Kapitel 5

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~Nicht einmal sah er mir dabei in die Augen. Er drehte sich einfach um und ging.~

*****

P.o.V. Kidae

Ich lief ihm hastig hinterher. Auf meine Rufe reagierte er nicht und lief mit seinen riesigen Schritten weiter durch die Stube, die Treppe hinauf und in sein Zimmer. Erst dort konnte ich ihn wieder einholen.
"Kyle bitte.",stoppte ich ihn. Er drehte sich ruckartig um und schrie, "WAS?". Ich zuckte zusammen bei der plötzlichen Wortwahl und sah ihm nicht in die Augen. Mein Blick richtete sich auf den Boden. Mein Omegainstinkt sagte mir das ihm nun nicht in die Augen zu schauen habe. Seine Präsenz war erdrückend und er wusste genau das ich es nicht mochte wenn er unsere Ränge von unseren Verhalten voneinander abhängig machte.

Er seufzte.
"Tut mir leid." ,meinte er und ich traute mich endlich ihn wieder anzugucken.
"Schon okay-","-nicht das.",unterbrach er mich.
Verwundert sah ich ihn an doch er stand erneut kurz davor in Tränen auszubrechen.
Ohne weitere Worte aus zu sprechen nahmen wir uns in den Arm.
"Es tut mir leid das ich dich nicht spüren kann.",schluchzte er an meiner Schulter und vergrub sein Gesicht in ihr. Beruhigend strich ich ihm über den Rücken. "Alles gut.",murmelte ich ruhig und kraulte meinen weinenden Alpha weiterhin.
"Akzeptierst du mich?",fragte ich erneunt, genoss aber dabei die angenehme Körperwärme die von ihm ausging.
"Ja.",lachte er entspannt an meiner Schulter, stieß sich aber danach von mir ab um mich an zu sehen.
Ich sah ihn von unten herauf an. Er war mein Mate, es ist kaum zu glauben. Mein Bruder war tatsächlich mein Mate und er akzeptierte mich.
"Mach die keine Sorgen.",meinte ich in einem ruhigen und vertrauten Ton zu ihm. "Wenn du unsere Verbindung nicht spürst, werde ich dafür sorgen, dass du dich in mich verliebst. Ich sah ihm tief in die Augen um ihm zu beweisen wie ernst ich es mit meiner Behauptung meinte. Es war das erste mal das ich ihn so genau gemustert hatte und andersherum. Das erste mal fiel mir deswegen auch erst auf, dass er in seiner rechten Pupille einen kleinen Riss hatte. War die schon immer da?

"Ich glaube jetzt wäre der richtige Zeitpunkt um von Bruder auf Schatz zu wechseln.",scherzte er amüsiert. Ich lächelte auch und freute mich das die Stimmung sich nun aufgelockert hatte und nicht mehr von Trübseligkeit ausgefüllt wurde.

Er gab mir einen Kuss auf die Wange und nahm mich wieder in den Arm

P.o.V. Jiyoung

Nervös versuchte ich den aufgelösten Joungjae der vor mir saß zu beruhigen. Der schluchzte nämlich bitterlich und verbrauchte eine Taschentuchpackung nach der nächsten.

"Es soll sich nicht wiederholen. Es darf sich nicht wiederholen.",schniefte er weinerlich. Jason setzte sich neben ihn und spendete ihm Trost. Bei allem was unsere Vorgeschichte anging, egal wie sehr ich damals gelitten habe, Joungjae litt immer einmal mehr.
Vielleicht machte mich das damals Eifersucht. Vielleicht wollte ich das ganze Mitleid und die Aufmerksamkeit auch auf mir ruhen lassen, doch in Momenten wie diesen viel mir oftmals wieder ein wie grauenhaft so ein Leben wohl sein mag und welchen Preis Joungjae dafür zahlen musste.
"Schatz, ich geh und mach mich mal schlau. Ihr bleibt hier oder?"
Jaso stand schon auf, bereit zum gehen. Ich wusste er würde in die Bibliothek des Rudelhauses verschwinden und erst Stunden, dann Tage und zuguterletzt Wochen wieder herauskommen. Bis er eben etwas gefunden hatte. So war es damals schon und so würde es auch dieses mal ablaufen.

"Ich will nicht das ihm das passiert. Er hat das nicht verdient.",heulte er weiter und ich hatte das Gefühl das es immer schlimmer wurde.
"Mach dir keine Sorgen. Jason wird eine Lösung finden und außerdem sind die Kinder doch sehr reif für ihr Alter. Sie werden es auch untereinander regeln können. Kidae wird es gut gehen. Mach dir keine Sorgen."

Joungjae machte damals einiges durch mit seinem Mate und ich trug dabei nicht gerade zur Besserung bei.
Joungjae erfuhr damals, dass Jason sein Mate war, doch dieser war zu diesem Zeitpunkt schon mit mir Zusammen. Er hatte mich als Mate anerkannt, akzeptiert und ,bis wir Joungjae das erste mal in der Schule wieder, sahen auch markiert.
Joungjae wollte natürlich auch akzeptiert werden und anerkannt. Diesen Gefallen erfüllte Jason ihm weshalb schonmal der erste Streit ausbrach. Um das Problem zu lösen hatten wir uns einen Seher besorgt von dem wir erfuhren, dass Joungjae eigentlich einen anderen Mate hatte welcher aber verstorben war. Die Mondgöttin hatte wohl versucht schnellstmöglich Ersatz zu schaffen und dieser war Jason. Jason hatte allerdings schon mich als Mate und als er dann achtzehn wurde, wurde das ganze aufgedeckt und dieses Missverständnis wahrgenommen.

Verständlicherweise wollte Joungjae deswegen Kontakt zu meinem Mate da er sich hingezogen zu ihm fühlte. Als dann der erste Kuss zwischen den Beiden viel und es ,meiner Meinung nach, betrug war, bin ich ausgerastet und hab Joungjae rausgeschmissen. Damals tat es mir noch leid das ich das getan habe aber da ich heute sehe wie viel Glück im Leben Kidae ihm gegeben hat, wie viel Lebensfreude er wieder erlangt hat , hab ich mir geschworen immer auf den kleinen Aufzupassen und ich gab mein bestes. (A/N: *hust* Schleichwerbung *hust*)

"Es wird alles gut laufen und jetzt hör endlich auf zu weinen. Du bist die erste Person die jetzt stark bleiben muss. Für Kidae.",beruhigte ich ihn weiter und Strich ihm über den Arm. Er lehnte an mir und schniefte, nun langsam immer seltener, in sein Taschentuch hinein.
"Kyle weiß das es nicht nur für ihn ein trauriges Schicksal ist. Er wird Kidae nicht weh tun." ,beschwichtigte ich weiter und so langsam nervte mic hdie Tatsache das ich mir Sorgen machen musste um unsere beiden Problemomegas während mein Junior gerade erfahren durfte das er keine Mate hat. Er hat einfach niemanden.
"Bist du dir da sicher?",fragte Joungjae und schien sich entgültig  zu beruhigen.

"Natürlich bin ich mir da sicher. Hast du dir die beiden mal angesehen. So wie die Beiden immer miteinander herum schmusen konnte sich doch nur etwas entwickeln.
Für sie wird sich bestimmt kaum etwas ändern und für uns auch nicht. Die beiden wahren doch von Anfang an füreinander bestimmt.",erklärte ich mittlerweile frei aus meinen Erinnerungen heraus. Es stimmte, die beiden wurden zur exakt gleichen Minute geboren. Joungjae schien sich auch zu erinnern, vielleicht wie die beiden sich früher immer noch Küsschen gegeben haben oder wie Kyle immer Kidaes Omegastatus aufrechterhalten hat ohne das er sich dafür schämen musste und von den anderen akzeptiert wurde. Joungjae lächelte, schien auch irgend ein wildes Ereignis von früher im Kopf zu haben.
"Stimmt die Beiden sind füreinander bestimmt."

Weil es sich so viele gewünscht haben🤗(zwei Personen😅) kommt diesen und nächsten Freitag noch ein Kapitel extra.

Wie gefällt euch das Buch eigentlich bisher?

Habt ihr Ideen wie es mit den beiden weiter gehen könnte?

PS: Findet ihr ich hab zu wenig Werwolf in den Werwolfbüchern? (Das ist mir gerade beim schreiben eines anderen Kapitels aufgefallen🤔)

Non-MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt