Kapitel 22

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"Ich geh das Gebiet sichern, bleibt ihr hier."
Ich huschte ins dichte Unterholz. 
Die Ruinen wurden immer größer, doch bis auf ein paar wilde Tiere war nichts zu entdecken. 
Das größte Gebäude stand im Zentrum und sah aus als wäre es ausgebrannt. Generell sah alles ziemlich verbrannt aus. Ich ging auf die Treppe zu, sah nach oben und entdeckte das große Wandbild, aus dessen bunten Mosaikfließen man noch die frühere Pracht erkennen konnte. 
"Die Stadt des Phönix", murmelte ich. 
Das hier war die frühere Hauptstadt gewesen. Aber eigentlich passte das nicht. 
Die Hauptstadt musste irgendwo bei Tacleo gewesen sein, sonst wäre Redos nicht dort gestorben. Außerdem schien diese Stadt noch älter zu sein. 
"Unsere Hauptstadt", murmelte ich. 
Die Hauptstadt der Einheimischen. 
Die Hauptstadt der Sklaven.

Zuerst hatten sich alle auf dem großen Platz nieder gelassen, dann waren einige ausgeschwärmt um sich die Umgebung anzusehen. 
Togo lief eine Treppe hinauf und traf am oberen Ende auf Neo

"Die Stadt ist sicher und die Häuser näher beim Palast sind auch noch ganzer."

"Hier können wir fürs erste wirklich bleiben und uns überlegen, was wir machen werden." 

"Wir könnten versuchen die Stadt wieder aufzubauen. Jeder von uns ist Arbeit gewohnt und wir könnten uns damit eine eigene Heimat bauen."

"Ein Hauptquartier für weitere Befreiungen!" 

"Eine Heimat, in die die anderen von uns zurückkehren können, wenn sie wollen, wo es keine Unterdrückung gibt, aber jeder gehen kann, wenn er seine Bestimmung findet."

"Wie soll man die finden, wenn es keinen Herrn gibt? Wie hast du deine gefunden?" 

"Zufall. Ich wurde verkauft und er hat mich gewählt."

“Aha…”

"Man merkt es eigentlich, wenn man ihm begegnet. Man hat plötzlich den Wunsch sich vollkommen zu unterwerfen und alles zu machen, um ihm zu gefallen."

“Das ist bestimmt ein interessantes Gefühl.”

"Er ist mein vierter Herr. Ich hätte mich so oder so unterworfen, alles andere hätte meinen Tod bedeutet und ich war einfach gebrochen."

“Bist du vorher immer so rebellisch gewesen, wie du es jetzt bist? Ich meine, einige hier sind schon ziemlich in sich gekehrt, aber du bist das komplette Gegenteil.”

"Ich war schlimmer als alle hier. Ich habe meinen Herr sehr viel Zeit und Aufwand gekostet, bis ich wieder so war. Es hat den Fürst nicht mal ein Jahr gekostet um mich seelisch zu töten."

Togo schüttelte sich. “So etwas will ich nie wieder erleben…Wann willst du aufbrechen?”

"Wenn hier alles läuft und Nahrung vorhanden ist."

“Wir können jagen und ein Feld anlegen. Ich sage sofort den anderen Bescheid.”

"Nahrung und Wohnung sollte unsere Priorität sein fürs erste."

Togo lief wieder nach unten und versammelte alle um die Aufgaben zu verteilen.

"Wer sich mit Ackerbau auskennt geht jetzt mal nach rechts, alle die Handwerk können nach links. Es bringt nichts, wenn Leute etwas machen, die davon keine Ahnung davon haben."

“Ja richtig. Ich müsste auch nach rechts. Ich kann ja mit ihnen nach einer geeigneten Stelle suchen und dann jagen gehen.”

"Mach das. Ich kümmer mich um die Koordination."

Die Gruppe von Bauern verschwand zwischen den Bäumen und die anderen machten sich unter der Leitung von Neo und ein paar Alten an die Arbeit in der Stadt.

Aus der Asche zu neuem LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt