Teil 22 - Die Nacht

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Je später der Abend wurde, desto mehr spürte ich wie meine Konzentration nachließ. Auch mein Körper wurde immer schwerer und es war nahezu eine Qual die Augen geöffnet zu halten. Noch immer hatte Hajime mich nicht gehen lassen und hielt mich in seinen Armen, ein Grund mehr weshalb ich immer mehr in das Land der Träume driftete.
"Alles klar?", hörte ich den Spiker nur leise fragen während er mich sanft hin und her wiegte. "Ich bin müde...", knengelte ich fast schon mürrisch durch die Zähne und ließ mich wieder mehr an ihn fallen. Seine Wärme versprach Sicherheit und das Gefühl einfach nur gut aufgehoben zu sein. Vermutlich verlangte ich zu viel, doch ich hatte nichts dagegen so bei ihm einzuschlafen. Dennoch war ich mir sicher, dass er dann selbst kein Auge zu machen würde während der Nacht. Und der Coach wäre stinksauer, sollte das passieren. Es wäre schlauer gewesen in dieser Situation aufzustehen und den Weg in Hanas und mein Schlafdomizil zu finden. Doch da Yuji und Hana noch immer nicht zurück waren, hielt ich es für besser Hajimes Seite nicht zu verlassen. Sicher, hatte es Terushima versprochen. Doch ich traute dem Frieden noch nicht. Dafür war er auf dem Spielfeld viel zu ernst. Und man sah an Shittykawa schon, wie solche Menschen im Alltag sein konnten. Seufzend strich ich mir eine blinde Strähne aus dem Gesicht, während meine Glieder immer schwerer wurden und ich langsam aber sicher ins schwarze Nichts abdriftete. Das Letzte was ich spürte, waren zwei starke Arme die mich vorsichtig anhoben und das Geräusch einer sich öffnenden Tür. Mehr, konnte mein Gehirn schon gar nicht mehr verarbeiten, bevor ich ins Land der Träume verschwand.

Vorsichtig hob ich den Blondschopf von meinem Schoß und nahm sie auf die Arme. Sie war viel zu leicht. Sicher, ihrem Körper tat es nichts schlechtes, sie wirkte nicht abgemagert, dennoch hätte man bei ihrer Muskelmasse mehr Gewicht erwartet. Unweigerlich schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen während ich die regungslose Schönheit auf meinen Armen betrachtete. Noch immer wirkte sie viel zu unschuldig während sie schlief. Stumm deutete ich Kindaichi mir die Tür zu öffnen, welcher sofort aufsprang und voran eilte. Bevor ich durch die Tür in den Flur trat sah ich noch kurz zurück und traf auf die braunen Iriden meines besten Freundes. "Bis morgen, Jungs.", sagte ich leise. Ich würde Midori sicher nicht allein schlafen lassen, wenn Terushima noch irgendwo frei herum lief. Sofort zeichnete sich ein dickes Grinsen auf das Gesicht des Setters. "Schön deine Finger auf der Decke lassen, Iwa-chan." "Halts Maul, Shittykawa." Und war auch schon aus der Tür verschwunden. Langsam stapfte ich durch den langen Flur herüber zum Schlafzimmer der beiden Mädchen und schob vorsichtig die Tür auf, darauf bedacht, meine Freundin nicht zu wecken. Innerlich fluchte ich, Kindaichi nicht gebeten zu haben noch ein Stück mit zu kommen, doch dann gab die Tür nach und ein erleichterte Seufzen entwich mir, als der Blondschopf sich etwas mehr an mich lehnte. Unsicher linste ich in den leeren Raum und tapste anschließend hinein. Dieses Zimmer glich schon fast einem Saal, viel größer als der Raum, der den Jungen zugeordnet war. In der Dunkelheit konnte ich neben einer Schlafmatte eine bekannte Sporttasche ausmachen und bemühte mich sichtlich, das Mädchen sanft auf der Matte ab zu legen. Schmunzelnd stellte ich fest, wie sich ihre Finger in meinem Shirt verhakt hatten und sie friedlich mit ein paar Strähnen ihm Gesicht lag. Sachte Strich ich ihr das Haar zur Seite und seufzte kurz, während ich überlegte, wie gut die Idee war, die ich hier gerade hatte. Vermutlich überhaupt nicht gut, doch würde ich besser schlafen können, wenn ich wüsste dass sie um mich rum war. Darauf achtend, sie nicht zu verletzen, legte ich mich neben sie und zog vorsichtig die Decke über unsere Körper. Sofort schmiegte sich das Blondschopf an meine Brust und ließ mich meinen Arm unter ihren Kopf legen. Ich spürte wie mir die Hitze ins Gesicht trieb während sie immer näher an mich heran rückte. Sofort bemerkte ich, dass die Idee wohl wirklich nicht besonders gut gewesen war. Sie trieb mich in den Wahnsinn. Ob ich es wollte oder nicht. Und dabei reichte bereits ihre nahezu reglose Anwesenheit. Plötzlich fielen mir Oikawas Worte wieder ein und ich verfluchte diesen Idioten dafür, sie überhaupt ausgesprochen zu haben. Nie hätte ich daran gedacht, wenn er sie für sich behalten hätte. "Ich liebe dich, Hajime.", hörte ich eine mir bekannte Stimme nuscheln. Meine Gesichtszüge lockeren sich, während ich den zweiten Arm um sie legte. "Ich dich auch, Midori.", flüsterte ich meine Antwort und legte meinen Lippen kurz auf ihren Haaransatz. Meine Augenlider schlossen sich nur widerwillig während ich so dort lag und versuchte meinen Herzschlag zu beruhigen und meinen Kopf zu leeren. Immer wieder regte sich etwas an dem Mädchen in meinem Arm, was mich davon abhielt mich einfach fallen zu lassen. Als ihre Hand jedoch plötzlich unter mein Shirt wanderte, war mein Körper wieder hellwach. Verstört sah ich herunter zu  der blonden Frau, die mich verschlafen ansah und deren Gesicht mir gefährlich nahe kam. Ihre Lippen legten sich auf meine und schon zwang sie mich in einen fördernde Kuss, welchen ich in der Form noch nie von ihr erlebt hatte. Ohne sich zu lösen entwandt sich ihr schmaler a Körper aus meinem Griff und drückte mich an den Schultern auf den Rücken. Mindestens genauso schnell hatte sie sich über mich gestützt und sah mit einem Bein links und dem anderen rechts auf meiner Hüfte. Mein Kopf setzte bei ihrer Flinkheit schlichtweg aus. Ich konnte nicht wirklich reagieren. Midori wirkte kein bisschen zurückhaltend, so wie sie es sonst immer tat. Es war, als wäre sie in Trance und würde so schnell nicht wieder daraus erwachen. "Midori?", keuchte ich kurz auf als wir uns für einen Moment voneinander lösten und ihre Fingernägel sanft über meinen Oberkörper kratzen. Sie Stütze sich mit dem zweiten Arm neben meinem Ohr ab und ließ es sich nicht nehmen, ihre Lippen an meinen Hals zu legen und vorsichtig zu zu beißen. Sofort durchzog mich ein süßer Schmerz, der mich aufseufzen ließ und mich innerlich ein wenig mehr anstachelte.  Dann setzte sie ein Stück näher an meinen Ohr nochmals an und biss erneut zu. Kaum zu glauben, dass dieser Punkt eine Schwachstelle sein konnte. Schwer atmend gab ich nach und ließ meine Hände auf ihrer Hüfte rasten. Midoris Mitte strahlte mindestens genauso viel Hitze aus wie ihre weichen Lippen, die sie nun erneut auf meine legte und diesmal meine Zunge in einen atemraubenden Tanz zwang. Ich spürte dass an der Situation etwas nicht stimmte, wollte aber dennoch nicht, dass sie endet. Doch so schnell wie sie begonnen hatte, war sie auch wieder vorbei. Nur wenige Sekunden später, ließ der Blondschopf seinen Kopf auf meiner Linken Schulter rasten und ihre Glieder verloren wieder sämtliche Anspannung. Mit hochrotem Gesicht lag ich da, Midori auf mir und wusste nicht mehr wo vorn und wo hinten war. Mein Atem ging schwer, während das Mädchen auf mir schlief wie ein Kleinkind. Diese Nacht würde härter werden als mir lieb war. So sanft wie möglich ließ ich den leblosen Körper von mir herunter rollen und nahm wieder die ursprüngliche Position ein. Stundenlang lag ich wach neben ihr und betrachtete sie genau. Ihre langen Wimpern zuckten von Zeit zu Zeit während sie atmete und auch ihre Lippen schmunzelten ab und an leicht. Ihre Haut wirkte nahezu wie aus Porzellan und dir blonden Strähnen die mit jeder falschen Bewegung ein Stück verrutschten, Taten das übrige. Erschöpft seufzte ich, wahrend ich die Müdigkeit in meine Knochen kriechen ließ. Ich betete darum, dass der morgige Tag nur halb so anstrengend war, wie ich es erwartete.

Harte Schale, Weicher Kern (Iwaizumi X OC) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt