Teil 8🎈

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PoV Richie

Eddie und ich kuschelten noch weiter auf dem Sofa bis es so dunkel wurde, dass wir im Vorgarten das Gras nicht mehr vom Himmel hätte unterscheiden können, würden wir die Zeit finden nach draußen zu sehen.
Allerdings hatten wir andere Sachen im Kopf.
"Ed's, kann ich hier schlafen?", flüsterte ich. "Ich habe keine Lust, jetzt noch nach Hause zu laufen."
"Na klar. Willst du nicht deine Mutter anrufen?" ich schüttelte den Kopf.
Meine Mutter würde es sowieso nicht interessieren, ob ich die Nacht zuhause war, oder nicht.
Es lag kaum an ihr selbst, eher an Patrick.
Er manipulierte meine Mutter, doch sie liebte ihn, das sah ich, und ich wollte nicht dazwischen gehen.
Eddie nickte verstehend und kletterte von mir runter.
Fragend und auch ein bisschen enttäuscht sah ich ihn an und folgte ihm dann in sein Zimmer.
"Hey Eduardo! Kann ich kurz bei dir duschen gehen?" Eddie nickte nur wieder und ich ging in sein Badezimmer.
Immer wenn ich duschen war, musst ich nachdenken.
Als nun das warme Wasser über meine Schultern meinen Körper hinunter floss stürzten die Gedanken wieder auf mich ein, die ich den ganzen Tag über ignoriert habe.
Ich habe bis vor einer Woche noch kein Wort mit meinem kleinen Ed's gesprochen und jetzt waren wir zusammen. Zwar erst für einen Tag, aber wir gehörten zusammen.
Wenn ich auch nur an ihn dachte füllte ein warmes Gefühl meinen Bauch aus und ich musste grinsen.
Wenn ich ihn küsste fühlte es sich so an, als wären unsere Lippen zwei Puzzleteile, wie für einander gemacht.
Sie passten einfach perfekt aufeinander.
Während ich so über Eddie nachdachte viel mir etwas anderes ein.
Beverly.
Ich habe seit gestern nicht mehr wirklich mit ihr geredet und das war für unsere Freundschaft schon sehr untypisch.
Ich beschloss, ihr gleich sofort zu schreiben und ihr von Eddie und mir zu erzählen.
Als ich mit Duschen fertig war schaltete ich das Wasser ab und suchte ein Handruch.
Ich fand eines, trocknete mich ab und ging, nur mit dem Handtuch um die Hüften, zu meinem Freund.
Als ich das Zimmer betrat und Eddie mir den Kopf zuwandte lief er knallrot an, was mich zu grinsen brachte.
Ich schüttelte nur den Kopf, zog mir etwas über und schmiss mich auf Eddies Bett.
Auch Eddie krabbelte zu mir, schaltete das Licht aus und kuschelte sich an mich.

"Weißt du,", durchbrach ich die Stille, "das stimmt alles nicht, was man über mich sagt. Ja, ich hatte was mit ein paar Mädchen, aber es waren nicht viele.
Man könnte sagen, ich hätte mit ihren Gefühlen gespielt, doch das stimmt auch nicht...sie wussten selber, dass ich nichts Ernstes wollte.
Wenn ich ehrlich bin, dann wollte ich nur meine eigene Unsicherheit wegen meiner Sexuallität überspielen."
Ich konnte Eddie neben mir nicken fühlen und spürte, wie er seinen kleinen Kopf auf meine Brust zog.
"Ich habe das nie wirklich geglaubt...naja...früher vielleicht, aber jetzt nicht mehr."
Ich fuhr ihm langsam durch die Haare, bis ich seinen gleichmäßigen Atem auf meiner Haut spürte und selber einschlief.

Als ich aufwachte war Eddie nirgends zu sehen.
Ich richtete mich langsam auf und zog mir einen Hoodie über.
(Für einen Sommer in Derry war es heute morgen ungewöhnlich kalt.)
Ich lief aus dem Zimmer meines Freundes, die Treppe runter und in die Küche.
Eddie saß mit dem Rücken zu mir auf Tisch und...
...weinte!
Sofort war ich bei ihm und schlang von hinten beide Atme um seinen kleinen Körper.
"Hey, was ist denn passiert?", flüsterte ich in sein Ohr.
Eddie sah auf und drückte mir einen Brief in die Hand.

*eine halbe Stunde zuvor, PoV Eddie*

Ich wachte auf und gab dem noch schlafenden Richie einen Kuss auf die Stirn, bevor ich aufstand und nach unten ging.
Eigentlich wollte ich Frühstück machen, doch ich beschloss, vorher nach der Post zu sehen.
Es kam nicht häufig vor, dass mir jemand schrieb, meistens landeten eher Werbungs- oder Einrichtungskataloge im Briefkasten.
Ich trat also aus der Haustür heraus, öffnete den Briefkasten und holte einen Brief heraus.
Er steckte in einem dieser Umschläge, in welchen meine Mutter mir immer Geld zukommen ließ, doch dafür war es noch zu früh.
Ich ging also wieder rein, setzte mich an den Tisch und begann zu lesen.

Hater or lover?♡ ~ReddieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt