Kapitel 8

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Ich fragte Mason: "Was hast du heute noch vor?" "Muss lernen, wieso?" "Hab nichts zu tun und dachte wir zwei könnten irgendwas machen." "Tut mir leid." "Naja, vielleicht kann ich ja was mit Em machen." Wir schwiegen eine Weile, dann fragte mich mein Bruder: "Wer ist eigentlich Jack?" "Ein Freund aus der Schule, wieso?" "Weil du gestern bei ihm warst." Logan hatte ihm anscheinend erzählt, wo ich gewesen bin. "Keine Angst, wir hatten keinen Sex. Er ist schwul." Das hatte er mir gestern bei sich Zuhause erzählt. Nach dem Essen ging ich hoch in mein Zimmer und schrieb Em eine Nachricht.

>Hey, hast du heute Zeit?

2 Minuten später kam schon eine Antwort von ihr.

>Ne kann nicht. Muss mit meinen Eltern zu meiner Oma. :(

>Ok :(

Bis morgen

Wen konnte ich denn jetzt noch fragen? Heute wollte ich mal nicht alleine Filme schauen.

>Hey Jack, lust zu mir zu kommen?

>Klar, bin in 10 Minuten da

Er wusste ja, wo ich wohnte, deshalb schrieb ich ihm meine Adresse nicht, sondern spielte am Handy, bis es an der Haustür klingelte. Ich ging die Holztreppe runter und machte die Tür auf. Ich umarmte Jack und ließ ihn rein. Er zog seine Schuhe aus und stellte sie neben meine. "Bist du alleine Zuhause?" "Ne, Mason ist oben lernen und Logan kommt bald von der Schule heim." "Und wo ist dein Vater?" "Arbeiten." Er bemerkte, dass ich nicht gerne darüber sprach. Wer redet schon gerne darüber, dass sein Vater im Rüstungsunternehmen arbeitet und Waffen produziert?! Ich führte ihn in mein Zimmer, das sehr unordentlich war. "Was wollen wir machen?", kam es von mir. "Weiß nicht, habt ihr eine PlayStation?" "Klar" "Dann lass uns zocken." Eigentlich kein schlechter Vorschlag. Wir gingen in unser Wohnzimmer und setzten uns vor den riesigen Fernseher. Ich holte die Hülle von Call of Duty und legte die CD ein. Es war bestimmt schon abends, als ich Jack fragte, ob er Hunger hat. Natürlich hatte er das. Ich ließ Jack im Wohnzimmer sitzen und ging neben an in die Küche. Ich belegte ein paar Brötchen und ging mit den Tellern wieder zurück. Jack stopfte sie sich regelrecht in den Mund. Es sah echt witzig aus, als ob er seit Tagen nichts zu essen bekommen hätte. Wir schauten noch einen Horror-Film, bei dem ich mir die ganze Zeit die Augen zuhalten musste, weil ich mich immer erschreckte. Die ganzen Leichen waren nicht so schlimm, aber der Mörder, der immer so plötzlich auftaucht. Jack fuhr so um 21 Uhr nach Hause und ich ging duschen. Mit meinen nassen Haaren und mit Shorts und T-Shirt bekleidet, ging ich in mein Zimmer zurück. Ich hatte jetzt überhaupt keine Lust mir die Haare zu föhnen. Ich suchte genervt meinen blöden Föhn und murmelte vor mich hin: "Wo ist denn dieses Scheißteil? Am besten wäre es, wenn meine Haare schon trocken wären! Mist, wo ist er?" Auf einmal wurden meine Haare immer wärmer, die Kopfhaut prickelte. Ich rannte völlig geschockt zu meinem Spiegel um nachzuschauen, was mit meinem Kopf los war. Meine Haare sahen trocken aus. Ich fasste in meine Haare, weil ich genau wusste, dass meine Haare eben noch nass gewesen waren. Ich dachte mir, dass mein Gehirn mir einen Streich spielen würde, aber sie waren trocken und fühlten sich genauso an. Oh Gott! Ich gehörte eindeutig in die Psychiatrie. Erst träumte ich davon, ein Vogel zu sein und jetzt hatte ich Halluzinationen. Sollte ich Mason davon erzählen, dass ich verrückt wurde? Ich beschloss, zu ihm zu gehen. An seiner Tür klopfte ich und er rief mich herein. "Hey, was ist?" "Ich glaube, ich werde verrückt", sagte ich gerade heraus. Mason setzte sich auf. "Wieso das denn?" Er klopfte neben sich auf sein Bett und ich setzte mich im Schneidersitz vor ihn. "Schau dir meine Haare an!" Erst schaute er etwas verdutzt, schaute sie sich dann aber an und sagte: "Liegt eine Strähne nicht da, wo sie sollte oder hast du Spliss?" Er versuchte mich zu necken, aber ich war viel zu verwirrt von der Sache eben, um darauf einzugehen. Ich wollte wissen, was das eben zur Hölle war. "Nein, ich habe vor 5 Minuten geduscht." "Was soll mir das sagen? Dass du in einem Wettbewerb für schnell-föhnen mitmachen kannst?!" Er wusste anscheinend immer noch nicht, was ich von ihm wollte, also half ich etwas nach: "Nein! Denk mal ernsthaft nach, du Idiot! Ich bin eben mit nassen Haaren in mein Zimmer gekommen und während ich meinen Föhn gesucht hab, hab ich mir gewünscht, sie wären schon trocken, damit ich sie nicht mehr föhnen muss und dann waren sie es auf einmal. Von der einen auf die andere Sekunde." Mason schaute mich nur an, bevor er laut loslachte. Na super! Hätte ich besser meine Klappe gehalten. Was würde er jetzt machen? Mason lachte immer noch und ich wollte mir das nicht mehr länger antun, noch weiter ausgelacht zu werden, weshalb ich aufstand und in mein Zimmer ging. Ich legte mich in mein Bett und überlegte, was das gewesen sein könnte. Meine einzige Idee: Magie. Das hieß, ich war wirklich verrückt. Es gab einfach keine Magie. Nur schlechte Zauberer mit lausigen Zaubertricks. Das Grübeln hielt mich bis 2 Uhr wach, aber irgendwann gab ich auf und versuchte einzuschlafen. Ich würde eh keine Lösung finden. Wie jeden Morgen weckte mich mein Scheiß-Wecker. Ehrlich, ich hasse ihn! Ich ging ins Bad und machte mich fertig für die Schule. Vor dem Spiegel sah ich meine Haare und überlegte wieder, wie sie hatten trocknen können. Währenddessen putzte ich meine Zähne und schminkte mich. Mason konnte uns heute wieder mitnehmen, weshalb er schon in der Küche wartete. Fertig angezogen lief ich die Treppe runter, Logan kam mir hinterher. In der Küche füllte ich mir einen Becher mit Kaffee uns ließ mich neben meinen Vater auf den Stuhl fallen. Mit seinem starken amerikanischen Akzent fragte er: "Und, wie läuft es at School?" Ich musste schmunzeln. Er vermischte Deutsch und Englisch immer. "Alles gut. Hab ein paar coole Leute in den Kursen", antwortete Logan ihm. Mason nickte zustimmend. Mein Vater schaute mich mit einem fragenden Blick an. Ich zuckte nur mit den Schultern und widmete mich meinem leckeren Kaffee. "Was meinst du mit ...?" , fragte mein Vater mich und machte mein Schulterzucken nach. "Ja, Dad, ich habe neue Freunde gefunden und komme im Unterricht gut mit." Damit gab er sich zufrieden und aß sein Frühstück weiter. Logan stopfte sich ein Nutellabrot in den Mund und mein älterer Bruder aß einen Apfel. Wir hatten leider selten Zeit, um so beieinander zu sitzen, weil Logan und ich immer zu spät aufstanden. Als wir mit Frühstücken fertig waren, gingen wir langsam zur Garage. Ausnahmsweise mussten wir heute mal nicht rennen, weil wir zu spät waren. Im Auto hörten wir Musik. Keiner sagte etwas, aber das war auch gut so, denn ich wusste nie, über was man sich in einem Gespräch unterhalten soll. Mason hielt, wie immer, direkt vor der Schule. Ich sah Jack in der 'Raucher-Ecke' stehen und ging auf ihn zu. Logan folgte mir, schaute mich aber verwirrt an. Er wusste ja nicht, wie Jack genau aussah. Bis jetzt hatte er ihn nur kurz einmal gesehen, weil er mir gesagt hatte, dass er nicht mit mir laufen konnte, aber ich bezweifelte, dass er sich Jack genau angesehen hatte. Bei Jack angekommen umarmte und begrüßte ich ihn, dann fragte ich, was er als erstes hatte. "Wir haben zusammen Deutsch." "Ok, dann kann ich ja bei dir bleiben und wir gehen gleich zusammen zum Raum", schlug ich vor. Erst jetzt bemerkte er Logan und nickte ihm zu. Logan nickte zurück, hatte aber nicht vor, sich vorzustellen. "Ich geh rein, hab jetzt Mathe", gab mir mein Bruder bescheid, bevor er ging. "Willst du auch eine?", fragte Jack und hielt mir die Zigarettenschachtel vor die Nase. "Ne, ich mag die nicht so." Ich holte eine Packung 'Black Devil' aus meiner Tasche. "Hast du Feuer?", fragte ich ihn und Jack hielt mir die Flamme an die schwarze Zigarette, damit ich nur noch ziehen musste. Nach ein paar Sekunden mit dem Rauch in meinen Lungen, blies ich den vanilligen Qualm aus. Es entspannte mich, trotzdem rauchte ich nicht jeden Tag eine Packung, sondern nur 2-4 Zigaretten. Wir standen schweigend neben dem Aschenbecher und zogen ab und zu an unseren Zigaretten. Der nervige Gong ertönte und wir machten uns auf den Weg zu unserem Raum. Ein paar Mittelstufenschüler rannten schnell zu ihren Klassen, weil sie verschlafen hatten. Wir zwei gingen extra-langsam, weil ich die Deutschlehrerin hasste! Schon nach der ersten Stunde. Ich hätte lieber eine andere gehabt, aber ich konnte nichts daran ändern, dass sie eine Zicke war. An der Tür zum Unterrichtsraum klopften wir und wurden herein gerufen. "Wieso kommen sie so spät?" "Tut uns leid, wir hatten keine Lust auf Unterricht." Die Lehrerin schnappte empört nach Luft und sagte: "Nachsitzen!" "Das können sie doch nicht machen!",regte ich mich auf. "Ich habe bloß die Wahrheit gesagt." "Genau deswegen sitzen sie jetzt nach und weil sie die letzte Stunde geschwänzt haben." Mist! Sie hatte es also doch bemerkt. Jack mischte sich ein: "Selbst dran schuld. Sie haben uns doch rausgeschickt." "Genug! So etwas lasse ich mir nicht bieten. Sie sind so respektlos. Das gibt 2 Stunden Nachsitzen für jeden von ihnen." "So was können sie nicht machen, das gibt es nur in amerikanischen Teenie Filmen, dass die Schüler nachsitzen müssen", mischte ich mich wieder ein. Diese blöde Kuh dachte, sie könnte uns rumkommandieren. Jetzt hasste ich sie nur noch mehr. "Und ob ich das kann", sagte sie noch hochtrabend. Ich war so angepisst, dass ich am liebsten auf sie losgegangen wäre. Mein ganzer Körper kribbelte und plötzlich bebte der Boden. Scheiße! Ein Erdbeben hier in München?! Aus Schreck klammerte ich mich an Jacks Arm fest. Das Beben dauerte nur 3 Sekunden, dann hörte es genauso schnell auf? Wie es angefangen hatte.

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Hey Kekse,
sorry, dass es sooo lange gedauert hat. Als Entschuldigung ist das Kapitel etwas länger und um 2 Uhr nachts für euch geschrieben.

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