aizawa x Kollege/reader

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Trigger Warning: Andeutung auf Gewalt, Angst, Depression

Wörter: 2728

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Ich ging wie jeden Tag zur Arbeit. Ich bin Lehrerin an der UA und unterrichte Strategie im Kampf, helfe aber manchmal auch Recovery Girl wenn sehr viel los ist. Meine Spezialität ist Heilung von anderen. Meine Heilung kann ich nur bei anderen einsetzen, bei mir funktioniert sie nicht.

Es ist ziemlich unnütz, ich weiß. Wie ich den UA Herocourse abschließen konnte wundert mich immer noch. Mein Vater hat immer erwartet, dass ich groß und stark werde, so wie er.

Als dann aber heraus kam, was für eine Spezialität ich hatte, fing er an wütend auf mich zu werden. Er schrie mich an, dass er so große Hoffnungen in mich gesetzt hätte und das ich unnütz sei. Mein Vater ist vor 5 Jahren gestorben, aber seine Worte hallen immer noch in meinen Kopf herum.

Er hatte angefangen mich zu schlagen und mir zu sagen, dass ich niemanden von nutzen wäre und allen nureine Last sei. Er war sogar kurz davor mich aus dem Haus zu schmeißen. 

Trotzdem wollte ich den Menschen helfen. Und wenn das auf dem Schlachtfeld nicht geht, dann mach ich das wenigstens in der Schule. Ich versuche, den anderen so viel Arbeit abzunehmen wie möglich. Und damit ich ihnen nicht zur Last falle, lächle ich immer. So macht sich keiner Sorgen.

Es ist für mich sehr leicht Emotionen vorzutäuschen. Ich mache das immerhin schon mein ganzes Leben. Ich habe es immer gehasst wenn ich im Mittelpunkt stand. Die Blicke der Leute machten mir Angst. Deshalb spielte ich jeden vor, dass es mir gut ginge, damit sie sich nicht so sehr mit mir befassen.

Ich ging ganz normal ins Lehrerzimmer, setzte mich auf meinen Platz und packte meine Sachen aus. Ich ging nochmal über die bereits korrigierten Teste, um sicher zu gehen, dass ich keine Fehler gemacht habe.

Der Tag verlief ziemlich eintönig, so wie immer. Ich redete mit den Schülern, sagte ihnen worauf genau sie sich fokussieren müssen, half meinen Kollegen wenn es Probleme gab und schaute dann bei Recovery Girl vorbei. Danach ging ich nach Hause.

Hatte ich eigentlich schon erwähnt das ich der menschliche Kummerkasten für die Leute hier bin? Jeden Tag kommen Menschen mit Problemen zu mir, und ich versuche ihnen damit zu helfen. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es anderen zu helfen.

Aber ich habe auch etwas getan was ich zuerst nicht begriffen hatte. Ich hatte mir mit dieser Lebensweise eine so große Bürde aufgelastet, und die auch noch jeden Tag schwerer wird, dass mein Körper daran kaputt geht. Es ist, als würden die Sorgen der anderen verschwinden, aber dafür an mir hängen bleiben. Am Anfang habe ich das nicht bemerkt. Aber nach all den Jahren habe ich herausgefunden, warum es mir immer so schlecht geht wenn ich alleine bin. Warum es sich anfühlt als hätte ich Sandsäcke auf meinen Schultern. Warum ich jetzt gerade weinend in den Spiegel schaue und und versuche zu lächeln.

Weil ich immer wollte, dass mir einer hilft. Aber es nie jemand getan hat.

Ich habe meine Gefühle versteckt, und immer jedem etwas vorgegaukelt. Ich bin selbst Schuld das niemand sieht was in mir vorgeht. Ich hatte immer die Hoffnung, dass es einmal jemand bemerken würde. Aber die ist jetzt schon lange verflogen.

Ich habe immer alle belogen. Ich wollte stark sein, doch war immer die Schwächste. Vater hatte recht. Ich bin eine Enttäuschung. Er hatte das Recht dazu, mir weh zu tun. Er hatte das Recht dazu, mich zu beleidigen. Er hatte Recht. Und ich sehe das erst jetzt.

Ich schüttelte den Kopf. Ich hasste es alleine zu sein. Immer wenn ich es bin, dann kommen diese Gedanken.

Ich zog mich um und ging schlafen. Auch wenn es lange dauerte bis ich einschlafen konnte, so hatte ich wenigstens ein paar Stunden schlaf.

BNHA/Aizawa Shota OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt