Kapitel 5

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Während ich mit aufräumen beschäftigt war, schrieb mir ein ehemaliger Freund über WhatsApp:
"Hallöchen Eni. Ich wollte mich nur einmal kurz bei dir durchmelden. Du weißt doch das ich da diese neue Arbeit habe und darüber wollte ich mich einmal mit dir unterhalten. Wann kannst du denn? Passt es dir Mittwoch ab 21 Uhr oder Donnerstag um 17 Uhr besser? Ich würde einfach gerne mal deine Meinung dazu hören." Ich schüttelte den Kopf, der Kerl war einer fetten Schneeballmaschinerie zum Opfer gefallen und verkauft nun Zauberzeug, welches den Körper und die Seele reinigen und noch dazu Depressionen und Verstimmungen heilen soll. Kurz um, mit seiner lächerlichen, ekelhaften und viel zu freundlichen Art, brachte er selbst mich zum eskalieren. Ich antwortete zügig: "Du Daniel, süßer Versuch aber meinst du es ist das richtige deine ehemaligen Freunde damit zu belasten? Du willst zwar nur helfen, aber die gesamte Gruppe macht sich über dich lustig. Das kann dir doch nicht egal sein. Das Zeug ist mir zu teuer und vor allem kann ich es nur immer wieder sagen, habe ich kein Interesse. Schön das es dir hilft, aber ich habe nicht vor meine Seele zu verkaufen. Viel Glück und eine schöne Woche" Ungefähr 2 Stunden vergingen und ich saß gemütlich im Wohnzimmer und sah Fern, als mich eine weitere Nachricht des Kotzbrockens erreichte. "Hallöchen Eni, du danke, danke für deine Ehrlichkeit, danke für deine Rückmeldung. Ich finds mega cool, dass du mir das halt auch so ehrlich sagst. Hey du, ich wusste sowieso das es nichts für dich ist, aber vielleicht kennst du ja jemanden für den es interessant ist. Aber vollkommen in Ordnung." "Auch da muss ich dich leider enttäuschen, ich werde das niemanden der mir wichtig ist empfehlen. Tut mir leid" Ich war sauer auf die Dummheit, die dieser Mensch an den Tag legte. Wie kann man ohne Recherchen zu betreiben einen Job annehmen, der einen nicht mal den Scheiß zusichert, den man dank dieser Masche zu sich nimmt? Ich sah auf mein Handy und las etwas was mich mindestens genauso zum Kochen brachte. Finn, mein Finn, war mit einem fremden Mann zugange! Er hatte zwar nur ein Bild auf Instagram gepostet, wie sie sich küssten, aber dieser Wichser, ging mir tatsächlich fremd und das auch noch öffentlich. Ich konnte es nicht fassen. Ich packte meine Sachen, als ich den Schlüssel im Schloss hörte. "Ich bin zuhause mein Schatz, oh hast du aufgeräumt? Richtig schön!", rief Finn freudig erregt als er in die Wohnung kam. "Du kannst mich mal", fauchte ich als er mich küssen wollte. "Ruhig Kätzchen, das können wir gerne machen, nachdem du mir erklärt hast, was los ist?" "Du willst wissen was los ist? Frag deinen Kerl mit dem du deinen Tag verbracht hast, nachdem du mich so geschlagen hast, dass ich ins Krankenhaus musste!" "Jetzt werde nicht unfair! Du hast es dir selbst zuzuschreiben. Ich hab dir um die 100 mal gesagt du sollst mich nicht anschreien! Es ist kein Wunder, dass mir dann die Hand ausrutscht." "Finn, du bist mir fremdgegangen! Das ist nicht verzeihlich.", sagte ich aufgebracht. "Baby, du weißt doch, dass du die einzige bist, die ich liebe!" "Sagte er und schlägt mich beinahe Täglich", sagte ich zynisch. "Baby Girl, bitte. Ich versuche mich ja zu ändern, aber du regst mich manchmal so auf." "Was meinst du wie oft mich Sachen aufregen? Dennoch geh ich nicht hin, schlage oder missbrauche Menschen und schon gar nicht die, die ich angeblich liebe." "Eni, Schatz. Bitte gib mir noch diese eine kleine Chance. Ich werde mich ändern, ich verspreche es dir. " Tränen rollten über meine Wangen, "Wie oft hast du mir das schon versprochen?", sagte ich und haute mit den geballten Händen auf seiner Brust ein, weil er mich zu sich zog und mich umarmte, "Jedes mal tust du mir wieder weh. Jedes mal würde ich am liebsten nicht mehr bei dir sein ." "Eni, ich brauch dich. Du bist mein ein und alles, mein Engel", er küsste mich auf die Stirn, weil ich meine Versuche mich zu befreien, aufgegeben hatte. "Warum gehst du mir fremd? Und warum mit einem Jungen?", schluchzte ich leise. "Schatz, Männer haben was, was Frauen niemals haben können." Ich war verwirrt, was hat ein Mann wenn nicht... "Genau du Dummerchen, einen Schwanz.", lachte er, "Ich würde dir doch niemals ernstgemeint Fremdgehen. Du bist zwar sehr anstrengend, nicht sehr schlau und mit einer anderen hätte ich es sicher leichter, aber ich liebe nun einmal dich. So und jetzt pack deine Klamotten wieder aus und dann kannst du uns in der Küche etwas leckeres zu essen kochen." Ich war verwirrt, er hatte mich grade Beleidigt und im gleichen Atemzug gesagt, dass er mich liebt. Ich nickte perplex, packte meine Klamotten weg und ging verwirrt in die Küche. Warum er so ein besserwissender Arschloch war, weiß ich bis heute nicht. Aber das meine Situation noch unangenehmer wurde, damit hatte ich auch nicht gerechnet.
"Eni? Du wolltest mir ein Bier bringen. Sag jetzt nicht, dass du das wieder vergessen hast. Muss ich alles alleine machen", rief Finn aufgebracht aus dem Wohnzimmer. Das er mir nur aufgetragen hatte, uns essen zu kochen, wusste ich und den anderen Fakt verdrängte ich einfach. "Nein Schatz, ich wollte nur erst einmal die Kartoffeln aufsetzen. Dein Bier kommt gleich", erwiderte ich, aber da kam er mir bereits entgegen. "Ne jetzt steh ich schon, weil du zu nichts zu gebrauchen bist. Nicht einmal zum Bier holen" Ich nickte geknickt, irgendwo hatte er ja recht..

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