VIII - Epilog

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Sein Gehirn hatte aufgehört zu funktionieren. Sie küsste ihn tatsächlich. Trotz allen seinen Fehlern. Erst als er das registriert hatte, erwiderte er den Kuss. Zunächst war es ein schüchterner, schlichter Kuss, welcher mit der Zeit immer fordenter wurde. Erst als sich ihre Lungen wieder meldeten und nach Sauerstoff schrien, trennten sich die beiden wieder.

„Igitt – Wie eklig!" Adrien blieb keinerlei Zeit, das gerade Geschehene zu verarbeiten. Diese Stimme.. Das ist doch nicht etwa.. „Plagg, muss das jetzt sein?" „Tut mir Leid Marinette, ich hab ihn versucht aufzuhalten" Auch wenn er ihn gerade am liebsten erwürgen würde, wo war er doch froh seine Stimme zuhören. Bloß sehen konnte er ihn nicht – Er versteckte sich, warum das aber so war, dass konnte sich Adrien nicht erklären. „Ihr könnt herauskommen – Euch sieht ihr keiner, hoffe ich zumindest" 

Als könnte Marinette seine Gedanken lesen. „Oh man – Genauso ein Weichei wie früher"  Plagg sprach so, als wären die Geschehnisse der vergangenen Wochen schon Ewigkeiten her – Adrien ignorierte das komische Gefühl, welches er deswegen hatte - „Sagt die Katze, die sich vor Küssen ekelt" „Und dabei kuscheln wir auch ständig" „Musste das jetzt sein?" Tikki stellte sich auf Adrien's Seite. 

Marinette beobachtete den Schlagabtausch des Trios belustigt. So hätte es die ganze Zeit sein sollen.. Adrien riss sie aus ihren Gedanken: „Alles in Ordnung bei dir?" Sie starrte ihn überrascht an, weswegen sie sich in seinen magischen grünen Augen verlor: „Äh was? Ja.. mir geht es super.. Ich meine prächtig.. Äh.." Sie war echt süß, wenn sie stotterte – Warum ist es ihm nicht vorher aufgefallen? „Oh man.. Das ist voll peinlich.." 

Marinette brach den Augenkontakt ab. Ihre Wagen waren aktuell total rot. „Hey", erlegte seine weichen Hände an ihr Kinn und zwang sie dazu ihn anzuschauen, „Das muss dir nicht peinlich sein, okay?" Da war er wieder – Dieser eine gewisse Blick. Jener Blick die es um sie geschehen ließ – Marinette seufzte leicht und brachte lediglich ein Nicken auf die Reihe. „Euch ist schon klar, das wir auch noch da sind?" „Plagg!" „Was denn? Ist doch wahr, Tikki!"      

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Bevor die beiden sich auf den Weg zur Agreste Villa aufmachen wollten, hatten sie sich dazu entschlossen die Bäckerei der Dupain-Cheng's aufzusuchen. Marinette konnte ihren Eltern endlich ihren Freund vorstellen. Als er nur Chat Noir war, ging das ja schlecht – Doch jetzt wo er beides war, also Chat Noir und Adrien, stand dem nichts mehr im Wege - „Es hat mich gefreut Sie kennenlernen Madame Cheng" Jetzt wurde ihm klar, warum ihre Eltern einen unterschiedlichen Nachnamen hatten – Ihre Mutter hatte den Namen ihres verstorbenen Ehemanns behalten. „Du kannst mich Sabine nennen und auch duzen. Ich komme mir sonst zu alt vor."  „Mamam!" „Was den?" „Du solltest nicht mit meinem Freund flirten!" 

Marinette packte ihn am Arm und verließ schnurstracks die Wohnung: „Wir sind dann Mal weg – Bis später" Dann hatten sie den Ausgang erreicht. „Deine Mutter ist echt nett." „Manchmal ist sie aber einfach zu nett" „Sind das nicht alle Mütter" „Meine ist nicht – Meine ist die Schlimmste von Allen, wenn es um Freundlichkeit geht." „Muss wohl in der Familie liegen." Sofort wurden ihre Wangen rot – Man ist das...

Anders als sonst, nahmen die beiden die U-Bahn. Seine Mutter erlaubte ihm das. Er wurde nicht mehr auf Schritt und Tritt verfolgt. Ein bisschen mehr Freiheit – eigentlich unendlich große Freiheit – Dank seiner Mutter. Er war nicht mehr auf Gorilla angewiesen – Der fungierte jetzt als stellvertretender Direktor der Agreste-Modelagentur. Seine Mutter hatte ihm diesen Posten aufgetragen – Adrien hatten noch immer das Gesicht vor Augen, als Emilie Gorilla das Angebot unterbreitete – Er war aber derjenige, der am meisten über die Firma wusste.

„So da wären wir – Mein Heim ist auch dein Heim." Auch wenn Marinette schon öfters hier gewesen war, so musste sie immer staunen: „Sag Mal Adrien, seid ihr reich oder so?" „Nicht so reich wie der Bürgermeister, aber beklagen können wir uns nicht"  Er machte eine öffnende Geste: „Mamam, ich bin wieder Zuhause" Eine Antwort ließ nicht lange auf sich warten: „Einen Augenblick Kinder, ich bin gleich bei euch" 

Woher? Er bemerkte ihr Unbehagen - „Sie wusste das wir kommen. Ich habe ihr eine Nachricht geschickt" Beruhigt nickte sie ihm zu. Dann war es soweit. Emilie kam die Treppen herunter. „Hallo Mutter. Darf ich dir vorstellen? Das ist meine beste Freundin Mari.." „Ladybug", wurde er von seiner Mutter unterbrochen. Sofort brach in Marinette's Innerem ein Chaos aus. Wie zum Teufel?

Auch Adrien blickte seine Mutter entgeistert an. Etwas Emilie eigentlich nicht wollte. „Oh mein Gott. Tut mir leid, wenn ich euch erschreckt haben sollte – Es ist nur so.. Es ist einfach so offensichtlich" „Offensichtlich?", wollte Adrien noch immer unter Schock stehend wissen. „Fu – Es ist einfach sein Ding gewesen" „Sie kannten Meister Fu?" Zum ersten Mal sprach auch Marinette.

„Na klar – Er gab mir meinen Miraculous" „Du hattest einen Miraculous?" „Ja, den Schmetterling-Miraculous" „Das war.." „Der den Nathalie zum Schluss hatte" „Aber warum.." „Dein Vater hat es herausgefunden – Er wollte mit mir das Böse bekämpfen – Gemeinsam. Doch leider ging mein Miraculous kaputt. Er hat versucht es zu reparieren.. - Er scheiterte.. Was dann geschah, wisst ihr ja.." 

Es entstand eine Stille innerhalb der großen Hallen. Keiner der drei sprach nur ein einzig Sterbenswörtchen. Tikki war diejenige, die das beendete: „Es ist schön dich wiederzusehen" Sie hatte die Hängetasche ihres Schützlings verlassen. Marinette ließ es zu. Sie vertraute Tikki und ihrem Beurteilungsvermögen. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite"

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Mittlerweile war ein Jahr ins Land gezogen. Die Abschlussprüfungen standen kurz bevor. In Paris war wieder Frieden eingekehrt. Nach all den Jahren wurden sie nicht mehr gebraucht. Chat Noir und Ladybug waren offiziell Geschichte, genauso wie Hawk Moth. Endgültig.

Auch wenn sich beide damit ziemlich schwer taten, akzeptierten sie es beide. Ihre Zeit als Helden war vorbei. Vorerst – Würde ein neuer Superschurke auftauchen, würden sie ohne nur mit der Wimper zuzucken, erneut in den Kampf ziehen – Gemeinsam mit Alya und Nino, aber natürlich mit Emilie. Apropos Emilie, Adriens Mutter hatte natürlich geschworen, das Geheimnis für sich zu behalten – Marinette erwiderte das Vertrauen, indem sie ihr das Schmetterling-Miraculous übergab. Duusu und Emilie wiedervereint. Bei diesem Anblick wurde es der Wächterin warm ums Herz.

Adrien konnte sie noch immer als ihren Freund bezeichnen. Sie waren sich im letzten Jahr wieder näher gekommen – Das Vertrauen war genauso stark wie einst zu ihren besten Zeiten. Sie musste immer wieder schmunzeln, wenn Adrien und Plagg sich stritten – Um ihre Aufmerksamkeit versteht sich – Sie war einfach glücklich. Ihr Leben war einfach perfekt und niemand könnte das ändern – Nicht einmal eine Chloé. Kurz nachdem die beiden zusammen gekommen waren, fing die Diva an Marinette noch mehr zu ärgern, als sie es bereits früher schon.

Doch das störte sie nicht wirklich. Sie hatte gelernt es zu ignorieren, sodass Chloé den Spaß daran verlor. Sie  gab es auf und akzeptierte ihre vermeintliche Niederlage. Sämtliche Magazine berichteten über sie und ihr Model. Sie stand in der Öffentlichkeit – Nicht als Ladybug. Nein, als sie selbst, Marinette – Irgendwie erfüllte sie das mit Stolz.

Und wenn sein Prüfung erfolgreich ablegen würde, würde sie noch mehr Publicity bekommen. Emilie hatte ihr nämlich ein Angebot gemacht – Führende Designerin der Agreste-Modelagentur – Das ganze mit nicht einmal mit 18 Jahren – Zunächst wollte sie ablehnen, doch ihr Freund überzeugte sie vom Gegenteil: „Du hast es dir verdient – Du bist die beste Designerin, die ich kenne"

Alles war einwandfrei – Eine gemeinsame Zukunft war gesichert – Die Welt schien perfekt – So dauerte es nicht mehr lange: „Willst du mich heiraten – Marinette Ladybug Dupain-Cheng?" - „JA"

Miraculous Ladybug & Cat Noir: Death takes them AllWo Geschichten leben. Entdecke jetzt