6. Kapitel

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Ich wache von meinem Wecker auf und drehe mich nochmal um. Ich weiß, dass ich Will versprochen habe zu kommen um nochmal alles durchzusprechen. Dabei habe ich ihm letzte Nacht am Telefon schon alles erzählt. Aber so ist er. Alles doppelt und dreifach, damit nichts falsches passiert. Also quäle ich mich aus meinem warmen Bett und mache mich fertig.
Ich mache Paps und mir Frühstück und esse mit ihm zusammen. "Warum gibst du mir immer Aufgaben Rubiella? Ich bin doch alt genug und kann selber entscheiden was ich mache." will er plötzlich von mir wissen und ich schaue ihn überrascht an "Du machst aber ja den ganzen Tag nichts wenn ich dir nichts sage. Wenn du selber was sinnvolles machst dann brauche ich dir auch nichts mehr sagen." Er schaut aus dem Fenster "Was möchtest du heute machen Paps?" will ich von ihm wissen, um einzuschätzen wie ernst er das meinte. "Ich will heute die Abstellkammer sauber machen und den Pizza Teig für heute Abend machen." meint er entschlossen und sieht mich an. "In Ordnung. Dann mach das. Ich bin heute Abend gegen 18:00 Uhr zu Hause." ich lächel ihn an und er freut sich. Als ich anfangen will den Tisch abzuräumen hilft er mir. "Fahr ruhig, Ruby. Ich mache das. Viel Spaß heute." ich lächel ihn verwirrt an und verlasse mit meiner Tasche das Haus.

"Hey Will, wo steckst du?" ich schließe seine Wohnungstür hinter mir und höre seine Stimme aus der Küche. Ich setzte mich auf die Küchenzeile und schaue Gedankenverloren aus dem Fenster. "Hey Kleine, was ist los?" will Will von mir wissen. "Keine Ahnung, Paps war heute so komisch. So war er nicht mehr seit Mam weg ist. Er wollte selber entscheiden, was er heute macht während ich weg bin und macht sogar Pizzateig für heute Abend. Außerdem hat er den Tisch abgedeckt und hat mich losgeschickt. So war er ewig nicht."

Schließlich konnte Will mich überzeugen, mich auf andere Sachen zu konzentrieren und ich erzählte noch einmal, was ich erfahren hatte und wir besprachen was die unschuldigen Antworten bedeuten konnten. Oder eben auch nicht. Irgendwann hatten wir keine Lust mehr und wechselten das Thema.
An der Tür klingelte es, da Will im Bad war, ging ich die Tür öffnen. "Hallo, ist Will da?" fragte eine schöne Stimme, die zu einem noch schöneren Körper gehörte. Ich grinste "Ja, komm rein." ich mache ihm Platz und er tritt an mir vorbei in die Wohnung. "Ich bin Markus, tut mir leid, Stör ich euch? Ich hab mich nicht angemeldet..." er zögert und ich gebe ein leises Lachen von mir. "Nein, du stört nicht. Wir sind uns schon einmal hier begegnet, erinnerst du dich? Ich bin rein geplatzt als ich schwer beschäftigt wart.-" ich lächel ihn an und sehe wie unangenehm ihm das ist. Sorry, aber da muss er mit durch. "Ich bin Ruby." er lächelt mich schüchtern an und ich gebe ihm ein Zeichen mir zu Folgen. "Ich glaube ich verstehe warum Will dich mag. Du sieht heiß aus und hast ein Zuckersüßes Lächeln." er schaut wieder unangenehm zu Boden, muss aber lächeln. "He Will, beeil dich, hier ist jemand für dich." rufe ich in Richtung des Badezimmers und wende mich wieder an Markus. "Also studierst du?" ich kannte die Antwort, aber ein bisschen Smalltalk um ihn lockerer zu machen schadet nicht. "Ja, Architektur. Im 4 Semester." er entspannt sich langsam und Lehnt sich an den Türrahmen zur Küche. Ich rühre Will's Nudelsoße um, damit sie nicht überkocht und höre Markus mich fragen "Will hat mir ein bisschen was über dich erzählt. Ihr kennt euch lange nicht wahr?" Dann betritt Will die Küche und drückt Markus einen Kuss auf den Mund, der ein überraschtes Keuchen von sich gibt. Ich muss unwillkürlich lächeln und freue mich für Will. Er hat lange niemanden mehr vor mir geküsst." He Rub, wann wolltest du gehen?" fragt er ohne den Blick von Markus zu nehmen, der ihm immernoch unfassbar nah stand. Ich schaue auf die Uhr, es ist viertel vor sechs und mein Paps ist bestimmt dabei den Pizzateig zu machen, wenn er es denn macht. Ich muss lachen, hebe meine Hände. "Schon gut, schon gut, ich gehe schon. Und lasse euch allein. Meld dich, wann ich morgen vorbei kommen soll. Nett dich kennenzulernen Markus, schönen Abend euch." Ich lächelte in mich hinein und verlasse Will's Wohnung. Ich habe ihn lange nicht mehr so verliebt gesehen. Es gefiel mir, wenn er Glücklich war.

Ich schalte den Motor meines Autos ab und schaue das Haus an. Irgendwas stimmt nicht, ich wusste nur nicht was. Aber ich hatte es im Gefühl. Irgendwas war anders. Ich blieb noch ein wenig sitzen. Und beobachte das Haus, den Garten, die Auffahrt. Aber alles sah normal aus. Ich ging rein und ließ das Gefühl entgültig hinter mir, als ich Paps mit dem ausgerollten Pizzateig in der Küche sah.

RubinLiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt