"Ich werde einen Teil de Armee anführen", sagte ich entscheidend.
"Herr!", sagte ich entsetzt.
"Was denn?"
Er konnte sich doch nicht so einer Gefahr ausliefern.
Ich schwieg kurz.
"Dann werde ich mitkommen, Herr."Ich sah ihn an. Es brachte ja nichts es ihm zu verbieten, wer wusste, was dann hier passieren würde.
Mit gesenktem Kopf kniete ich neben ihnen.
"Wenn du meinst, ich werde dich nicht aufhalten. Aber dann beeil dich!"
"Ja!"Einige Zeit später war die Armee neu aufgestellt.
"Danke, Herr.""W-wofür?" Ich hatte eher damit gerechnet, dass er es mir übel nehmen würde, dass wir hier waren.
"Dass ich mitkommen durfte, Herr."
"Meinst du, ich lasse dich im Lager, wo Vejano tobt, wenn es hier vorne keinen Sieg gibt?"
"Ich hatte damit gerechnet, dass Ihr es mir verbietet, Herr."
"Du musst mir nur versprechen, dass du auf dich aufpasst. Ich will dich als Freund behalten und nicht jemanden beerdigen."
"Ich werde immer an Eurer Seite bleiben, Herr." Ich konnte ihm nicht versprechen, dass ich mich nicht im Fall der Fälle vor ihn werfen würde.
Ich packte den Schwertgriff und zog es. "Angriff!"
Mit bloßen Händen stand ich neben ihn und starrte auf das Heer, dass sich nun nach vorne bewegte.
Ich nahm ein zweites Schwert entgegen. "Hier."
Unsicher nahm ich es entgegen und sah ihn an. Gerade war jede Scheu ihm in die Augen zu sehen verschwunden.
Es war ein Schlachtfeld, wenn etwas schief ging, würden wir eh beide sterben.Ich atmete tief durch und sah in das Tosen unter uns. Es sah aus als würden zwei Wellen gegeneinander schlagen. Dann nickte ich Neo zu und wir stürzten uns ebenfalls in den Tumult.
Ich ließ meinen Herren keine Sekunde aus den Augen und versuchte ihm mit erst recht unkoordinierten, aber immer kontrollierter werdenden Schlägen den Rücken freizuhalten.
Es war ein Hin und Her, Vor und Zurück. Ich sah mich immer wieder nach Neo um. Er konnte schlechter kämpfen als ich.
Nach einer Weile gewöhnte ich mich an das Gewicht des Schwertes und schaffte es, das, was ich in beobachteten Kampfstunden gesehen hatte, zu imitieren.
Ein Hüne stand plötzlich zwischen Neo und mir. Für einige Sekunden erstarrte ich vor seiner Gestalt, dann hob ich die Klinge.
Schnell schlug ich zu. Traf ihn jedoch nur leicht am Arm, erregte damit aber zumindest seine Aufmerksamkeit.
Als er sich zu Neo umdrehte stach ich zu. Mich trafen Blutspritzer und ich zuckte zusammen.
Ich schlug und stach und irgendwann sah ich den Hünen nur noch fallen. Meine gesamten Sachen waren mit Blut überzogen.
Ich zog ihn zu mir hinüber und warf einen letzten Blick auf den Toten. Doch lange währte das nicht, da griffen die nächsten an.
Doch tatsächlich konnten wir diese Schlacht für uns entscheiden.
Totmüde kehrten ich ins Lager zurück.
Ich reichte ihm das Schwert. Es war nicht meins und ich durfte es nicht behalten.
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Aus der Asche zu neuem Leben
FantasyErster Teil der Trilogie In einer Welt voll Sklaverei kämpft ein Prinz um einen Sklaven und um dessen Rechte. Zusammen begeben sie sich auf eine Reise voller Überraschungen zu einem neuen Leben. (Fun Fact: Entstanden in 12 Tagen.)