, und raue Stimme begann zu sprechen:

"Hi, mein Name ist Silan Ward, ich bin 22 Jahre alt und meine Hobbys sind Eishockey, Klavierspielen, Alkohol und Pennen, sonst noch Fragen?"

Verwirrt öffnete ich die Augen. Ich kannte diese Stimme, nur woher?
Vorsichtig hob ich meinen Kopf an mein Blick glitt in Richtung der Stimme. Und als ich den Besitzter dieser dann auch erspähte, hätte ich beinahe vor Schreck aufgeschrien.

Hastig schlug ich mir die Hand vor den Mund. Nein. Nein. Das ist hoffentlich nur eine schlechter Scherz oder?

Vor der Klasse stand niemand anderes als der Typ von gestern. Der Typ der mich am Selbstmord gehindert hatte.

Seine schwarzen Haare standen leicht wirr von seinem Kopf ab und seine dunkelblauen Augen funkelten wie der Nachthimmel. Anhand seines altetischen  Körpers konnte man seine Liebe für den Sport gut erahnen.

Panisch senkte ich meinen Blick und verkroch mich so gut es ging hinter meinem Colleagueblock.

Was passierte wenn er mich erkannte wollte ich mir gar nicht erst vorstellen. Meine Eltern würden mich foltern. So lange, bis nur nich mehr leblos dahang unf das letzte Leben aus mir gewichen ist.

Die Stimmen der anderen welche dem Neuankömmling Fragen stellten, beachtete ich gar nicht erst mehr. Viel zu sehr war ich damit beschäftigt nicht an Ort und Stelle in Tränen auszubrechen. Starr fixierte ich meine zitternden Hände.

Er durfte mich nicht bemerken. Mein leiser, ruckartiger Atem verstärkte sich.

Doch dieses Mal lag es nicht an dem Neuen, sondern an meinem Magen welcher plötzlich anfing furchtbar zu rebellieren.

Krampfhaft versuchte ich meine Magensäure in Griff zu bekommen, doch es war bereits zu spät.

Silent GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt