Ich liege in meinem Bett und es war spät geworden. Als ich ins Haus kam hat Paps sich gefreut und wir haben den Abend miteinander verbracht. Es war schön. Fast wie früher, als noch alles normal war und meine Mutter noch bei uns war. Wir haben die Pizza belegt und gegessen, Spiele gespielt und später unsere Lieblingsfilme geschaut. Wir haben miteinander gelacht und Paps hat wie früher Witze erzählt. Er war anders als die letzten Monate. Irgendwie freier, als wüsste er etwas das ich nicht weiß, das ihn aus dem Erlöst hat, wo er war. Ich habe mich nicht getraut zu fragen, was ihn dazu bewegte. Obwohl ich es wissen wollte, hatte ich zu sehr Angst vor der Wahrheit. Meine Gedanken kreisten in meinem Kopf und kaum hatte ich das Licht, dass mein Zimmer noch erhellte ausgestellt versank ich in einen Unruhigen Schlaf.
Mich wecken die Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster scheinen, ich musste vergessen haben den Vorhang zuzuziehen. Ich schaue auf meinen Wecker, 07:24. An einem Sonntag. Ich wollte mich gerade wieder umdrehen und die Augen schließen, als mich wieder dieses eigenartige Gefühl überkam. Das selbe, wie gestern im Auto. Etwas stimmte nicht. Diesmal ignorierte ich es nicht. Ich stand auf und ging zum Fenster. Ich starrte raus, getrieben von dem unguten Gefühl tief in mir. Ich beobachte die Straße, lausche doch kann nichts ungewöhnliches Entdecken. Ich schütteln über mich selber den Kopf, es konnte niemand wissen. Ich war zu gut. Wie immer. Ich beschließe es zu Ignorieren. Ich drehe mich um und verlasse mein Zimmer, dabei bin ich leise, ich wollte Paps nicht wecken. Ich blieb unten an der Treppe stehen und das Gefühl war schlagartig wieder da. Irgendwas an dem Anblick von unserem Flur störte mich. Und plötzlich entdeckte ich es. Die Schuhe von Paps waren weg. Ich richte meinen Blick auf die Garderobe. Auch seine Jacke fehlt. Ich bekomme Panik, bin verzweifelt, renne in sein Zimmer und erstarre, als ich ein gemachtes Bett mit einem einzigen Brief darauf vorfinde. Er hat das Haus seit Monaten nicht verlassen. Vor allem nicht alleine.
Ich habe Angst. Ein Gefühl, das ich seit Jahren nicht mehr hatte. Angst, dass er wie Mum wegläuft. Aber noch mehr Angst habe ich, ihn nie wieder sehen zu können. Ich will nicht noch jemanden verlieren.
Ich setzte mich auf das Bett. Nehme den Brief Vorsichtig in die Hand und starre ihn nur an. Ich fühle mich nicht bereit und doch weiß ich, dass ich ihn lesen muss. Also atme ich tief ein und öffne ihn. Ich falte den Zettel auseinander und schaue auf die schöne Handschrift meines Vaters.
Rubiella, mein Engel.
Es tut mir unfassbar leid. Aber ich musste gehen. Alles an diesem Haus hat mich an Sie erinnert. Einfach alles. Ich hab es nicht mehr ausgehalten. Aber ich kann dich auf meine Reise nicht mitnehmen. Vielleicht schaffe ich es irgendwann dich zu besuchen. Such mich nicht. Hörst du? Bleib hier und führe dein Leben weiter. Ich weiß du kannst das. Du bist ein Wundervolles Mädchen. Und ich bin stolz auf dich.
Ich liebe dich, PapsMir kullert eine Träne aus dem Gesicht und fällt auf meinen Handrücken, ich zucke zusammen und wische die Tränen weg. Ich bin traurig aber viel schlimmer ist die Wut, die sich aufbaut. Denn er hat mich alleine gelassen, so wie Mum es vor all dieser Zeit auch getan hat. Ich atme ein paar mal tief durch. Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen, der Abend gestern, sein Verhalten. Er wollte sich damit verabschieden. Er wollte noch ein letztes Mal Zeit mit mir verbringen. Bevor er ging. Vermutlich für immer oder zumindest für eine lange Zeit.
Ich blieb noch ein paar Minuten sitzen, nahm mir die Zeit, zu trauern und meine Gefühle zuzulassen. Etwas, dass ich seit Jahren vermied und nur bei Paps zuließ. Selten bei Will. Dann stand ich auf, verließ den Raum und schloss ihn mit dem Schlüssel ab, genauso wie meine Gefühle. Sie blieben in diesem Raum zurück. Ich konnte fast sehen wie ich all diese Trauer und Verzweiflung in diesem Raum einschloss. Nur die Wut blieb. Der bittere Geschmack, wieder einmal zurückgelassen zu werden. Es nicht wert zu sein.
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RubinLiebe
ActionMein Name ist Rubiella, für meine Freunde Ruby. Ich bin wie viele andere in meinem Alter am Studieren. Verbringe viel Zeit mit verschiedenen Jungs im Bett. Habe eine tolle Clique mit der ich viel unterwegs bin und Spaß habe. Ich bin eigentlich ganz...