4 Ayame

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Rückblick
Ich knie am Rand eines Sees und blicke auf mein verschwommenes Spiegelbild hinab. Mein Gesicht und meine Haare sind von Dreck und Blut befleckt. Ich senke meine Hände langsam in das kühle Wasser. Mein zweites Ich verzerrt sich im Wasser zu einer verschwommenen Fratze. Ich sehe auf und über dem Wald auf der anderen Seite des Sees steigen dicke schwarze Rauchwolken empor. Ein lautes Donnern ertönt und lässt die Erde erzittern. Blätter lösen sich von den Zweigen der Bäume und schicken einen grünen Regen auf den Boden und den See. Ich muss zu ihnen hinüber. Ich wünschte ich könnte auf den Blättern des Sees zu ihnen auf die andere Seite laufen. Ein erneutes Donnern ertönt, dann das beständige Rattern der Infanteriewaffen. „Ayameee" Als ich mich umdrehe sehe ich, wie ein junger uniformierter Mann auf mich zu gerannt kommt. Es ist ein Offizier. Captain der Luftwaffe. Fallschirmjäger mit besondere Ausbildung auch im Kampf. Sein schwarzes Haar, welches sonst akkurat nach hinten gekämmt ist, hängt ihm in Strähnen ins Gesicht. Er schultert seine Waffe und salutiert. Seine Haltung ist gerade, elegant und doch steckt Härte und Unerschütterlichkeit darin. Wie eine Raubkatze. Zu Beginn des Krieges hatte er zu mit gebetet. Mich darum gebeten ihnen im Kampf zu helfen. Damals fand ich es töricht, dass mich ein Mensch darum gebeten hat mit ihm zu kämpfen. Doch aus irgend einem Grund gewehrte ich ihm seine Bitte. Und nun knie ich hier. Mein Körper ist übersäht von Verletzungen. Einige größer als andere. Und doch kann ich nicht anders als weiter zu machen. Götter brechen ihr Wort niemals. Und das werde ich auch heute nicht. „Rühren", sage ich und stehe auf. „Ich bin froh, Euch gefunden zu haben. Mein Trupp hat sich einen Weg durch die östliche Front gebahnt, das ist unsere Chance." Ich betrachte ihn einen Augenblick. Seine dunklen Augen leuchten nahezu voller Hoffnung auf ein baldiges Ende. Doch, dass es sein eigenes sein würde hätte er wohl nicht geglaubt. Ich nicke und schwinge mein Katana mit einer schnellen Bewegung durch die Luft. Ein kleiner Regen aus karmesinroten Tropfen verteilt sich über dem Gras zu unseren Füßen. „Dann los." Der Offizier holt tief Luft, macht auf dem Absatz kehrt und eilt davon. Er dreht sich nicht noch einmal zu mir um, er weiß auch so, dass ich ihm folge.
Eine Erinnerung durchzuckt mich und ich sehe ihn vor meinem Schrein knien. Er hat den Kopf gesenkt. „Bitte. Ich weiß es ist viel aber ich weiß nicht was ich sonst tun soll. Ich will nicht das unschuldige ihr Leben lassen müssen." „Wie ist Euer Name?" Er sieht nun zu mir auf. Etwas trauriges liegt in seinem Blick. „Mein Name ist Shinrai." Ich nicke. „Also gut Shinrai, ich werde Euch folgen."
Die Waffe auf seinem Rücken schwingt zu seinen langen Schritten auf und ab während die Geräusche des vor uns liegenden Kampfes immer lauter werden. Ich habe schon einige Schlachten Seite an Seite mit Shinrai gekämpft. Er ist schnell, präzise und unermüdlich. Egal ob mit der Feuerwaffe oder im Nahkampf. Er verschwendet seine Energie nicht leichtfertig und versucht keinen seiner Gegner nur zu verletzen. „Ich will dass niemand leidet. Das ganze ist so schon schlimm genug.", sagte er einmal, als wir nach einer Taktikbesprechung am Feuer saßen und unsere Ration aßen. Er ist einer der wenigen Menschen die, egal in welcher Situation sie waren, nie auch nur ein gutes Wort über den Krieg verlieren würden. Er ist nicht Machtbesessen. In keinster Weise. Alles was er will ist, die Menschen zu beschützen, die er liebt. So hat er es mir damals gesagt. Wir durchqueren ein kleines Waldstück als nur knapp neben seinem Kopf eine Kugel in einen Baum einschlug. Sofort sehe ich aus welcher Richtung sie gekommen sein muss. Ich ziehe einen Dolch aus meinem Gürtel und werfe ihn mit aller Kraft in eben jene Richtung. Man hört nicht wie der Mann zu Boden geht. Das Moos dämpft seinen Sturz. Shinrai sieht mich an und lächelt, jedoch liegt auch etwas anderes in seinem Blick. Er hat die Kugel nicht kommen sehen. „Es ist immer wieder erstaunlich wie Ihr mit solch altertümlichen Waffen umgehen könnt." Ich nicke und deute auf seine Schusswaffe. „Wenn Ihr mich fragt ist dieses ganze neumodische Zeug zu unberechenbar. Benutzt man sowas...", ich hob mein Katana an, „...ist man sich sicher, dass nur das eigene Können über das entscheidet was die Waffe tut. Und nicht eine falsch gebaute Feder oder eine Patrone welche noch im Lauf explodiert. Im Kampf ist das einzig wichtige, alle Aspekte zu kennen. Jedes kleine Detail über den Gegner, die Umgebung und schließlich auch sich selbst und seine Kammeraden. Übersieht man nur eine winzige Sache, ist diese wohl jene, welche über Sieg oder Niederlage und letztendlich auch über Leben und Tod entscheidet." Shinrais Lächeln erstirbt und er nickt mit Blick in Richtung des nahen Kampfes. „Ein Detail ist wohl auch ein falscher Gedanke nicht wahr." Er sieht mich nun direkt an. Mir ist bisher nicht aufgefallen wie nahe er bei mir steht. Eine Strähne seines Haares teilt eines seiner Augen in zwei Hälften. Ich bin fast versucht es beiseite zu streichen, doch reiße mich zusammen. Er ist ein Mensch. Ich balle meine rechte Hand zur Faust. Doch er ist nicht wie die Anderen. Er trägt eine so überzeugende Stärke und Willenskraft in sich. Es ist mir klar, dass ihm sein ganzer Trupp voller Loyalität gegenüber steht. „Manchmal ist es auch ein Gedanke. Sicher." Damit wende ich mich ab und setze unseren Weg fort. „Nicht trödeln."
Am Rande des Waldes angekommen eröffnet sich uns ein großes Feld. Sofort sehe ich unseren Trupp mitten im Kampfgetümmel. Shinrai nickt mir noch einmal kurz zu, lädt seine Waffe und rennt los. Einer seiner Männer kommt uns mit geduckter Haltung entgegen. „Bisher kein weiterer Vorstoß, die Frontlinie ist gleich geblieben!", schreit er über die Lautstärke der Geschosse hinweg. Zeit, dass sich daran etwas ändert. Ich schwinge mein Katana und lächle, dann mal los. Wenige Augenblicke später befinde ich mich Mitten in den Mengen. Rücken an Rücken mit Shinrai. Jedes mal, wenn er eine Salve abfeuert spüre ich, wie ihn der Rückstoß gegen mich prallen lässt. Ich weiß exakt was um uns geschieht. Ich kenne die Position aller feindlichen Soldaten und unserer Landsleute. Ich bin mir im klaren das Shinrai mir bedingungslos Deckung gibt, so wie ich es auch tue. Einer der feindlichen Soldaten hält seine Waffe auf mich, er schießt und in dem Moment als ich meine Klinge zum Abfangen der Kugel verwende, sprintet er los. Er zieht ein Messer aus dem Gürtel und attackiert mich. Ich weiche nach rechts aus und stoße ihm mit aller Kraft den Schaft meiner Waffe in den Rücken. Er strauchelt und stürzt zu Boden und in dem Moment folgt meine Klinge. So gehen Mann für Mann zu Boden. Ich weiß nicht wie lange wir schon kämpfen, doch ich spüre wie meine Kräfte schwinden. Meine Glieder werden immer schwerer doch ich muss mich zusammen reißen, ich muss ihn beschützen. Blut rinnt meine Stirn hinab in meine Augen und trübt meine Sicht. Und das ist der Moment, in dem ich den entscheidenden Fehler mache. Ich hatte ein Detail übersehen. Wie in Zeitlupe sehe ich den knienden Mann in einiger Entfernung. Sein Gesicht ist blutüberströmt. Er hebt zitternd seine Waffe. Ein Schuss, ein zweiter und ein dritter. Es ist zu spät, ich habe keine Chance mehr sie abzuwehren. Die Kugeln durchschlagen den Körper. Alle drei haben ihr Ziel gefunden. Wie aus weiter Ferne starre ich auf die Figur vor mir. Blut sickert aus der Wunde und färbt seine Uniform karmesinrot. Er geht auf die Knie. „Captain!" Ich fange seinen Körper ab als er nach hinten kippt. „Captain!" Sein Gesicht ist schmerzverzerrt. Mein Blick sucht umher „Schnell bringt ihn sofort hier weg!" Ein paar Männer lösen sich aus unseren Reihen. Wie von einem Engel begleitet sehe ich, wie sie Shinrai mit seinen Armen über ihren Schultern davon tragen. Warum hat er das getan? Es war meine Aufgabe ihn zu schützen. Nicht seine! Heiße Wut flammt in mir auf. „Ich werde euch alle richten!" Schreie ich und stemme mich hoch. Mein Körper scheint zu glühen, sowie auch die Klinge meines Schwertes. Das wird euer aller Ende sein.
Ich habe jeglichen Gefühl für Raum und Zeit verloren. Es ist tiefste Nacht und mein ganzer Körper schmerzt. Ich habe aufgehört die Schnittwunden zu zählen, welche mir zugefügt wurden. Es ist niemand mehr hier. Ein Meer aus toten Körpern liegt zu unseren Füßen. Die Erde ist matschig, durchtränkt vom Blut unserer Feinde. Doch ich empfinde kein Mitleid für sie. Sie alle hatten eine Wahl. So ist meine Meinung. Jeder hat eine Wahl. Jemand berührt meine Schulter. Ich wende mich zu ihm. Es ist einer der jungen Soldaten, welche Shinrai von hier weg gebracht hatten. Er salutiert. „Ihr solltet mit mir kommen, wenn ihr...", er zögert einen Moment,"... dem Captain geht es nicht gut." Ich nicke und ohne ein weiteres Wort folge ich dem Jungen. Jeder Schritt schmerzt und die Ränder meines Blickfelds flimmern rot. Nach einer Weile erreichen wir unser Lager. Überall flackern Lagerfeuer empor und der Mond über uns scheint uns regelrecht auszulachen. Der Mond der Wandelbare. Zumindest scheint es so, denn im Grunde bleibt er doch immer der selbe, wir sind nur zu Blind das zu erkennen. Wir erreichen das Zelt des Captains. Shinrais Zelt. Ein weiterer Soldat steht am Eingang. Er salutiert und schiebt mir den Stoff des Einganges beiseite. Ab hier bin ich allein. Das heißt, nicht ganz. Ich betrete das Hauptzelt. Eine Öllampe leuchtet auf dem darin befindlichen Schreibtisch. Sie wirft ein düsiges Licht in den Raum. Schatten tanzen an den Wänden des Zeltes entlang. „Ayame." In einer Ecke ist eine Liege aufgestellt. Shinrai liegt darauf und ich sehe die kleinen glänzenden Schweißperlen, welche seine Stirn benetzen. „Ayame." Er sagt meinen Namen erneut. Es klingt ruckartig, kraftlos ja schon fast erstickt. Ich nähere mich seiner Liege. Er ist aschfahl. Ich schlage meine Fersen aneinander und führe meine Hand zur Stirn. „Captain." Er lächelt sacht. „Dass einmal ein Gott vor mir salutiert...damit hätte ich wohl nie gerechnet. Ayame, die Göttin des Kampfes." Meine Hand zittert als ich sie langsam sinken lasse. „Wie geht es Euch?", fragt er unverwandt. Verdutzt sehe ich ihn an. „Diese Frage gebührt es wohl eher Euch zu stellen." Er hebt seine Hand, wie um nach mir zu greifen, doch zuckte ihm gleichen Moment in sich zusammen. Er hustet und verkrampft sich. Mit der Hand presst er sich auf eine der Wunden. Das Blut, welches daraus hervor tritt schimmert zwischen seinen Fingern. „Ihr hättet das nicht tun sollen. Es war meine Aufgabe, ich hätte...", doch Shinrai unterbricht mich. „Wisst Ihr, ich habe wohl gelogen, als ich sagte, dass ich nur all jene Beschützen wollte die ich liebte. Vielleicht bin ich auch deshalb zu Euch gekommen, aus Angst den Falschen Weg einzuschlagen. Aus Angst eine Schachfigur des Krieges zu werden, ohne auch nur eine Sache in Frage zu stellen. Ich hatte gehofft, Ihr würdet mir den richtigen Weg weisen." Er macht eine Pause und kneift die Augen schmerzerfüllt zusammen. „Denn, es gibt niemanden den ich beschützen muss, es gibt niemanden den ich liebe. Zumindest glaubte ich dass. Und jetzt...", er sah auf seine Hände hinab, „...habe ich wohl genau das getan. Und mein Leben scheint mir nun ein recht kleiner Preis für Eure Unversehrtheit.", er lächelt sacht. Meine Beine geben unter mir nach und ich sinke neben ihm auf die Knie. „Dumm.", ich flüstere. Doch auch seine Stimme ist nicht mehr als ein Hauchen. „Was sagt Ihr?" Mit einem mal bricht es über mich herein. „Dumm!", nun schreie ich ihn an. Meine Augen brennen und ich kneife sie wütend zusammen. „Wenn ich sterbe, werde ich zurück kommen, ich werde reinkarnieren! Ich gab Euch mein Wort! Ihr habt mir verwehrt es zu halten!" Tränen brennen auf meinen Wangen und ich wage es nicht ihn anzusehen. „Ich...konnte nicht anders. Hätte ich es nicht getan, wärt ihr zwar zurück gekehrt, doch ohne jede Erinnerung an euer jetziges Leben. In so einer Welt wäre es mir unmöglich gewesen weiter zu existieren. Versteht doch, ich konnte nicht anders!" Nun blicke ich auf. „Ich wäre es euch schuldig gewesen." Strähnen seiner  Haare kleben an seinem Gesicht. Diesmal kann ich mich nicht abhalten. Ich streiche sie sacht mit den Fingern beiseite. „Captain." Er sieht mich an, ohne auch nur eine Sekunde den Blick abzuwenden. „Es ist mir eine Ehre an Eurer Seite zu kämpfen." Er greift nach meiner Hand bevor ich sie wegziehen kann. „Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite. Ich habe mir oft vorgestellt wie meine letzten Augenblicke wohl sein werden. Euch zu sehen, dass Ihr bei mir seid und lebt... ist wohl die schönste Art zu gehen, die ich mir wünschen kann." Seine Augen, seine tiefen dunklem Augen, sehen mich an, in mich hinein. Diese Traurigkeit, welche immer in seinem Blick lag, ist verschwunden. Ein zartes Lächeln umspielt seine Lippen, als seine Hand von meiner gleitet und kraftlos nach unten fällt. So ging er. So endet sein persönlicher Krieg. Und ebenso meine Zeit an diesem Ort. Es scheint als wäre alle Wärme von hier gewichen, als hätte er sie einfach mitgenommen. „Dumm." Ich schlage meine Hände vors Gesicht. Ich sollte nicht so empfinden. Er ist tot. Menschen sterben nunmal. „Doch nicht so jung. Was sollen deine Leute denn jetzt machen. Sie brauchen dich." Ich weiß, dass er mir nicht antworten wird.
Als ich das Zelt verlasse sind die meisten Feuer schon niedergebrannt. Eine Strähne seines schwarzen Haares bewahre ich, gut verstaut, im Knauf meines Katanas. Ich sehe wie sich der Horizont ganz langsam von schwarz zu dunkelblau, dann hellblau verlaufend in ein zartes Rosa wandelt. Der Tag bricht an. Ein Tag wie jeder andere. Ich laufe den kleinen Hügel hinauf, welcher hinter dem Lager liegt. Eine seichte Briese weht mir ins Gesicht und lässt meine Haare umhertanzen. Das reicht mir. Ich packe sie alle mit einem mal in meine Hand, ziehe meine Waffe und schneide sie mit einer Bewegung kurz oberhalb meiner Kinnhöhe ab. Ich sehe auf die wirren Strähnen in meiner Hand. Ich sinke auf die Knie. Warum. Warum kann nicht alles sein wie zuvor. Wie konnte es so weit kommen? Was habe ich falsch gemacht? Vermutlich hätte ich meinem ersten Impuls folgen sollen und seine Bitte, mit ihm zu kämpfen nicht annehmen sollen. Doch nun ist es zu spät. Ich kann die Zeit nicht zurück drehen. Götter. Ich fühle mich nicht wie ein höheres Wesen. Nicht allwissend, nicht unsterblich, nicht besser oder schlechter als alles andere Leben auch. Ich fühle mich einfach wie ein Mensch. Und etwas anderes bin ich in diesem Moment auch nicht. Ein Mensch, welcher einen so schweren Verlust erlitten hat, dass er sein ganzes Handeln in Frage stellt. „Ich war so dumm.",ich flüstere, obwohl ich am liebsten schreien würde. Ich werde gehen, weg von hier. Bis ich wieder gebraucht werde irgendwo, von irgendwem, irgendwann.
Immer mehr Sonnenstrahlen kriechen den Horizont hinauf, hangeln sich an den dunklen Wolken der Nacht empor um den Himmel in den schönsten Farben erstrahlen zu lassen. Meine Zeit ist um. Doch gerade als ich das Mal an meinem Handgelenk berühren will, höre ich eine männliche Stimme hinter mir. „Die kurzen Haare stehen Euch unbeschreiblich gut." Ich drehe mich um. Kann es denn sein. Habe ich dieses Glück, wurde ich gesegnet? Da steht Shinrai. In Uniform mit zurückgekämmten Haar und keinen Anzeichen von irgendwelchen Verletzungen. Er sieht meinen Blick und sieht an sich hinab. „Ich weiß auch nicht was das ist. Vermutlich Träume ich. Oder...ist das der Himmel? Besteht er tatsächlich aus den eigenen Vorstellungen." Ich springe auf und ohne eine weitere Sekunde nachzudenken falle ich ihm um den Hals. Er wirkt kurz überrascht, überrumpelt von meinem plötzlichen Gefühlsausbruch. Doch dann schließt er mich in seine Arme und vergräbt die Hand in meinem Haar. „Wenn das wirklich der Himmel ist...", beginnt er,"...dann möchte ich keine Sekunde mehr an einem anderen Ort sein." Doch er träumt nicht und das hier ist auch ganz bestimmt nicht der Himmel. Er ist noch hier. Er ist eine Seele. Ihm wurde der Übergang ins Jenseits verwehrt.
Dies war der Tag an dem Captain Shinrai sein Leben an der Front gelassen hatte. Dies war der Tag, als mir zum ersten mal jemand das Leben rettete. Dies war der Tag an dem Shinrai sich mir als Seele auf ewig versprach. Dies war der Tag, von dem an ich nicht mehr allein sein sollte. Ich ließ  Ringe fertigen, schwarz, mit zwei kleinen Vertiefungen an deren Außenseite. Ein Zeichen, dass er von nun an mein Weggefährte sein würde.

Ayame of FateWhere stories live. Discover now