Kapitel 1

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Die Nacht war kühl. Ich sah meinen Atem als kleines Wölkchen in den Himmel aufsteigen und an der hell leuchtenden Straßenlaterne kondensieren. Ich zog den Reißverschluss meiner Jacke höher, als mir ein Luftzug um die Nase wehte und neben mir ein paar Blätter aufwirbelte. Ich hielt mir meine Hände an den Mund, hauchte sie an und versuchte mir dadurch selbst Wärme zu spenden. Leider hatte dies keine Wirkung. In Gedanken versunken durchsuchte ich mein Gehirn nach einer Lösung für dieses Kälteproblem. Ein klägliches, leises Schluchzen unterbrach mich in meinem Gedankengang. Ich hatte mein Opfer ganz vergessen. "Bruderherz, streng dich doch nicht so an, das sieht dir gar nicht ähnlich. Du hast dir doch sonst auch nie so viel Mühe gegeben. Dein Leben ist schon bald vorbei und niemand kann dir helfen." Ich hatte vierzehn Jahre an diesem Plan gearbeitet und er durfte auf keinen Fall gestört werden. Ich hatte meine dunklen Fantasien in einen perfekten Plan ausgearbeitet und meine Wut und sexuellen Erregungen allein auf meinen Bruder projiziert. Ich genoss sein wimmern und die schmerzhaften Blicke die er mir zuwarf. Falls er versuchte mir ein schlechtes Gewissen zu bereiten funktionierte das nicht. Ich hatte schon viele solcher Blicke gesehen, aber ich bin niemals weich geworden. Niemals. Und dieses Mal erst recht nicht. Er war so abscheulich zu mir gewesen und diesen Gefallen erwiderte ich jetzt. Er war das genaue Ebenbild meiner Rabenmutter, die mich vor sechzehn Jahren im Keller einschloss und mich dort verrotten ließ. Wäre mein Bruder nicht eines Morgens auf die überaus dumme Idee gekommen den Keller zu erkunden, wäre ich wahrscheinlich am folgenden Tag gestorben. Das hätte meiner Mutter so gepasst. Ich war eine Missgeburt. Ein Unfall, eine Jugendsünde... ein behindertes Kind. Aber dazu komme ich später. Jetzt würde ich mir erst die Freude machen, meinem Bruder bei lebendigem Leibe die Haut abzuziehen, um mich dann sexuell an ihm zu vergreifen. Eine wunderbare Vorstellung. Ich malte mir jetzt schon das befriedigende Geräusch seinerr Schreie aus, die er von sich geben würde, wenn ich den ersten Schnitt ausführte. Er würde um sein Leben betteln, weg kriechen und um Hilfe schreien, aber keiner würde ihn hören. Keiner außer mir. Und grinsend würde ich fortfahren. Ich wollte ihn erniedrigen und ihm klar machen, was für ein Monster er geschaffen hatte, als er mich jeden Tag in meinem Keller besuchte und mich aufpäppelte. Es war schon immer meine Absicht gewesen ihm zu Schaden. Er hatte die Liebe bekommen, die ich nie fühlen durfte. Er hatte die Führsorge und die Bequemlichkeiten bekommen, von denen ich Nachts träumte. Und er war heiß begehrt. Er hatte kurzes, braunes Haar, das funkelte, sobald die Sonne darauf schien. Blau-grüne Diamantaugen und ein strahlendes Lächeln zeichneten sein Gesicht. Eine makellose Haut. Er schien perfekt. Aber jeder Mensch hat auch seine Fehler. Sein Fehler war es, dass er jedes Mädchen flachlegen wollte, dass halbwegs einen geilen Arsch hatte. Jede Woche kam er mindestens zwei mal in meinen Keller. Immer in Begleitung eines anderen Mädchens. Ich wusste, wenn er in Begleitung kommt, sollte ich mich verkriechen. Ein einsames, von Staub befallenes Bett zierte meinen Keller. In dem trieben sie es dann. Ich sah alles. Wie sie sich gegenseitig auszogen, sich ab schlabberten. Wie er ohne jede Hemmungen alles zerriss, was ihm im Weg war und ihn von seinem Ziel trennte. Sein lautes Stöhnen hallte durch den Keller, sobald ein Mädchen Hand anlegte. Er war in seinem Element und besorgte jedem Mädchen die schönsten 3 Stunden auf Erden. Er hatte schon jedes Mädchen rumgekriegt, selbst wenn sie ihm vorher eine Gescheuert hatte. Allein wenn er sein unwiderstehliches Lächeln aufsetzte, schmolen die Mädchen dahin und schrieben ein "Bitte fick mich!" auf ihre Stirn. Sobald er die Mädchen in seinen Bann gezogen hatte ging es erst richtig los. Nur einen Bruchteil einer Sekunde später, nachdem er seinen Schwanz in das Loch einer der Mädchen gesteckt hatte, fing er an zu lachen, zu Stöhnen und leise zu schreien. Interessiert aber auch angewiedert sah ich zu und versuchte mir vorzustellen was er tun würde, wenn ich alt genug war. Dazu war es schon längst gekommen. Endlich hatte ich die Möglichkeit mich zu rächen für das was ihm so großen Spaß bereitete. Jetzt zeige ich ihm, was mir Spaß bereitet.

Song of Death...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt