Kayla
In der Nacht konnte ich kein Auge zudrücken, so aufgewühlt war ich. Alles war neu für mich und die Gedanken an die nächsten Tage und Kaylan hielten mich wach.
Dementsprechend müde war ich morgens, als meine Mutter das Zimmer betrat um mich zu wecken.Meine Mutter. Alles in mir sträubte sich dagegen sie als diese zu sehen.
Am Frühstückstisch versuchte meine neue Familie mich in ein Gespräch mit einzubinden, doch entgegen meinem Vorsatz ein gutes Verhältnis mit ihnen aufzubauen, konnte ich mich nicht dazu überwinden mit ihnen zu reden. Ich lächelte nur ein paar Mal schwach, ansonsten hing ich einfach nur meinen Gedanken nach. Ich wollte zurück zu Kaylan. Er war mein Beschützer, er war der, mit dem ich alles schaffen konnte. Auch in ein viel zu aprupt neues Leben einzusteigen. Doch mein Ein und Alles war nicht bei mir und ohne ihn fühlte ich mich allein und überfordert.
Ich konnte mich zwar mit meinen leiblichen Eltern aussprechen, doch trotzdem fühlte es sich für mich falsch an. Diese Menschen hier, die plötzlich meine Familie sein sollen, waren mir völlig fremd. Es fühlte sich nicht richtig an, sie als meine Eltern anzusehen. Meine Adoptiveltern waren die einzigen Menschen, die mich 16 Jahre lang mehr oder weniger groß gezogen hatten. Für mich waren noch immer sie meine Eltern, auch wenn ich sie hasste.
Manfred und Sophia beschlossen am nächsten Tag einen Familientag zu machen, damit ich meine neue Familie besser kennenlernen könnte. Beide hatten zufälligerweise frei, somit wäre der nächste Tag perfekt geeignet dafür, sagten sie.
Wir gingen Bowling spielen, etwas was mir normalerweise wirklich Spaß machte, jedoch war meine Freude dieses Mal nur geheuchelt. Am liebsten würde ich in der Ecke sitzen und heulen bis Kaylan kommen und mich in seine Stärke Arme nehmen würde. Doch ich riss mich zusammen, denn ich wollte es meiner neuen Familie nicht schwer machen.
Bei der Bowling Halle trafen wir Mike mit seiner Frau Camilla, wie sie sich mir vorgestellt hatten.
Ich fühlte mich anfangs sehr unwohl. Man merkte den Menschen um mich herum an, dass sie eine eingeschweißte Familie waren. Eine Familie, in der ich all die Jahre keinen Platz hatte. Irgendwie verletzte mich das und ich fühlte mich noch einsamer.
Doch mit der Zeit machte es auch mir langsam Spaß und meine Zuneigung zu Leyla stieg langsam an. Die kleine war so süß, ein richtiger kleiner Engel. Ich kam nicht umhin bei dem Gedanken zu lächeln, dass sie meine kleine Schwester sein sollte. Auch wenn es sich noch so unwirklich anfühlte.
Die ersten paar Runden lag ich in Führung, wobei ich nicht wusste, wie das zustande kam aber ab der sechsten Runde ging es mit meiner Führung bergab.
Plötzlich hatte Mike eine Hilfe für Leyla gefunden, die uns die Mitarbeiter zeigten. Es war eine Erhöhung, wo man die Kugel hinein lag und danach anstupste. Somit hatten auch die kleineren Kinder Spaß am Spiel und in meinem Fall wurde ich dadurch vom ersten auf den vorletzten Platz gekickt.
Die Tatsache ließ mich zuerst genervt werden, doch ich erinnerte mich daran, dass es erstens meine kleine Schwester war und zweitens es nur um den Spaß ging. Mit der Zeit holte mich Mike, dann Sophia und dann Manfred ein, wodurch ich auf dem vorletzten Platz landete.
Nach dem Spiel gingen wir uns alle zusammen alle Sorten von Ben&Jerrys Eis holen, um sie am Abend beim Film schauen auf zu essen.
Ich liebte dieses Eis einfach so sehr. Vor allem Cookie Dough.
Für dieses Eis würde ich über Leichen gehen und wie sich herausstellte, war es auch das Lieblingseis von Sophia.
Meine leiblichen Eltern begannen irgendwann, nachdem wir auch fertig mit Film schauen waren, mir von der Schwangerschaft und Geburt mit mir zu erzählen. Und je weiter sie erzählten, desto mehr wuchs sich die Wut und die Traurigkeit in mir an.
Die Ärzte dachten anfangs ich würde ein Junge werden, weshalb meine Eltern alle alten Sachen von Mike herauf, aus dem Keller holten um es nach der Geburt wieder größtenteils weg zu räumen, da ein Mädchen herauskam.
Die Schwangerschaft und Geburt selbst verliefen reibungslos und ohne jegliche Komplikationen.
Schön für sie. Behalten hatten sie mich trotzdem nicht. Nach ihrer Erzählung war ich den Tränen nahe und ging wortlos hinaus. Mir egal, ob ich sie damit verletzt hatte. Sie hatten wirklich keine Ahnung wie weh es mir tat.
Eigentlich wollte ich in mein Bett und meine Ruhe, doch Leyla, die mir hinterher gelaufen war, hielt mich zurück. Für einen Moment dachte ich, Sophia hätte sie geschickt um mich zurück zu holen, aber sie fragte mich nur, ob ich bei ihr schlafen könnte. Mein Herz wurde weich bei ihrem Blick und ich willigte ein.
Ich lies ihr eine Geschichte vor, bis sie schließlich in meinen Armen einschlief. Ich betrachtete den kleinen Engel, der von nun an meine Schwester sein sollte. Und ich merkte, dass ich sie bereits ins Herz geschlossen hatte.
Ich legte uns beide so hin, dass sie nicht aufwachen konnte, ich aber eine Position zum Schlafen finden konnte und betrachtete das kleine Kind in meinen Armen lächelnd.
Ich konnte nun ein wenig nachvollziehen, weshalb Kaylan immer betonte, er würde für mich alles machen.
Kaylan... Ich vermisste ihn schrecklich und so kitschig das jetzt auch klingen mag, aber mit jedem Tag, an dem wir einander getrennt waren, spürte ich mein Herz förmlich ein klein wenig zerreißen. Es tat höllisch weh und ich hoffte, ich würde ihn bald wieder bei mir haben und in seinen Armen einschlafen können.
Ich spürte, während ich meinen Gedanken nach hing, wie mir langsam warme Tränen die Wange hinunter rollten. Ich wollte diese aufhalten, doch es war zu spät und sie landeten auf Leylas Stirn.
Sie öffnete ihre wunderschönen Augen und blickte mich an. Sie nahm meine Arme und legte sie so, dass sie sich aufsetzen konnte.
"Schwesti...?" Nawww, wie süüüüüß....
"Ja, mein kleiner wundervoller Engel?, brach ich unter Tränen mühevoll hervor.
"Warum weinst du?"
"Ich vermisse meinen großen Stiefbruder. Ich möchte ihm etwas ganz wichtiges sagen, aber kann es nicht, weil ich keine Möglichkeit derweil habe mit ihm irgendwie in Kontakt zu treten und das macht mich noch trauriger." Ich ließ aus, dass ich auch einfach überfordert mit meiner Situation war und ich mir mein altes, wenigstens relativ "normales" Leben zurück wünschte. Doch weil ich bemerkt hatte, dass Leyla genauso ein Sturkopf war wie ich und nicht locker lassen würde, empfand ich es als die beste Entscheidung ihr wenigstens die halbe Wahrheit zu sagen.
"Heißt er Kaylan?"
"Ja, wo-woher weißt d-du d-das?"
"Mami und Papi haben gestern darüber geredet, dass sie ihn schnellst möglich zu uns holen wollen." Sie meinen es also wirklich ernst damit...schoss es mir durch den Kopf und ließ meine Laune ein klein wenig besser werden. Mit ihm würde alles einfacher werden.
Leyla kuschelte sich wieder an mich, nachdem sie mir gesagt hatte, dass sie mich unglaublich lieb hatte und froh war, mich zu haben. Ich strich ihr behutsam und liebevoll über ihren kleinen, mit wunderschön, von Natur aus gewellten, blonden Haaren bedeckten Kopf, wodurch sie schnell friedlich schlief und ich mich damit gleichzeitig beruhigte.
Nach einer halben Ewigkeit, schaffte ich es nun auch endlich einzuschlafen. Ich träumte etwas, woran ich mich leider nicht mehr erinnern konnte, es aber wollte, weil das einzige, was ich wusste war, dass Kaylan darin vorkam.
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Ihr Lieben.... Ich weiß, Momentan update ich sehr unregelmäßig, aber das wird sich jetzt wieder ändern... hoffentlich. Versprochen!❤️
Ich schreibe auch schon an den Kapiteln, also joa...
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ihr seid mir nicht böse.❤️
Was denkt ihr wird passieren?
Was wollt ihr, dass passiert?.
Bis dann❤️
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Secret Love *Pausiert*
RomanceSecret Love- Wie kann sich etwas verbotenes so richtig anfühlen? Kayla, 16 Jahre alt, lebt bei ihrer Mutter und hütet ein Geheimnis, das alles zerstören könnte..... Kaylan, 17, knappe 18 Jahre alt, lebt bei seinem Vater und hütet dasselbe... Hat ein...