Kapitel 6

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Es war weiß und schwarz gehalten. Er setzte sich auf sein Bett und ich mich auf die schwarze Couch. "Spielst du PlayStation?", fragte mich Jack. "Klar, ich hab´ zwei Brüder. Was soll ich denn sonst mit denen machen außer zocken?!" Wieso dachten eigentlich alle immer, dass Mädchen nicht zocken? Jack holte zwei Controller und setzte sich neben mich auf die Couch. "Was spielen wir denn?",fragte ich, denn ich hatte nicht gesehen, welches Spiel er ausgesucht hatte. "GTA, oder willst du was anderes spielen?" "Ne, GTA ist cool." Ich hatte gerade jemanden getötet und bekam 100 Dollar, als mein Handy klingelte. Em rief an. "Ja?" "Wo bleibst du?" "Häh? Was ist denn?" "Wir haben uns doch heute verabredet. Weißt du nicht mehr?! Vorm Hard Rock Café." "Scheiße! Das haben wir voll vergessen. Fahren sofort los." Ich wollte gerade auflegen, als Em mich aufhielt. "Wen meinst du mit "wir"?" "Na Jack, wen sonst?!" "Naja, so klar war das jetzt nicht. Beeilt euch!", sagte sie und legte einfach auf. Ich sagte Jack Bescheid und wir liefen zu seinem Auto. Beim Cafe angekommen, warteten schon alle auf uns. "Sagt mal, wo wart ihr denn?", kam es von Stella. Jack antwortete todernst: "Wir waren noch kurz im Sexshop an der Ecke. Mad hat  einen neuen Vibrator gebraucht." Den Mädels klappte der Mund auf. Sie dachten wirklich, dass ich mir einen Vibrator gekauft hatte?! "Leute, das war nur ein Spaß. Wir haben gezockt", klärte ich sie auf. Wir gingen los durch die Stadt. Abends fuhr mich Jack Heim. Wir hatten echt viel eingekauft. Jeder hatte mindestens 5 Tüten. Es war bestimmt schon 6 Uhr, als ich die Tür aufmachte und lauter Stimmen hörte. Wer war das denn? Ich ging mit meinen Tüten ins Wohnzimmer, wo ich den Besuch vermutete. Ich sah 6 Jungs an unserer PlayStation. Es waren die 3 Idioten, Max und meine Brüder. Sie hatten mich noch nicht bemerkt. Ich wollte gerade die Treppe hochgehen, als Drac sagte: "Versuchst du gerade deine hässlichen Klamotten vor uns zu verstecken?" Sag´ mal, hat der sie noch alle?! Meine Brüder sahen mich mit den Tüten und schauten Drac an. Max saß neben ihm und stieß ihm den Ellenbogen in die Seite. Er zuckte zusammen, sagte aber nichts. Ich ging die Treppe hoch und ließ seine schwachsinnige Frage unbeantwortet. Was hatte der denn, dass er mich so beleidigte? In meinem Zimmer packte ich die Klamotten aus und legte sie zur Wäsche. Ich war schon lang nicht mehr mit Taxi draußen, weshalb ich beschloss eine Runde mit ihm spazieren zu gehen. Ich holte die Leine und suchte den Bernadiener. Er lag faul im Bett meines Vaters. Ich klatschte in die Hände und rief seinen Namen in der Annahme, dass Taxi zu mir rennen würde, aber er hob´ nur verschlafen seinen Kopf, schaute mich an und legte ihn dann wieder auf die Pfoten. Fauler Hund! Also ging ich zu ihm und machte die Leine fest. Jetzt verstand Taxi, was ich wollte und stand langsam auf. Wir machten Fortschritte. Yeay. Auf dem Weg in den Flur, schrie ich durch´s ganze Haus: "Bin mit Taxi unterwegs", und machte die Tür zu. Es wurde so langsam dunkel. Ich ging die Straße entlang und bog nach links ab. Links und rechts vom Weg standen kleine, dünne Bäume und die Straße war nur spärlich beleuchtet. Ich wollte zu einem Park, von dem mir Mason erzählt hatte. Er hatte ihn gesehen, als er das erste Mal mit Taxi in München unterwegs gewesen war. Es war angenehm, endlich meine Ruhe zu haben. Der Tag heute war echt schön, bis auf Drac. Noch schöner war aber endlich alleine zu sein. Entspannen, bevor ich wieder zu meinen nervigen Brüdern musste. Ich bin zwar froh, dass ich sie hab, aber sie können echt anstrengend sein. Ungefähr eine 1/2 Stunde später war ich wieder zuhause, ohne den Park gefunden zu haben. Die Motorräder waren weg und Logan und Mason schauten Fernseh. Ich band Taxi los und setzte mich zu ihnen."Keine Sorge Schwesterchen. Wir haben Drac gesagt, dass er so nicht mit dir reden darf", versicherte mir Logan. Bei meinen Brüdern bedeutete "reden" jemandem ein blaues Auge verpassen und dann rausschmeißen. "Hat Max oder einer der anderen nichts dagegen unternommen?" "Nö, Max war auch der Meinung, dass er Scheiße gebaut hat." Etwas erleichtert, dass Logan seine neuen Kumpels nicht gleich wieder verloren hatte, fragte ich was im Fernsehen lief. Transporter 3. Kurz vor Ende des Films kam unser Vater herein. In letzter Zeit musste er ziemlich lange arbeiten. Wahrscheinlich weil er neu in der Firma war. Er begrüßte uns kurz und ging direkt weiter in sein Schlafzimmer. Ich gähnte die ganze Zeit und irgendwann meckerte Logan: "Man Maddie, geh doch ins Bett wenn du so müde bist. Wegen dir können wir die Hälfte des Films nicht verstehen." Beleidigt antwortete ich: "Ist ja gut. Musst mich nicht gleich anmeckern. Du kennst den Film doch eh schon." Trotzdem ging ich hoch, denn ich war echt müde. Zum duschen hatte ich jetzt keine Lust mehr. Dann musste ich halt morgen früher aufstehen. Ich putzte nur noch meine Zähne und ging sofort ins Bett. Ich träumte gerade, ich würde über Berge fliegen. Der Wind kühlte meinen Körper. Unter mir sah ich ein Kaninchen. Ich bekam Lust es zu fangen, deshalb legte ich meine Flügel an meinen Körper und schoss nach unten. Kurz vor dem Boden breitete ich meine Flügel wieder aus und hielt mit meinen Krallen das Kaninchen fest. Ich hörte ein Klingeln. Was war das? Blinzelnd öffnete ich meine Augen. Ich schaute nach rechts auf mein Bett. Mein Handy gab dieses nervige Klingeln von sich. Ich machte es aus und legte mich wieder hin. Scheiße! Von was hatte ich denn heute geträumt. Spinnte Ich jetzt total?! Welcher normale Mensch träumt davon ein Vogel oder was auch immer zu sein?! Weil ich mir nicht weiter darüber Gedanken machen wollte, ging ich duschen. Am liebsten hätte ich stundenlang geduscht, aber Logan wollte auch noch ins Bad. Also musste ich mich schnell umziehen und Zähne putzen. Währenddessen klopfte er die ganze Zeit an meine Tür, damit ich mich beeilte. Ich schloss die Tür auf und er rannte schon fast ins Bad. Wahrscheinlich hatte er wie immer verschlafen. In meinem Zimmer nahm ich meine Tasche und ging runter Frühstücken.

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