#STRIP ME (Random Lovers Bd.1)

9. #want

🎶I'm hurt, searching for ya

I'm jealous, yearning for ya

Admitting to this new sensation

Vying for your only attention

I'm scared, you're all I want, I need

Kiss me, see where this road leads🎶

(Shaun Tavares / June Hastings: Where this road leads)

Camelia hörte jemanden ihren Namen sagen. Sie antwortete ohne nachzudenken: „Ja?"

Bevor sie sich allerdings umdrehte, bemerkte sie Jades erstarrtes Gesicht. Shauns unübersehbare grimmige Miene war aber noch irritierender. Was war denn mit den beiden los?

„Camelia", wiederholte eine tiefe männliche Stimme hinter ihr. Sie wandte sich endlich um. Es dauerte einige tickende Sekunden, bevor ihr Verstand wirklich akzeptieren wollte, wer vor ihr stand: JC.

Er bedachte sie mit einem auffordernden Lächeln. Sie konnte erst einmal nicht anders reagieren, als ihn völlig sprachlos anzustarren. Sie trat einen Schritt zurück und stieß gegen Shaun. Sie spürte, wie seine Hände sich auf ihre Hüften legten und sie stützten. Oder festhielten. Seine Hände übten Druck aus. Die Berührung schnappte sie zurück in die Gegenwart.

„JC", krächzte sie mit trockener Kehle.

Er nickte ihren Freunden zu, ohne die whiskeybraunen Augen von ihr abzuwenden. Keiner außer Jade kannte ihn oder wusste von ihm. Warum machte Shaun dann so ein finsteres Gesicht?

„Hast du einen Moment für mich?", fragte JC geradeheraus und reichte ihr einladend die rechte Hand.

Ohne nachzudenken, legte sie ihre Linke in seine große raue Handfläche und nickte. Als sie allerdings einen Schritt nach vorn machte, hielten Shauns Hände sie zurück. Seine Finger waren verkrampft. Sie gruben sich ein wenig in ihre Taille.

„Camelia."

Als sie zu ihm hochsah, drückte nicht nur seine Stimme ein Grollen aus. Sein attraktives Gesicht war düster. Seine grüngesprenkelten Augen besorgt. Seine dichten Augenbrauen misstrauisch verkniffen. Wenn die Situation nicht so surreal wäre, dann hätte es ihr ein klein wenig gefallen, dass er sie nicht gehen lassen wollte. So wollte sie weder den Mann aus ihrer Vergangenheit noch den Mann aus ihrer Gegenwart vor den Kopf stoßen.

Sie legte Shaun eine Hand auf den angespannten Arm. „Ich bin gleich wieder da", sagte sie und hoffte, ihn damit zu besänftigen.

Er legte seine Hand auf ihre und das sagte mehr als tausend Worte. JC drückte ihre andere Hand fester und sie aus Shauns Armen. Einen Moment lang, sah es so aus, als wenn Shaun nicht loslassen wollte.

Sie hob eine geschwungene Augenbraue. Vertrau mir, sagte sie ihm wortlos. Er ließ sie endlich gehen.

Camelia tauschte noch einen Blick mit Jade, die besorgt wirkte, dann ließ sie sich von JC hinausführen.

Er dirigierte sie aus dem Ausstellungsraum, hinaus ins Foyer, wo sie von ihren Freunden nicht mehr gesehen werden konnten.

Als er schließlich in einer Ecke stehenblieb, so sie relativ ungestört waren, blickte sie ihn mit gemischten Gefühlen an. Da war Überraschung über seine unerwartete Anwesenheit. Verwirrung, was er von ihr wollte. Letztendlich Freude über das Wiedersehen. Dennoch behielt sie ihre Gedanken für sich und wartete ab, bis er sprach.