Kapitel 2

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Michael blickte angespannt zur Tür. Normalerweise hätte Melanie sich schon längst um ihn kümmern müssen. Ob sie ihn nicht erkannt hatte, als er eingeliefert wurde? Er hatte noch genau die feinen Gesichtszüge und den wunderbar vollen Mund von seiner ehemaligen besten Freundin vor seinen Augen. Ihr wasserblauen Augen hatten immer vor Freude gestrahlt und er hatte sie immer und überall zum Lachen bringen können. Aber dann musste Michael seinen Diensten im Königreich nachgehen müssen und konnte Melly nur noch aus den Schatten heraus beobachten und jetzt, als er sich ihr gerade wieder zeigen durfte war er von einer Bande Dämonen in Menschengestalt angegriffen und auch noch von einem anderen Menschen „gerettet“ worden. So konnte er sich natürlich nicht mehr heilen, weil sonst seine Tarnung als Mensch und reicher Immobilienmakler nicht mehr aufrecht erhalten hätte können. Aber wie es das Schicksal so wollte kam Michael genau in das Krankenhaus, in dem Melly normalerweise arbeiten müsste, wenn seine Informationen richtig wären. Obwohl er sich ihr erstes Wiedertreffen anders vorgestellt hatte freute er sich wahnsinnig sie endlich wiederzutreffen. In Gedanken hatte er sich natürlich schon alles genauestens ausgemalt und sich immer wieder vorgestellt wie es wohl sein würde. Es klopfte an der Türe. Erwartungsvoll blickte Michael zur Türe. Hoffentlich war es Melly aber wenn ja konnte er allerdings leider seine Freude ihr gegenüber nicht zeigen, denn er hatte ja einen Auftrag und wenn er den vermasselte konnte ihn nichts und niemand mehr vor dem Zorn des Königs retten. Langsam und leise öffnete sich die Tür. Aber anstatt Mellys braunen, sah er lange blonde Haare. Es war nur eine langweilige Krankenschwester, die sich nach seinem Wohlbefinden erkundigen wollte. „Hallo Mr. Strate. Wie ich sehe haben sie die Operation gut überstanden. Haben sie Kopfschmerzen oder ein Stechen in der Brust?“, fragte sie. Ihrem Ansteckschildchen nach zu folge hieß sie Alexandra Witheman. Michael setzte ein charmantes Lächeln auf und antwortete: „Danke aber ich brauche keine Schmerzmittel, Alexandra.“ Die Krankenschwester wurde rot, nickte und beeilte sich dann das Krankenzimmer zu verlassen. Michael seufzte. Am liebsten würde er sich die Infusionsnadel aus dem Arm reißen und nach Melly suchen aber dann würden die Ärzte ihn entlassen und er hätte überhaupt keine Chance mehr mit Melly zu reden. Also drehte er sich schließlich zum Fenster und versuchte zu schlafen.

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