Ich fühle mich allein
So ganz allein in mir drin
Was für ein weiter Raum
Für so ein kleines Kind
Die Tasse in meinen Händen
Windet sich und schlägt
Im Sekundentakt mit den Wänden
Verschütte nicht das Blut
Ich klammere mich an sie
So sehr, dass meine Brust schmerzt
Blicke durch mein Gerippe
Siehe, was dieses Viech umklammert hält
Klopfe auf die Knochen
Spähe durch den Spalt
Falte sie wie Rollgardinen
Bis zu meinem Hals
Dort drin im roten Raum
Kauert eine Kreatur
So kindlich, alt und faltig
Eine Ausgeburt der Natur
Sie verkriecht sich vor deinem Blick
Das Licht ätzt ihre Haut
Vergräbt ihre Krallen
In was sie mit Müh' erbaut
Ich bin nicht meine Hülle
Ich bin jetzt ganz nackt
Sei vorsichtig mit mir
Falls dich das Entsetzen nicht schon packt
DU LIEST GERADE
Unsere Gedankenfabrik - Eine Gedichtensammlung
PoetryDieser Band ist eine Aneinanderreihung von Momenten, die ich nur einen Tick anders in der Wirklichkeit erlebt habe. Manchmal ist es der Blickkontakt mit einem namenlosen Menschen; manchmal ein drängender Anruf; manchmal ein neu entdecktes Hochgefühl...