Kapitel 19 - Es bringt dir nur Schmerzen, schlimme Schmerzen.

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Ash P.O.V

Ich machte nur einen einzigen Schritt nach vorne, da machte es Bum!

Ich blieb stehen, und sah mich auf dem gut gepflegten Gelände um. Elyar war weg.
Verdammt, wo ist der Pisser schon wieder?!

Ich ging einen Schritt zurück, da fasste mich jemand von hinten, legte seine Hand an meinen Mund, hielt mich fest, ich versuchte mich zu wehren, da spürte ich einen kurzen stechenden Schmerz in an meinem Arm.

Mir wurde schwindelig, alles drehte sich, meine Beine fühlten sich an als würden sie davonschmelzen. Ich versuchte zu schreien, aber es wurde nur schwarz. Ich war nicht bewusstlos, ich spürte dass ich auf dem Boden lag und konnte mich nicht bewegen, aber ich sah trotzdem vieles; Farben, bunte Farben, Lavalampen, alles drehte sich, die Farben vermischten sich, es entstanden neue Farben. Ich fühlte mich, als würde ich fliegen, ich flog nach vorne, durch einen langen bunten Tunnel. Doch was sollte das?

Das ging eine ganze Weile so, keine Ahnung wie lange, aber lange. Als es endlich aufhörte, erkannte ich endlich, wo ich war.

Es war kleiner Raum, ohne Fenster, komplett leer, nichts war in dem Raum. Ausser Elyar und mir. Die Wände waren grau, der Boden dreckig und feucht. Ich sah an mir runter, und erkannte dass ich nackt war. Dann sah ich, dass meine Füße garnicht auf dem Boden standen. Ich war an die feuchte Wand gepresst, komplett nackt, meine Arme waren gefesselt, und mit Metallketten an die Wand gebunden. Was ist passiert?

Ich sah nach rechts, dort hing Elyar, in genau der gleichen Verfassung wie ich. Meine Handgelenke schmerzten unerträglich und ich bewegte sie, was mir bloss noch mehr Schmerzen einbrachte. Die braunen Lederhandschellen waren verdammt eng.

Ich überlegte, was passiert war. Ich hatte Paul gehört. Oder nicht?

Wir wollten rausgehen, es machte bum, und alles wurde bunt.

Ich sah mich noch einmal in dem kleinen Raum um, und entdeckte eine kleine Treppe, die wohl der Ausgang sein musste. Ich sah mir Elyar etwas genauer an und er hatte seine Augen noch geschlossen. Ich wusste nicht, was mir da gespritzt wurde, warum es bum machte, warum Elyar auf einmal weg war, ich verstand es nicht. Wer sollte das tun, ich hatte doch Paul getötet! Oder?

Ich nutzte diesen Moment aus, um einen Blick auf den nackten Elyar zu erhaschen; er war echt nicht gut gebaut. Sein Bauch war flach, seine Arme dünn wie ein Lauch, und seine Beine waren auch einfach nur dünn. Er war das beste Beispiel für einen "Skinny Dude".

Ich konnte nichts machen, meine Handgelenke taten weh, ich hing an einer Wand, nackt, und neben mir hing Elyar. Ich musste wohl abwarten.

Mich überkam die Panik, dass wir hier so lange hingen, bis wir starben. Was wurde dann aus Ellie? Aus Josh? Ich konnte ihm nicht mal für seine Mithilfe danken. Aber um Ellie machte ich mir mehr Sorgen; sie war so hilflos. Wie eine kleine Elfe, so zart, klein und schwach, sie konnte niemandem was tun. Ihre Familie und Freunde hielten sie wahrscheinlich längst für tot, also hatte sie nur mich. Aber was passiert, wenn nur Elyar es schaffte? Ging sie dann wieder zu Elyar? Würden sie wieder zusammen sein? Nein. Das wollte ich nicht. Man sagt am Ende kommt das zusammen, was zusammen gehört, aber in diesem Moment zweifelte ich daran. Ellie und ich gehörten zusammen, ganz klar, aber was, wenn ich sterbe? Wenn es echt nur Elyar schafft, würde sie wahrscheinlich wieder zu ihm gehen und mit ihm zusammen sein. Aber das verdient sie nicht. Sie verdient keinen Lauch, sie verdient mich.

Das Geräusch einer aufegehenden Tür riss mich aus meinen Gedanken, und ich hörte Schritte auf der Treppe. Sie musste unglaublich lang sein, denn es dauerte lange, bis die anfangs leisen Schritte lauter wurden. Dann stand er in seiner vollen Pracht vor mir: Paul.

Ich hatte ihn also doch nicht getötet. Aber wen dann? Oder was?

Er sah uns an. Paul war immernoch hässlich mit seinen braunen Augen und braunen Haaren. Er musterte uns. Ich sah ihn an. Elyar war immernoch "weg".

Paul lachte laut auf. Er machte mich wütend, mit seinem Lachen, seinen fröhlichen Augen, einfach allem. Er hatte ein Messer in der Hand, und machte einen Schritt auf mich zu. Er drückte die Spitze des Messers ungefähr 10 cm über meinen Intimbereich, und drückte, drückte weiter, bis es blutete, er zog das Messer nach rechts, zurück nach links.

Ich hatte in meinem ganzen Leben schon viel erlebt, auch wenn ich noch sehr jung war, aber einen so krassen Schmerz, hatte ich nicht einmal in meinen schlimmsten Alpträumen geträumt. Er hatte einen ungefähr 30 cm langen Schnitt über meinen Intimbereich gemacht, ich verstand nicht wieso, ich sah das Blut auf den Boden tropfen, es rann meine Beine runter, zu meinen Füßen und tropfte an meinen Zehen ab. Das war alles worauf ich mich konzentrierte, ich bekam nicht mit dass ich schrie, dass er bei Elyar das Gleiche tat, wie bei mir, und auch nicht dass er sich wieder vor mich stellte.

"Netter Penis!" lachte Paul.

Ich ignorierte ihn komplett, sah die Blutpfütze auf dem Boden, spürte den immer wähnrenden Schmerz an meiner Gürtellinie und schrie.

"Ach Ashton, wenn du weiter so schreist, muss ich dir deinen Mund abschneiden!" wieder lachte er. Mir war klar, dass er es ernst meinte, also versuchte ich, nicht mehr zu schreien. Es war verdammt schwer, weil es fucking wehtat, ich quiekte nur vor mich hin.

"Ashton, warum warst du mit Elyar bei mir? Wolltet ihr mich töten?" er lachte. "Du weisst, dass das niemals funktionieren wird, oder? Also warum versuchst du es überhaupt? Es bringt dir nur Schmerzen, schlimme Schmerzen."

Er trat einen Schritt auf mich zu und mittlerweile war mein Unterkörper einfach nur noch taub. Er schnitt meinen Bauch auf, fing an meinem Bauchnabel an, doch ich spürte es nicht. Mein Bauch wurde nur taub, ich spürte wie mein Körper leerer wurde, ich musste schon überall voll von Blut sein. Die Schmerzen waren echt unerträglich, und an irgendeinem Punkt wurde alles schwarz und ich wurde einfach bewusstlos.

The teacher (Ashton Irwin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt