Kapitel 3

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Als ich ihn mit den anderen sah, als ich hier angekommen war und wie ausgelassen er sich mit ihn unterhielt, konnte ich nicht verhindern mich wirklich wie der Außenseiter zu fühlen, der ich über die letzten Jahre in seinen Leben auch geworden bin. Es macht mich traurig, wie es mich auch etwas eifersüchtig macht. Aber letztendlich ist es meine eigene Schuld, dass es erst soweit gekommen ist. Dennoch möchte ich versuchen, die Dinge zwischen uns wieder zu glätten. Ich vermisse unseren lockeren Umgang...



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Als er zurück zu Krist kam, saß dieser auf dem Futon, in der Hand das Glas mit Wasser, dass er für ihn daneben hatte stehen lassen.

Singto begab sich kurzerhand zurück in die Küche, um mit ein paar der Speisen wieder vor Krist zu erscheinen und ihm zum Essen aufzufordern.

„Wie fühlst du dich?" Krist wirkte noch immer müde aber das war ihm auch nicht zu verdenken.

„Besser."

„Das ist gut zu hören. Wenn du etwas brauchst ich bin nebenan." Krist war anzusehen, dass er mit seinen nächsten Worten haderte, sich dann aber doch zusammenriss und ihn unerwartet und direkt anschaute.

Etwas das er nicht getan hatte, seit er gestern hier aufgetaucht war.

„Gesellschaft wäre nett." Diese Bitte überraschte ihn nun doch etwas.

„Einen Moment." Damit holte er sich sein eigenes Abendessen dazu und setzte sich mit an das Futon.

Krist drehte die Schale mit Reis in seinen Händen.

„Sorry, für die Umstände. Ich hätte gar nicht erst herkommen sollen." Singto gab über diese Worte ein langgezogenes Seufzen von sich.

„Du bist noch immer mein Freund Krist. Ich sehe es nicht als eine Bürde einem Freund zu helfen, wenn es mir möglich ist. Wenn du etwas Abstand, von was auch immer, suchst steht es dir frei zu bleiben. Wenn du wieder gehen möchtest, werde ich dich nicht abhalten."

Krist ließ die Schulter noch etwas mehr hängen. „Ich würde gern noch etwas bleiben.", murmelte er beinahe verlegen klingend und bevor sich Singto zurückhalten konnte, wuschelte er ihm wie in alten Tagen neckend durch die Haare.

Es war ihm sofort unangenehm, da er keine Ahnung hatte, wo die Grenzen ihrer derzeitigen Freundschaft überhaupt noch lagen. Er räusperte sich mit der Absicht sich entschuldigen zu wollen, als Krist ihn ein Lächeln sehe ließ, das zeigte das er ihm seinen Ausrutscher nicht übel zu nehmen schien.

Eher machte es den Anschein, als habe es ein weiteres Stück Eis gebrochen, zeigte sich dieser daraufhin merklich lockerer ihm gegenüber.

Es tat auch seinem Herzen gut.



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Er macht es mir trotz allem noch immer einfach und ich bin ihm so dankbar dafür. Dass ich gleich nach meiner Ankunft mit einem Fieber enden würde, war natürlich nicht geplant. Ich mag sich seltsam anhören, aber seine Führsorge darauf, hat mich nur noch mehr davon überzeugt, dass ich unsere Freundschaft zurückhaben möchte. Ich weiß, ich weiß...
Erneut ist es ein egoistischer Grund.
Aber das ist nicht das was ich ausdrücken möchte. Nur könnte ich nicht beschreiben was genau ich dabei fühle, selbst wenn ich wollte.
Mit ihm sind die Dinge einfach anders.
Seine Hand in meinen Haaren fühlte sich so nostalgisch gut an...
Es lässt mich erneut hoffen, dass nicht alles verloren ist.




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Krist war nach dem Abendessen und ein wenig Geplauder wieder eingeschlafen, und zu Singtos Verwunderung, am nächsten Morgen sogar noch vor ihm auf den Beinen.

Es schien ihm wirklich wieder besser zu gehen und es erleichterte ihn natürlich.

Sie setzten sich für das Frühstück wieder zusammen und Singto informierte ihn, das er heute für ein paar Stunden nicht zu Hause wäre, da er versprochen hatte mit den wirklich notwendigen Reparaturarbeiten des Wegs zum Schrein zu helfen.

In dieser Gegend war es nicht ungewöhnlich, wenn durch starken Regen Waldwege etwas abrutschten, was recht gefährlich werden konnte.

Außerdem stand ein Festival bevor und vor diesem wollte man den Weg gern wieder in Ordnung bringen.

Krist nickte verstehend und machte sich daran das Geschirr abzuräumen.

„Kein Problem, ich werde mich schon zu beschäftigen wissen. Ich bin auch nicht her gekommen, um dich von irgendetwas abzuhalten." Singto begrüßte, das Krist Verständnis zeigte auch wenn es ihm ein etwas schlechtes Gewissen machte, ihn hier für sich zu lassen.

Doch mitschleifen wollte er ihn auch nicht, war es besser wenn er sich noch weiter erholte.

Also weihte er Krist in alle relevanten Eigenheiten des Hauses ein, erklärte wie das ein oder andere funktionierte und was man lieber nicht tun sollte. Es gab zudem auch keine stabile Internetverbindung hier. Man konnte schon froh sein, das es mit dem Handynetz halbwegs klappte. Für aufwendigere Angelegenheiten musste man erst in den nächst größeren Ort fahren und sich irgendwo ein Plätzchen mit Wi-Fi suchen.

Auf diese Information schien Krist etwas enttäuscht, aber tat es schließlich als nicht zu ändern ab.

Dann war auch schon das Hupen von draußen zu hören und Singto musste sich auf den Weg machen.

Er hoffte nur, dass in seiner Abwesenheit wirklich nichts passieren würde.



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Ich habe letztendlich nicht darüber nachgedacht, was mich hier erwarten würde. Ich hatte ja nicht einmal damit gerechnet, dass ich bleiben dürfte. Doch wenn er mir die Wahl wirklich offen lässt. Es ist ja nicht so, als hätte ich in Bangkok etwas Besseres zu tun gehabt, wenn mir schon zu den kleinsten Dingen der Elan gefehlt hatte. Nun sitze ich zwar erst einmal allein hier, aber es ist keineswegs mit einem bedrückenden Gefühl verbunden. Was ich nun anstellen werde, bis er wieder zurück kommt, weiß ich zwar noch nicht aber allein die Tatsache das er zurück kommt und ich ihn sehen kann, lässt meine müden Geister sich wieder munter fühlen.



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Als er am frühen Nachmittag wieder zurückkam, hatte seine Sorge nicht nachgelassen, doch stockte er in seinen Schritten als er das Grundstück betrat und er Krist im Garten von einer illustren kleinen Gruppen älterer Herrschaften umringt sah. Ihm ging der Gedanke durch den Sinn, dass dieser sich womöglich überfordert sehen könnte mit all den fremden Personen, doch als er aufschloss konnte er das heitere Schwatzen hören. Krist zeigte ein ehrliches Lächeln über etwas das Fukuoka-san, ihr Hausnachbar, sagte.

Singto erinnerte sich nun auch wieder daran, das Krists japanisch immer schon besser als das seine gewesen war, hatte er sich seit der High School schon etwas intensiver mit dieser Sprache befasst.

Erst dann fiel ihm auch auf das im Garten zwei Futons aufgehängt waren die frisch gewaschen erschienen.

Es ließ Singto etwas verdutzt zurück. Erstens, weil er nur eines besaß und zweitens, weil er keine Waschmaschine hatte. Wenn es etwas zu waschen gab, hatte man ihn das Benutzen der Maschine bei Kenjis Eltern angeboten.

Schließlich wurde man auch auf ihn aufmerksam und es war Honda-san, die ihn mit einem herzlichen Lächeln heranwinkte.

Honda-san, war so etwas wie der gute Geist in ihrer Nachbarschaft, und hatte ihm schon bei einigen Dingen bereitwillig ausgeholfen.

„Singto-kun, du hast uns gar nicht erzählt, dass du so einen hübschen jungen Mann zum Freund hast.", meinte sie und Singto spürte sofort das er bei dieser Bemerkung rot auf den Wangen wurde.

Ein Blick zu Krist der ihn nur schelmisch und mit wippenden Augenbrauen ansah, sagte Singto, dass dieser sich reichlich darüber amüsierte.

„Der hübsche junge Mann kann auch schnell zu einem verzogenen Prinzen werden, wenn man nicht aufpasst.", erwiderte er ohne seine Aufmerksamkeit von Krist zu nehmen, der auf diesen Kommentar eine trotzige Schnute zog.

„Ich denke er kann es sich erlauben.", lachte Honda-san und tätschelte Singto leichte den Arm.

Krist grinste triumphierend.

„Hach jung müsste man noch mal sein, nicht wahr." hörte er Fuma-san und Soma-san neckend sagen, schienen die beiden rüstigen Damen Freude daran zu haben, sie damit etwas in Verlegenheit bringen zu wollen, worauf er den Blickkontakt mit Krist unterbrach und etwas hölzern angab, das er erst einmal hineingehen wolle.

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Ich muss mich wirklich bei Fuma und Soma-san bedanken. Sie mögen es nicht ernst gemeint haben, aber durch ihre kleine Anspielung was unsere Beziehung zueinander betrifft, hatte ich die Gelegenheit ihn mit diesem verlegenen Gesichtsausdruck zu sehen, den er auch damals immer aufsetzte, wenn man uns Fragen stellte, die schon etwas intimerer Natur waren. In dieser Hinsicht hat sich also nichts geändert. Es ist ebenso eine Erkenntnis die mich erleichtert. Ich hatte befürchtet, dass wir uns vielleicht doch zu fremd geworden wären, oder dass sich sein Charakter so veränderte, dass ich nicht mehr gewusst hätte, wie ich mit ihm umgehen sollte.
Doch er hat sich sogar zu einem kleinen aufziehenden Kommentar hinreißen lassen, dass mir das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht weichen wollte. Genau diesen unbefangenen Umgang hatte ich wiederfinden wollen.




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Singto war gerade fertig mit duschen, als er das Wohnzimmer betrat und feststellen durfte, das es überall recht aufgeräumt und geputzt aussah.

„Hast du den Tag mit Saubermachen verbracht?", erkundigte er sich, als er Krist auf der Veranda Gesellschaft leiste, der sich dort ausruhte. Die anderen waren wieder gegangen, ließen ihn durch Krist aber grüßen.

Dieser zuckte mit den Schultern und reichte ihm eine Schale mit grünem Tee.

„Ich hatte eh nichts weiter zu tun."

„Und das?" Singto deute auf die sich im Wind wiegenden Futons.

Krist nippte zuerst an seinem eigenen Tee, bevor er antwortete.

„Ich wollte es waschen, nachdem ich es dir mit meinem Fieber voll geschwitzt hatte. Nur wusste ich nicht wie.

Dann stand Honda-san im Garten, wohl um sich deinen Besucher mal anzuschauen, auch wenn sie meinte sie wolle nur etwas eigelegtes Gemüse für dich vorbeibringen." Krist schmunzelte verstehend über die Neugier der älteren Leutchen hier.

„Ich fragte sie, ob es hier irgendwo eine Möglichkeit gäbe es zu waschen und ehe ich mich versah, stand ich an einen Holzzuber mit Seifenlauge." Krist lachte nun ausgelassen über dieses Erlebnis. „Es war eine eigenwillige Erfahrung, aber wie sagt man so schön „Man lernt nie aus.".

Ich sagte ihr, dass du es mir überlassen hättest. Sie machte sich wieder auf den Weg und keine halbe Stunde später stand sie mit Fuma-san wieder hier, die mir ein zweites Futon überließ.

Ach und übrigens, hast du nun eigelegtes Gemüse für einen Monat. Da es wohl der gängigste Vorwand ist, mal vorbei schauen zu wollen." Krist ließ sich nun auf den Rücken sinken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

„Hier ist es wirklich ganz anders." Es klopfte an der Vordertür und Singto nutze gleich den Weg durch den Garten um nachzusehen wer sie nun aufsuchte.

Es war Kenjis Mom, die ihn kurz zur Begrüßung umarmte, als sie ihn vor sich hatte.

Kenji witzelte schon immer, dass sie ihn als Sohn wohl bald verstoßen würde, um ihn dann in die Familie aufzunehmen, so vernarrt wie sie in ihn zu sein schien.

„Wie geht es deinem Gast?" Singto nickte leicht. „Gut. Was auch an der fantastischen Hausmastkost lag." Sie stippte ihn mit einem leichten Lächeln gegen den Arm. „Alter Schmeichler. Aber es freut mich zu hören."

„P'?" Krist tauchte hinter ihnen auf, hatte er sich womöglich gewundert, wo er abgeblieben sei.

Als er Okata-san sah, zeigte er ein Wai korrigierte es aber rasch in eine leichte Verbeugung und lächelte verlegen.

Okata-san knuffte ihn abermals in den Arm, bevor sie ihm ein leises „Nicht schlecht mein lieber" zu wisperte.

Singto konnte einem erneuten Rotschimmer nichts entgegensetzen.

Was hatten bloß alle mit ihren Anspielungen?

Er räusperte sich darauf etwas trocken, bevor er die beiden einander vorstellte und Krist sich persönlich noch einmal für ihr Essen bedankte.

Und Singto konnte genau verfolgen wie Krist seinen Charme zum Einsatz brachte, dem auch seine Fans so verfallen waren. Er musste sich selbst kurzerhand ermahnen, ihn nicht zu unbedacht zu beobachten.

Aber er gab auch zu, dass es ihn noch immer auf eine gewisse Art zu faszinieren wusste, auf das er innerlich etwas ergeben seufzte.

Krist mochte nicht mehr ganz so jungenhaft und kess erscheinen, aber das bedeutete nicht, dass er über die folgenden Jahre an Ausstrahlung verloren hatte.

Er war noch immer unübersehbar attraktiv.

Er hatte seinen Charme gekonnt geschliffen und poliert. Das niedliche und hitzköpfige Image von damals gegen eine erwachsene und männlichere Aura getauscht. Jedoch ohne sich komplett neu erfunden zu haben.

Zumindest war es das, was er annahm.

Sie hatten einfach zu lange keinen Kontakt mehr zueinander gehabt, um es noch sicher beurteilen zu können.

„P'?" Krist Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er schaute in die Gesichter der beiden Personen vor sich, die ihn fragen anblickten.

„Hm?" Er sah Okata-san sanft schmunzeln, während ihn Krist mit hochgezogenen Augenbrauen bedachte.

Hier hatte er eindeutig den Draht zum Gespräch verloren, was ihn nur ertappt dreinschauen ließ.



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Wenn ich das Gefühl habe das er mich ansieht, spüre ich wie sich mein Herzschlag augenblicklich verstärkt. Dabei weiß ich in so einer Situation oft gar nicht, ob ich es mir nur einbilde und zögere dann mich zu vergewissern, da ich weiß das ich enttäuscht wäre, wenn ich mich tatsächlich getäuscht hätte. Aber wenn ich recht behalte, dann nimmt diese innere Wärme merklich zu, das ich aufpassen muss nicht zu offensichtlich verlegen zu erscheinen. Ich erinnere mich noch gut daran, dass er mich damals immer wieder einmal mit einen Ausdruck ansah, der unsere Fans wild spekulieren ließ, ob da nicht doch etwas mehr Gefühl dahintersteckte, als innige Freundschaft. Ich hatte es mich selbst auch ab und an gefragt, nur war ich nie mutig genug ihn darauf anzusprechen. Ich wusste das, wenn er es falsch verstehen würde, sofort damit aufhören würde.

Ich wollte, dass er es beibehält...




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Diary of my Heart (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt