17. Adrenalinkick

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„Hast du alles?", Annika stand schon 15 min vor ihrem Schrank und suchte nach ihrem Bikini, Emma wartete an der Tür. „Jetzt beeil dich mal, wir wollen los." Emma wurde ungeduldig.

„So jetzt hab ich alles", Annika nahm ihre Tasche hoch und folgte Emma die Treppe runter.

„Siehst du, die Jungs sind noch gar nicht da. Warum musste ich mich so beeilen", empörte sich Annika.

„Von wegen nicht da. Wir haben sogar schon ein Taxi bestellt und warten jetzt nur noch auf euch Trödeltanten", Andre kam den Flur entlang, Finn folgte ihm. Sie nahmen die Taschen der Mädchen und trugen sie nach draußen. Dort stand schon das Taxi bereit.

Nach dem Frühstück, hatten die Jungs den Tisch abgeräumt. Die Mädchen hatten Brote belegt und noch andere Knabbereien eingepackt. Dann suchten alle ihr Badezeug und es ging los ins Aqualand.

„Da wären wir", Andre stieg aus dem Taxi.

„Wow, das Gebäude ist ja riesig", staunte Annika.

„Klar es muss so hoch sein sonst würden die Rutschen nicht reinpassen", erklärte Finn.

„Außen sieht es schon mal gut aus, hoffen wir dass es auch innen so ist", meinte Emma.

„Dazu müssten wir erst mal reingehen", stellte Andre fest und ging zum Eingang. Drinnen sah es genauso gut aus wie draußen, zumindest in der Eingangshalle. Hinter dem Empfang ging es zu den Kabinen und Schließfächern. Auf der anderen Seite der Halle war eine Bar die  von beiden Seiten, vom Bad und von außen, zu erreichen war. Davor standen Palmen, Sessel, Sofas und kleine Tische. Andre steuerte auf den Empfang zu, die anderen folgten ihm. Er redete kurz mit der Kassiererin, bezahlte und gab den anderen die Chips, damit sie rein konnten.

„Auf die müsst ihr aufpassen", erklärte Andre. „Sonst kommt ihr nicht mehr raus. Für die Schließfächer braucht ihr die Chips auch."

„Okay", sagte Annika. Sie gingen durch das Drehkreuz zu den Kabinen. Nach dem Umziehen gingen sie duschen und betraten dann die Schwimmhalle. Diese war genau so modern gestaltet, wie die Eingangshalle. Sie war aufgeteilt in zwei Bereiche. Der eine Bereich war der mit den Schwimmbecken. Da gab es ein Baby und Kinderbecken, ein Becken für die Sprungtürme, eins zum Bahnen schwimmen, ein Becken mit einem Actionpakur und ein Wellenbad. Auf der anderen Seite waren die Rutschen. Es gab mehr als 25 verschiedene. 5 Kinderrutschen, 4 Reifenrutschen, 7 normale Rutschen, 3 Black Holes, 2 Schanzenrutschen, 6 Wildwasserrutschen und eine Freefall-Rutsche. Emma, Finn und Annika staunten nicht schlecht, als sie in die Halle kamen.

„Wollt ihr noch länger dastehen und blöd aus der Wäsche gucken oder was?", sagte Andre.

„Nein eigentlich nicht", Finn hatte sich als erster wieder gefasst. „Wir treffen uns in 2 ½ Stunden wieder hier, zum Mittagessen. Also dann bis später." Sie verteilten sich. Andre und Annika gingen zu den Becken und Finn und Emma wollten die Rutschen ausprobieren.

„Mann, ich hab echt Hunger", meckerte Andre. „Wo bleibt Annika denn?"

„Keine Ahnung, vorher hab ich sie bei den Sprungtürmen gesehen", überlegte Finn.

„Da kommt sie doch", rief Emma erfreut.

Annika trat zu den anderen: „Was ist denn mit euch los?"

„Wir haben Hunger und du hast die Brote in deinem Schließfach", antwortete Andre.

„Oh, Sorry. Ich hol sie schnell", und schon rannte sie wieder davon. Kurz darauf kam sie mit der Tasche zurück und sie fingen an zu essen.

„Hast du alle Rutschen mal ausprobiert?", wollte Finn von Emma wissen.

„Fast, nur die Schanzenrutschen, die Kinderrutschen und die Freefall noch nicht. Die Schanzenrutschen mach ich auch nicht, beim letzten Mal hab ich mich an Rücken verletzt. Aber die Freefall will ich noch machen", erklärte Emma.

„Die wollte ich auch noch machen", meinte Finn. „Du auch Andre?"

„Ja ich komm auch mit. Was ist mit dir?", dass galt Annika.

„Nein, zu so etwas bekommt ihr mich nicht. Ich warte unten auf euch, wenn ihr rauskommt", sagte Annika.

„Okay, dann kommt", Andre ging voran. Annika räumte die Tasche mit dem Essen weg und lief dann die Treppe runter, während die anderen nach oben liefen.

„Also, dann mal los", Andre stellte sich in die Kabine. Schloss die Tür und drückte auf den Startknopf.

„10, 9 ,8 ,0", ertönte eine mechanische Stimme. Als plötzlich die 0 ertönte schrie Emma erschreckt auf, denn der Boden unter Andre klappte weg und er fiel in die Tiefe.

„Keine Panik, dir kann nichts passieren. Du musst nur deinen Kopf nach hinten lehnen und die Beine und die Arme überkreuzen", beruhigte Finn Emma.

„Okay", die Anzeige sprang auf grün und Emma stieg in die Kabine. Finn schloss die Tür von außen.

„Du musst auf den Knopf drücken. Wenn du aber nicht willst, dann kannst du jetzt noch austeigen", erklärte Finn.

Emma überlegte kurz: „Nein, ich zieh das jetzt durch." Sie drückte den Knopf.

„Hey du", das Adrenalin schoss durch ihren Körper. Das die Maschine plötzlich mit ihr sprach irritierte Emma noch mehr und sie schaute verunsichert zu Finn. „Hallo du."

Der Boden klappte weg. Emma schrie auf, für 7 Sekunden fiel sie senkrecht nach unten. Dann bog sich die Rutschbahn und das Wasser schoss ihr entgegen. Nach einer Biegung sah sie schon den Ausgang. Andre stand neben Annika. Hatten sie Händchen gehalten? Emma konnte es nicht ganz erkennen, da sie die Augen noch zugekniffen hatte. Sie rappelte sich hoch und ging durch das Drehkreuz.

„Und wie war es?", wollte Annika wissen.

„Total cool", schwärmte Emma. „Das musst du unbedingt auch mal machen."

„Ne, lass mal lieber", Annika grinste Andre an. „Da kommt Finn." Man sah nur einen Schwall aus Wasser und schon trat Finn aus dem Drehkreuz.

„Warum hat diese dämliche Maschine mit mir geredet", beschwerte sich Emma bei Finn. „Das hat mich total verunsichert."

„Mach dir nichts draus. Mich hat sie ausgelacht. Aber Leute wir müssen langsam raus", meinte Finn, nachdem er auf die große Uhr geschaut hatte. „Sonst müssen wir nachzahlen." Sie beeilten sich nach draußen zu kommen. Draußen riefen sie ein Taxi, als sie daheim ankamen war schon später Nachmittag.

„Ich bin total fertig", stellte Andre fest.

„Wie wär es, wenn wir heute auf der Dachterrasse schlafen", schlug Emma vor.

„Gute Idee", stimmte Finn zu. „Nach Regen sieht es nicht aus."

„Die Idee find ich auch gut", meinte Annika.

„Was sollen wir bis heute Abend machen?", fragte Finn.

„Ich wollte mein Bild fertig malen", antwortete Emma.

„Ich geh lesen", meinte Annika.

„Ich, äh, auch", beschloss Andre, was sehr merkwürdig war. „Und du Finn?"

„Ich bin im Hobbyraum", sagte dieser. Sie machten sich in die diversen Räume auf. Emma hatte schon die ganze Galerie durchsucht, als ihr einfiel, dass ihr Zeichenblock noch in ihrem Zimmer lag. Sie ging ein Zimmer weiter und öffnete die Tür.

„Sorry, dass ich störe Annika, aber...oh", sie schloss die Tür gleich wieder.

Sie wollte zurück in die Galerie gehen, als Finn die Treppe hoch kam: „Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen."

„So ähnlich. Ich glaub ich hab grad bei etwas gestört", meinte Emma.

„Bei was?", fragte Finn verwundert.

„Bei Andres Kuss mit Annika", antwortete Emma.

„Was?!", Finn riss verwundert die Augen auf. „Du verarscht mich doch, oder?"

„Nein, das ist mein voller ernst", sagte Emma ruhig.

Die Tür ging auf: „Emma, du... Oh."

„Andre stimmt das?", Finn schaute fordernd.

„Was soll stimmen?", fragte Andre unschuldig.

„Das mit Annika und dir?", fragte Finn weiter. Annika kam jetzt auch aus dem Zimmer.


Die Bucht (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt