Kapitel 1: WUNDERBARE FERIEN

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Auch einige Jahre später war Skye noch immer der festen Überzeugung, dass es in dem Sommer vor ihrem zweiten Schuljahr in Hogwarts einige schlechte Omen gab

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Auch einige Jahre später war Skye noch immer der festen Überzeugung, dass es in dem Sommer vor ihrem zweiten Schuljahr in Hogwarts einige schlechte Omen gab. Daran, so glaubte sie, hätte sie schon früh erkennen müssen, wie beängstigend ihr zweites Jahr werden würde. Viel zu beängstigend für ein gerade einmal zwölfjähriges Mädchen, das damals noch unschuldig und von den Erfolgen ihres letzten Schuljahres berauscht war. 

Da war als erstes die plötzliche Absage ihrer Tante Susan in Salisbury gewesen, die durch einen unglücklichen Zufall die Treppe hinuntergefallen war und nun mit einem gebrochenen Bein und einer angeschlagenen Hüfte an ihr Bett gebunden war. So, hieß es, könne sie schließlich schlecht auf Skye aufpassen und diese musste zu Hause in Rosewood bleiben, wo die einzig spannende Attraktion das nahegelegene Freibad war. Doch nach unschönen Reizungen und Ausschlag wurde festgestellt, dass Skye wohl eine Chlorallergie hatte, die plötzlich aufgetreten war.

Das alles führte dazu, dass sie dem Ende ihrer Ferien sogar entgegenfieberte und sich vor der (ohne kühles Freibad) unerträglichen Hitze fliehend im Haus verkroch, Schulbücher durchwälzte und Zaubersprüche übte. (Als Hogwarts-Schülerin wusste Skye zwar, dass man außerhalb des Internats als minderjährige Hexe nicht zaubern durfte, aber sie sagte sich einfach, dass damit wohl nur die primäre Dimension gemeint sein musste.) 

Und täglich machte sie einen Abstecher in genau diese Dimension, um zu prüfen, ob ihre Freundin Betty endlich eine lang ersehnte Eule geschickt hatte. Am Ende des letzten Jahres hatte sie Skye und Padma - eine weitere Ravenclaw-Mitschülerin und Teil ihrer Gruppe - nämlich zu sich nach Hause eingeladen, und Skye brannte schon darauf, einen echten Hexenhaushalt zu erleben und aus ihrem eigenen schrecklich eintönigen Alltag zu entkommen.

Als es plötzlich an der Haustür klingelte, schreckte Skye hektisch auf

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Als es plötzlich an der Haustür klingelte, schreckte Skye hektisch auf. Mit großer Hast stopfte sie ihren Zauberstab unter ihr Kopfkissen, warf die magischen Schulbücher in die hinterste Ecke ihres Kleiderschranks und stürzte dann zur Tür. Es war Alice, der Skye öffnete, ihre engste Freundin aus der Muggelwelt, die nun gut gelaunt ins Haus trat. Skye bemerkte mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck, dass Alice' dunkles Haar noch etwas feucht war und sie nach Freibad und billiger Eiscreme roch. 

„Was hast du den ganzen Tag so eingekerkert hier getrieben?", fragte Alice und ließ sich einfach auf das Bett fallen, wobei sie sich gefährlich nahe an das Kopfkissen mit Skyes wertvollem Zauberstab darunter platzierte. 

Etwas beunruhigt beobachtete diese das Ganze, denn sie wollte sich wirklich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn Alice versehentlich ihren Zauberstab zerbrach. „Ich habe ein wenig gelernt", antwortete Skye ausweichend. 

„Gelernt?" Alice' Augen weiteten sich. „Du bist wirklich unglaublich." 

Skye zuckte mit den Schultern. „Was hätte ich auch sonst tun sollen?" 

„Ja, stimmt schon; deine blöde Allergie macht wirklich alles kaputt. Der Sommer ist schon bald vorbei, dabei hätte er so spitze werden können." 

„Glaub mir, gewünscht habe ich mir das auch nicht." 

Alice sah nachdenklich zu Boden. „Seltsam, dass diese Allergie so plötzlich da war, nicht?" 

„Nun, der Arzt meinte, es gibt auch Allergien, die erst im Teenageralter auftreten." 

Das war die offizielle Version, aber Skye hatte sich mittlerweile eine haarsträubende Theorie ausgedacht, in der Snape, ihr mürrischer Lehrer für Zaubertränke, an alledem schuld war. Letztes Jahr hatte sie beim Nachsitzen Prüfungskessel schrubben müssen, aus denen die ekligsten Gerüche gewabbert waren, und dabei - so glaubte Skye jedenfalls - musste ihr wohl irgendein Gift in die Nase gestiegen sein. Nach langer Überlegungszeit sah sie das nun als Mordversuch Snapes an, der sie sicher loswerden wollte. Das war eine hübsche Ausrede, um ihn noch mehr zu hassen. 

„Mal rauskommen könntest du natürlich trotzdem", stellte Alice berechnend fest. 

„Ach, weißt du", sagte Skye. „Ich bin eigentlich gar nicht so ein Draußen-Mensch. Mein Zimmer ist auch recht nett." 

Alice, die diese Einstellung wohl schwer nachvollziehen konnte, machte ein missbilligendes Geräusch. „Verrückt bist du, ehrlich." 

Skye musste lachen. „Du solltest auch mal die angenehmen Vorzüge des Hauses kennenlernen." 

„Passt schon." Grinsend sah Alice sich um, doch plötzlich blieb ihr Blick an Skyes Schreibtisch hängen. „Was ist das?", fragte sie neugierig und zeigte auf das zarte Kettchen, das dort lang. 

Die aufgeschreckte Skye reagierte blitzschnell und schnappte sich das mysteriöse Amulett. Hastig stopfte sie es in ihre Hosentasche und schaute dann betont lässig zu Alice. „Das? Nun, das ist nur so eine Kette, nichts Besonderes." 

In Wahrheit war das natürlich nicht nur eine gewöhnliche Kette, sondern ein magischer Gegenstand, der ungeahnte Kräfte in sich trug. Es war ein Zeitumkehrer, aber ein außergewöhnlich mächtiger. Denn durch ihn konnte Skye etwas Unglaubliches: Die Dimension wechseln, als wäre es ein simpler Gang zum Supermarkt. 

„Hm, hm." Alice schien mit der Antwort nicht ganz zufrieden zu sein, sie hatte beim Anblick des Zeitumkehrers einen geradezu gierigen Ausdruck auf dem Gesicht gehabt. 

„Nun", sagte Skye betont munter. „Wollen wir uns Kekse holen?" 

Erleichtert stand sie auf, als Alice zustimmend nickte. Sie schien ein wenig verwirrt, erwähnte den Zeitumkehrer jedoch mit keinem weiteren Wort. Skye wunderte sich zwar über dieses seltsame Aufblitzen in Alice' Augen, welches sie vorher gesehen hatte, wusste jedoch keine Erklärung. 

Wenigstens, dachte sie, wenigstens ist jetzt mein armer Zauberstab in Sicherheit.

𝐒𝐤𝐲𝐞 𝐓𝐡𝐨𝐦𝐚𝐬 ~ Um Welten Entfernt #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt