1.1 Dunkelheit

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Starr war mein Blick in die Dunkelheit gerichtet. Wie ich sie liebte.

Weit weg erkannte man schwach die Umrisse eines Waldes und Hügel. Die Lichter in den Nachbarhäusern gingen alle nacheinander langsam aus. Die pure Dunkelheit umgab mich. Weit unter meinem Balkon fuhr noch ein letztes Auto vorbei. Dann wurde es still, aber nicht erdrückend, sondern beruhigend still. Der eisige Wind zerrte an meiner Decke.

Dafür dass wir Sommer hatten, war es erschreckend kalt und windig.

Meine Füße waren schon eingefroren und der Regen machte es nicht gerade besser. Der Tisch, auf dem ich saß, wackelte, sobald ich mich bewegte.

Ein außergewöhnliches Wetter an diesem Wochenende, doch genau das, was sich gerade in meinem Herzen abspielte. Kälte, Sturm, Dunkelheit.

Nichts anderes hätte ich mir jetzt gewünscht. Ich ließ leise Musik aus dem Radio abspielen. Der Mond war leider bedeckt. Ich fand ihn so faszinierend. Er strahlte für mich eine unglaubliche Ruhe aus und so viel Geheimnisvolles verbarg sich in ihm. Die Tränen rollten stumm meine Wangen runter. Der Streit mit meiner Familie hatte mich heute sehr mitgenommen. Und nicht nur der Schmerz knabberte an meinem Herzen, sondern auch die Leere biss sich an meinem Herzen satt. Seit ich 11 war, spürte ich, dass etwas nicht mit mir stimmte, doch nun wurde dieses Gefühl der Leere, als würde etwas fehlen oder falsch laufen immer stärker. Ich fühlte mich allein gelassen. Die Kälte und der Regen, welcher in eiskalter Geschwindigkeit auf meine Decke runter rieselte, waren mir egal. Mein Kopf war leer und doch voller Schmerz. Es war als würde ein Lichtstrahl versuchen, die Dunkelheit zu vertreiben, aber ich verscheuchte ihn, denn ich wollte allein bleiben und zum ersten Mal nicht die Starke spielen. Seit einer Stunde saß ich hier nun und wusste eigentlich gar nicht über was ich nachdachte, doch die Atmosphäre allein beruhigte mich schon. Mit müden Bewegungen ließ ich mich vom Tisch rutschen und zog meine Schuhe an. Schließlich ließ ich mich ins Bett fallen und hüllte mich gleich in zwei dicke Decken ein. Draußen war es wohl doch kälter gewesen, als ich gedacht hatte...

Von einer plötzlichen stärker werdenden Müdigkeit überrollt, fielen mir die Augen zu und ich ließ mich in einen tiefen, traumlosen Schlaf sinken...

,, Katrina! Wach auf!", rief meine Mutter zum fünften Mal genervt hoch zu meinem Zimmer. Schnell stand ich auf, um sie zu fragen, was denn los sei, doch dadurch, dass ich mich so ruckartig aufrichtete, wurde mir erstmal schwindelig. Meine Sicht wurde für kurze Zeit schwarz und ich rieb mir den Kopf, bis meine Sicht wieder klar wurde. Mit einem lauten Seufzer bewegte ich einen Fuß vor den anderen zur Treppe. ,, Was gibt's denn?", murmelte ich verschlafen. ,, Wir haben schon 12 Uhr! Mach dich fertig und hol die Post rein!", rief meine Mutter etwas verärgert.

Die Augen verdrehend, ging ich zurück in mein Zimmer und machte mich langsam fertig. Anschließend holte ich mir ein Stück Toast, um etwas im Magen zu haben und ging ruhig eine weitere Treppe unseres Zweifamilien- Hauses runter. Draußen vor der Tür nahm ich die Post entgegen und mit dem Toast zwischen den Lippen ging ich wieder zurück ins innere des Hauses. Schnell durchwühlte ich die Post, um zu sehen, ob etwas für mich dabei war. Tatsächlich war ein etwas altmodischer Brief für mich dabei. In der Küche legte ich die Briefe weg. ,, War etwas wichtiges dabei?", fragte mich Pela, meine Mutter. ,, Öh keine Ahnung. Ich habe eure Briefe nicht durchgesehen, aber ich habe hier so einen komischen Brief bekommen.", erklärte ich ihr, während ich den Brief versuchte zu öffnen. Dann fing ich an vorzulesen:

,,HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI

Schulleiter: Albus Dumbledore (Orden der Merlin, Erster Klasse, Groz., Hexenmst. Ganz Hohes Tier, Internationale Vereinig. d. Zauberer)

Sehr geehrte Miss Wawes,

wir freuen uns, ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind.

New life Hogwarts ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt