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Ich lege meinen Kopf in meine Hände. "Was habe ich dir getan, dass du so Scheiße zu mir bist?", fragt Julian plötzlich. Ich antworte nicht. "Warum bist du immer so Scheiße zu mir?", fragt er nochmal. "Man, jetzt lass sie mal in Ruhe.", schimpft Maya. "Nein, sie wird mir diese Frage beantworten." "Darf ich sie auch beantworten?" Wahrscheinlich hat Julian genickt, denn Maya sagt: "Du bist absolut Scheiße, du stinkst nach Scheiße, du nervst übertrieben und noch vieles anderes, was ich aufzählen könnte. Fazit: du.bist.Scheiße!" Ich hebe wieder meinen Kopf und sehe Maya an. "Du hast es auf den Punkt gebracht. Danke!" "War mir eine Ehre!", antwortet sie und macht einen Knicks. Julian schüttelt seinen Kopf und lacht ironisch. Die Tür wird geöffnet. "Maya und Elly, ihr könnt wieder rein. Julian, du bleibst noch.", sagt Frau Fisher und wir gehen wieder rein.

***

Ich weiß nicht, warum, aber ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich hätte ihn nicht so anschreien sollen. Das hätte ich nicht tun sollen. Jetzt wird er noch mehr Arschloch sein, anstatt der, der etwas zu sich genommen hat. Den Julian, der nett ist, wird es wahrscheinlich nicht mehr geben, zumindest nicht für mich.
Toll gemacht, Elly!

Was habe ich auch erwartet? Ich bin immer fies zu ihm. Er war schon damals ein Arschloch gewesen, aber seit dem Tag, an dem er mich geschlagen hat, an dem ich bei ihm war, war er anders... unnormal, nicht so wie immer. Warum? Warum war er von einem Tag zum anderen nett? Was ist in so einer kurzen Zeit geschehen? Oh, man!

Ich sollte mich vielleicht bei ihm entschuldigen. Ich will den netten Julian!

"Was ist eigentlich dein Problem?" "Du bist mein Problem!", schrie ich ihn an. "Ich hab' dir gar nichts getan! Du bist so sinnlos." "Du bist sinnlos, dein ganzes Leben ist sinnlos! Du bist einfach nur unnötig und eine Zeitverschwendung!"  "Ich soll eine Zeitverschwendung sein? Dass ich dich auch noch zu mir eingeladen habe, ne! Das war ein Fehler! Die wahre Zeitverschwendung hier bist du. Und ich dachte, dass ich dir zeigen kann, dass ich nicht so ein 'Arschloch' bin, wie du immer behauptest, aber weißt du was? Zeitverschwendung pur!", schrie er und ich hatte das Gefühl, dass er gleich explodieren könnte vor Wut, aber das war mir verdammt egal. "Junge, du wolltest doch, dass ich zu dir gehe. Man, du bist so dumm! Bitte, lass mich in einfach in Ruhe, ok? Du bist ein Arschloch, kein Mensch kann dich toppen!" "Ey, weißt du was? Du neeeervst so übelste, ne! Ich frage mich, wie alle anderen dich nur aushalten können. Du regst einen so mega auf." Ok, er hat das Fass zum überlaufen gebracht, ich könnte jeden Moment ausrasten. "Weißt du was?" Ich war den Tränen nahe. "WEIßT DU WAS?", schrie ich. "Du bist das größte Arschloch auf dieser Welt." "Halt die Fresse, du Hure." Bevor ich überhaupt realisieren konnte, was er da gesagt hatte, landete erst meine Handfläche in seinem Gesicht und dann mein Knie in seinen Eiern. "GEH DICH BEGRABEN, DU HURENSOHN UND LASS DICH NIE WIEDER BLICKEN!" Ich rannte los ohne zu wissen, wohin. Die Tränen bahnten ihren Weg nach unten. Ich hatte so eine Wut in mir, dass ich jeden einzelnen verprügeln könnte. Ich wollte los schreien, um mich schlagen, einfach diese Wut los zu werden, doch ich bekam keinen einzigen Ton von mir und auch meine Beine rannten einfach weiter.

Hoffnungsloser FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt