Kapitel 2: Prudence Gedanken

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Ich saß mit meinen zwei Schwestern auf meinem Bett, schon angezogen und bereit für den Tag, obwohl es noch sehr früh war. Wir hatten nunmal neue, gute Nachrichten erhalten, über die wir uns natürlich austauschen mussten; zwölf neue Schüler aus Frankreich waren nach Greendale gereist, um auf die Akademie der unsichtbaren Künste zu gehen. Ich lächelte Agatha und Dorcas etwas an, während die beiden sich schon Szenen einbildeten. "Bestimmt sehen sie total gut aus", meinte die Rothaarige von uns drei, woraufhin Agatha grinsend nickte. "Sie sind aus Frankreich." Ich ließ mich von meiner leichten Neugier leiten, jedoch nicht überwältigen und erhob mich nach einiger Zeit. "Wir wollen sie begrüßen. Kommt mit", befahl ich den beiden anderen und stolzierte aus dem Schlafsaal hinaus, Agatha und Dorcas schritten hörig hinter mir her.
In der Eingangshalle sah ich die Gruppe schon dastehen, Pater Blackwood war noch nicht da. "Guten Tag", begrüßte ich die Neuen höflich lächelnd und trat zu ihnen, einem Mann in Rot gekleidet die Hand herhaltend. Er schien mir einfach wie der Anführer der zwölf. Zögernd nahm er meine Hand an und grüßte zurück. "Ich bin Prudence, das sind Agatha und Dorcas. Willkommen an der Akademie der unsichtbaren Künste." "Enjolras", stellte sich der andere mit ernstem Ausdruck vor und wich wieder zurück. Dorcas schien Enjolras nicht aus den Augen zu lassen, man konnte es ihr jedoch nicht verübeln, er sah wirklich gut aus.
Ein anderes Mitglied der Gruppe trat vor und reichte mir die Hand mit einem einfachen: "Grantaire, freut mich, dich kennenzulernen." Kurz nahm ich seine Hand entgegen, ließ sie dann jedoch gleich wieder los. Dieser Grantaire war mir von Anfang an unsympathisch... und er stank nach Alkohol. Kein Wunder, er trug eine Weinflasche mit sich.
Schließlich stellte Enjolras uns noch Combeferre, einen interessanten Typen, der recht schlau wirkte, Courfeyrac, mit dem ich wirklich einmal reden müsste, er sieht süß aus, Joly, der angeblich Angst vor Krankheiten hatte, Feuilly, der den gleichen Style wie Grantaire hatte, aber trotzdem etwas sympathischer wirkte, als der Trunkenbold, Jehan, einen süßen Jungen mit langen, roten Haaren, Bahorel, der uns ziemlich energisch die Hand schüttelte ubd ein Dauergrinsen zu haben schien, Bossuet, einen Glatzkopf, mit dem recht gut zu reden war, Marius, einen etwas... hyperaktiven Typen mit seiner Freundin namens Cosette, die gewöhnungsbedürftig schien und Eponine vor, die jedoch während der Vorstellung und auch danach nichts gesagt hatte.
Agatha und Dorcas würden sich definitiv an Enjolras und Courfeyrac ranmachen, irgendwer musste sie noch warnen. Aber sie sahen wirklich gut aus, jeder von ihnen auch besser als Grantaire.
Plötzlich hörte ich Schritte und mein Vater trat uns bei, sich bei den zwölf vorstellend: "Faustus Blackwood, Hohepriester der Kirche der Nacht." Ich machte Pater Blackwood Platz, indem ich beiseite trat und meine Schwestern mit mir mitzog, während ich dem Einweihungsgespräch meines Vaters und Enjolras lauschte.

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