Kapitel 4

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Wütend schlug Maria die Tür von ihrem Zimmer zu und schreckte somit Mel auf, die bis jetzt entspannt auf dem Bett saß, die Decke leicht über ihre Beine geschlagen und die vertieft in einem Buch gelesen hatte. Es war eines ihrer Lieblingsbücher und einen kurzen Moment fragte sie sich, wie sie es bekommen hatte, doch dann dachte sie sofort wieder an den blonden Idioten aus der Trainingshalle und sie war kurz davor gegen den eisernen Schrank zu schlagen. „Dieser verdammte...", zischte sie, wollte den Satz nicht beenden und erinnerte sich doch noch an ihre gute Erziehung.

„Wow. Wenn du so genervt bist, muss einer aber ganz schön was verbockt haben.", meinte Mel, schlug die Decke zurück und setzte sich richtig auf ihr Bett. „Jetzt hab' ich verstanden, warum du ihn nicht leiden kannst. Ich war auch kurz davor ihn zu schlagen.", sagte Maria und begann auf uns ab zu laufen. Sie konnte einfach nicht still stehen. „Ein amerikanischer Patriot? Das ich nicht lache!", sagte sie. „Ein misstrauischer Idiot wohl eher. Was denkt der eigentlich, wer er ist, so etwas über uns zu sagen? Und dann kommt er noch mit einem schlauem Spruch um die Ecke. ‚Manchmal muss man rennen, bevor man laufen kann'." Sie stützte sich mit den Händen an dem Kleiderschrank ab und ließ ihren Kopf zwischen ihnen hängen. Mel stand auf und stellte sich neben ihre Freundin. „Ich weiß, dass es dir nahe geht, aber nimm dir sowas nicht zu Herzen. Dann ist er halt ein amerikanischer Trottel. Wen kümmert das? Wir sind hier um unsere Aufgabe zu erfüllen und das werden wir auch tun. Danach kann er uns ja egal sein.", sagte sie.

„Apropos Aufgabe. Ich dir noch was eingefallen?", fragte Mel. Maria richtete sich wieder auf und schüttelte den Kopf. Plötzlich erhellte sich ihr Gesichtsausdruck und Mel sah das Funkeln in ihren Augen, dass ihre beste Freundin immer nur dann hatte, wenn ihr etwas gutes eingefallen war. „Rennen bevor laufen...", murmelte sie und Mel ahnte bereits, was sie vor hatte. „Nein! Maria, wag es dir!" Die Mundwinkel ihrer Freundin huschten für einen kurzen Moment nach unten. „Wieso nicht? Ich muss doch in die Luft kommen und wir sind gerade in der Luft.", hielt die weißhaarige dagegen. „Du springst definitiv nicht aus diesem Ding! Weißt du eigentlich wie hoch das hier ist? Wenn du fällst, dann hast du nicht nur ein paar blaue Flecken, sondern ˋen gebrochenes Genick!", hielt Mel dagegen. „Denkst du das wüsste ich nicht? Hast du sonst eine bessere Idee und wenn mir was passiert, hast du wenigstens einen guten Grund um Rogers ordentlich zu vermöbeln." Ihre Freundin gab sich geschlagen und nickte.

Am nächsten Morgen gingen Mel und Maria gemeinsam in die Mensa. Sie hatten beschlossen die anderen erst jetzt in Kenntnis zu setzen und machten sich auf die Widersprüche gefasst, aufhalten könnten sie die Freundinnen sowieso nicht mehr. Ihr Plan stand fest. Zu zweit betraten sie die Mensa, welche wie bei ihrem ersten Tag gut gefüllt war. Ihnen schlugen Gespräche, Stimmen und verschiedene Gerüche von dem Buffet entgegen. Gemeinsam gingen die Freundinnen auf den Tisch zu, an dem bereits das Team saß. „Du erzählst ihnen von deinen mutigen und hirnlosem Plan und ich hol uns was zu Essen.", meinte Mel und bevor Maria hätte widersprechen können, war sie ich schon verschwunden. Sie schüttelte den Kopf, mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. Das war Mel, wie sie sie kannte.

Langsam trat die junge Frau auf den Tisch zu und ließ ihren Blick über die Anwesenden fliegen. Sie redeten kaum miteinander, etwas anderes hätte Maria auch überrascht. Stark sprach nur mit Doktor Banner, Rogers unterhielt sich anscheinend nur mit Miss Romanoff und Thor anscheinend mit keinem, weil er zu sehr mit essen beschäftigt war. Ihr Blick blieb auf den beiden freien Stühlen zwischen Stark und Rogers hängen und sie seufzte leise. „Guten Morgen alle zusammen.", meinte sie leise und ließ sich neben Rogers nieder, ohne ihm auch nur einen Blick zu schenken. Besser sie saß neben ihm, als Mel, bevor es noch zu einer Schlägerei kam. Von jedem bekam sie ein genuscheltes „Morgen" als Antwort. Bei manchen klang es verschlafen, einer hatte mit dem Essen zu tun, und bei Rogers klang es schuldbewusst. Maria zog wegen der Erkenntnis eine Augenbraue minimal nach oben.

„Ich...", die Anwesenden stellte die Gespräche ein, die sie nach der Begrüßung weitergeführt hatten und sahen aufmerksam zu Maria. „Ich weiß wie ich es schaffen könnte wieder zu fliegen, allerdings ist es nicht ganz ungefährlich.", begann sie. „Was haben Sie vor?", fragte Miss Romanoff und Maria fühlte sich unwohl, unter ihrem prüfenden Blick, der jede Bewegungen ihrer Mimik zu beobachten und zu analysieren schien. „Ich weiß Ihnen wird die Idee nicht gefallen und wenn sie bessere Vorschläge haben, bin ich für alles offen, aber um wieder fliegen zu können, beziehungsweise der schnellste Weg dorthin ist, ... dass ich aus dem Ding hier springe.", eröffnete sie ihnen und schon prasselten Widersprüche auf sie ein.

„Wenn...", Maria kam gegen die Geräuschkulisse nicht an und schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln, bevor sie erneut ansetzte, diesmal lauter, sodass die Widersprüche sofort stoppten. „Wenn Sie eine bessere Idee haben, immer her damit." Sie zog auffordernd die Augenbraue nach oben und blickte in die Runde. Jeder schwieg. „Na sehen Sie. Außerdem kann Mr. Stark hier immer noch mit seinem Anzug aushelfen, sollte etwas schief gehen.", meinte sie. Maria sah in den Gesichtern der Anwesenden, dass es ihnen nicht zu gefallen schien, sie sich jedoch damit abfanden und auch Stark sprach ihr seine Unterstützung zu. Es war dann ganz still im Raum und sie blickte sich um. Alle Agent's beobachteten sie. „Haben Sie nichts besseres zu tun?", blaffte sie genervt und sofort wendeten sie sich ab. Die Gespräche setzten nur langsam wieder ein und der Geräuschpegel stieg wieder. Mel setzte sich lachend neben sie und schob ihr einen Teller mit Brötchen und etwas Wurst, sowie Besteck zu. „Ich hasse dich.", sagte Maria und warf ihrer Freundin einen genervten Blick zu. Diese lachte nur weiter und schickte ihr einen Luftkuss.

Zwei Mädchen, ein AbenteuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt