Es war eine schweigsame Fahrt. Manchmal ruckelte der Wagen und ich schreckte zusammen. Wir frühstückten gemeinsam im Auto. Ich schaute mir die Landschaft an. Endlose Wälder. Dann warf ich einen Blick auf das Navi des Mannes. Wir hatten noch ungefähr 150km vor uns. Ich seufzte. Das würde eine lange und langweilige Fahrt werden.
Plötzlich stoppten wir abrupt. Ich schaute mich um. War jemand vor das Auto gelaufen? Nein, das hätte ich bemerkt. 《Muss wohl ein Kurzschluss gewesen sein. Das Auto ist alt.》schlussfolgerte der Mann. 《Es könnte ein Weilchen dauern, aber wenn du mir hilfst, könnten wir in 1 bis 2 Stunden wieder in einem fahrenden Auto sitzen.《Okay.》erwiderte ich abwesend.
Doch gerade als ich das sagte, traten vier Gestalten aus dem Wald. Sie waren riesig, hatten nur ein Auge und hielten Fackeln in der Hand. Der Mann war ganz bleich geworden. 《Zyklopen.》schienen seine Lippen zu formen. Aber trotzdem trat er näher an die Monster heran und stieß einen wilden Schrei aus. Und dann geschah etwas Seltsames.
Überall schossen Ranken und Blumen aus dem Boden hervor und flogen auf die Monster zu. Es schien so, wie als ob die Blumen von ihm gelenkt wurden. Ungläubig starrte ich ihn an. Es war wie in einem Alptraum. Wer war dieser Mann wirklich? Wieso hatte er magische Kräfte? Und warum wusste die Menschheit nichts von Monstern und magischen Kräften?
Ich erwachte aus meiner Starre. Jemand hatte meinen Namen geschrien. 《Annabeth!》schrie John nochmal. Ich schaute hoch. Eines der Monster hatte eine Fackel in der Hand und zielte mit dieser auf mein Herz. Adrenalin durchflutete meinen Körper. Als das Monster die Fackel warf, wich ich mühelos aus. Dann hob ich die Fackel auf, löschte das Feuer auf dem Waldboden, indem ich auf es eintrat und dann warf ich die Fackel auf das Monster. Sie traf auf dem Körper des Monsters auf. Doch als das Feuer seine Haut berührte, verbrannte sie nicht. Lächelnd hob das Monster seine Fackel auf.《Du weißt schon, dass wir Zyklopen gegen Feuer immun sind.》Dann schrie John, der sich gerade mit einem anderen Monster einen Schwertkampf lieferte《Lauf! Renn schon Annabeth Chase!》Als ich nicht reagierte schickte er mir eine Ranke, die mir kurz, aber fest ins Gesicht schlug. Fassungslos blickte ich ihn an. Ich konnte ihn hier doch nicht einfach im Stich lassen.《Lauf!》schrie er ein weiteres Mal mit Tränen in den Augen. 《Und vergiss mich nicht.》schien er zu hauchen. Jedoch konnte ich das über das Getöse hinweg nicht ganz verstehen. Dann rief er noch《Hör auf die Frauenstimme in deinem Kopf. Sie wird dich leiten. Und jetzt lauf.》Ich rannte los.
Zweige und Äste schlugen mir ins Gesicht, doch ich ignorierte sie. Als ich ungefähr 200m hinter mich gebracht hatte, hörte ich den Schmerzensschrei des Mannes und ich wusste, dass er so gut wie tot war. Keine Macht auf dieser Welt würde ihn jetzt noch retten können. Ich weinte und stolperte weiter durch den Wald. Der Mann war wegen mir gestorben, damit ich weglaufen könnte. Ich würde überleben und dafür sorgen, dass das Opfer von John nicht umsonst gewesen war. In mindestens zwei Tagen würde ich in Charleston sein müssen, oder der Mann wäre umsonst gestorben.Während ich weiter durch diesen schrecklichen Wald lief, fing es zu regnen an. Der Regen durchnässte meine Kleidung, doch im Moment mochte ich ihn. Er veranschaulichte meine traurige Stimmung und tat mir gut. Er war kalt und unbarmherzig wie der Tod. Ich hoffte einfach nur noch, keine weiteren mordlustigen Monster aufzugabeln.
Als der Tag sich langsam dem Ende neigte, errichtete ich mein Nachtlager und weinte mich in den Schlaf.
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Annabeth-Kampf ums Überleben (Beendet)
FanfictionAls plötzlich Spinnen im Zimmer der siebenjährigen Annabeth auftauchen und ihr schlaflose Nächte bereiten, läuft sie vor ihnen davon. Doch schon bald merkt sie, dass nicht nur Spinnen sie jagen, sondern auch Monster und das ganze Konzept größer ist...