Hilf mir!

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Erschöpft lehnte er sich an einem Baum an. Da kam Pansy auf ihn zu, sie war in Tränen aufgelöst und hielt einen Brief in der Hand. In diesem Moment kam auch auf Harry ein kleiner Papier Krannich zu geflogen. Er öffnete ihn und las:
Erloschen ist das Licht,
und ich vergaß mich,
weiter konnte ich nicht,
trotzdem liebe ich dich
D.M.
PS: Vergiss mich bitte nicht.

Harry schaute hoch. Seine Augen waren geweitet und die blanke Panik war in ihnen zu sehen. Pansy blieb zitternd vor ihm stehen. "Hilf mir!" schluchzte sie und hielt ihm den Brief hin. Harry las:
Ich glaube, es ist Zeit endlich das zu tun, dass alle von mir wollten. Wenn ich nicht sein darf, wer bin ich dann? Genau, nicht ich. Mich gäbe es dann nicht. Warum also sollte ich bleiben? Alles, was ich je liebte, hat sich gegen mich gewendet. Für alles, was ich je liebte, bin ich bloß Balast. Und was tut man mit Balast? Er wird weggeschmissen. So werde auch ich es tun. Doch davor möchte ich fliegen. Das erste und letzte Mal frei sein. Vor dem Tod brauch ich keine Angst haben. Die Hölle habe ich bereits in den letzten Wochen erlebt. Es kann nur besser werden. Also,...Lebt wohl,
Draco

Nun weinte auch Harry, "Glaubst du...?" Er brach ab. "Geh zu ihm." flehte Pansy. "Aber wo...?" Pansy schaute nach oben. Der Astronomieturm war, gut zu sehen. An seinem Geländer stand eine dunkle Geschalt. "Er hört nicht auf mich." Ihre Stimme zitterte und war nicht mehr, als ein leises Flüstern. Harry rannte los. Überall an den Wänden hingen die Fotos von Draco, doch Harry ignoriert diese. Er konzetrierte sich bloß darauf, dass er nicht ins Stolpern geriet. Er hechtete die Treppen hinauf. Völlig außer Atem kam er oben an. Draco saß auf dem Gländer, bereit zum Sprung. "Draco, tu das nicht." Harrys Stimme war heiser, aber sanft. Draco drehte sich nicht um. Sein Blick war stur nach vorne gerichtet, "Es hat doch keinen Sinn mehr." Er wollte sich gerade abstoßen, als Harry "Incacerus!" rief und sich um Dracos Handgelenke und dem Geländer Seile wickelten. "Mach mich los." Sein Worte hallten müde durch den Turm. "Nein," schluchzte Harry, "Verdammt nochmal Draco. Du kannst doch nicht einfach mich verzaubern und dann einfach gehen. Bei Merlins Bart, du darfst mich nicht verlassen. Ich liebe dich. Das tat ich die ganze Zeit." Er schluckte und schniefte sich die Nase, eher er weiter sprechen konnte. "Aber hast gesehen, was sie mit mir gemacht haben. Harry, ich kann nicht mehr. Lass los." Harry schluchzte und schüttelte kaum merklich den Kopf. Er war verzweifelt und wusste nicht genau, was er tun sollte, doch ihm war klar, dass er ihn nicht ewig festbinden konnte. "Harry, bitte. Es ist für uns alle das Beste, wenn.." Dracos Stimme versagte. Diese Worte hatte er schon oft im Gedanken gesagt, doch wirklich ausgesprochen hatte er sie nie. Das war schwere, als er gedacht hatte. Unter Tränen gelang es ihm jedoch, weiterzusprechen: "Wenn ich mich jetzt beende." Draco war so direkt, dass Harry das Herz in der Brust stehen blieb. Dieses Geständis von Draco machte die ganze Situation nich realer, als sie sowieso schon war. Auch wenn der blonde Slytherin sich schon aufgegeben hatte, Harry hatte es nicht. Er stand nun direkt hinter ihm und legte seine Hand auf seine. "Diffindo" flüsterte er und die Seile wurden durchgeschnitten. Doch seine Hand ruhte immernoch auf Dracos, "Wenn du springst, dann musst du mich mitreißen. Ich lasse nicht los." Dies war der Moment, in dem Draco ihn anguckte. "Harry, bitte." flüsterte er. Harry schaute ihn durchdringend an, "Nein, jetzt hörst du mir zu. Ich werde nicht los lassen. Denn wie soll ich mit dem Gewissen leben, dich umgebracht zu haben. Draco Malfoy, du magst vielleicht keinen Sinn mehr sehen, aber ich sehe ihn. Er ist direkt vor mir." Dracos Augen wurden weit. Er drehte sich um. Harry zog ihn weg von dem Geländer und fiel ihm um den Hals. Sie sanken zusammen zu Boden und weinten bitterlich. "Es tut mir ja so leid." flüsterte Draco. "Nein, mir tut es leid." erwiderte Harry. Er küsste Draco sanft auf die Stirn, "Ich liebe dich." Der Turm lag im Dunklen und die Sterne leuchteten. Ein kalter Wind wehte herein. Dracos Körper zitterte vor Kälte und Harry zog seinen Schal aus und legte diesen Draco um. Dieser schaute Harry dankbar an. Das erste mal seit langem glitzerten Dracos Augen. Harry konnte nicht anders und küsste ihn.

Dunkle Schatten werden uns findenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt