Kapitel 3

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,, Ist dieses Gebäude nicht einfach wunderschön?", riss Serena mich aus meinen Gedanken.

,, Was hast du gesagt?", fragte ich, hob den Kopf und blickte sie an.

,, Hörst du überhaupt zu, wenn jemand mit dir redet", fragte sie mich lachend.

,, Manchmal", murmelte ich und wickelte eine Haarsträhne um meinen Finger.

,, Ich sagte ob das Gebäude nicht wunderschön sei."

,, Ja, kann sein."

,, Denkst du schon wieder an ihn?", fragte sie mit einem ernsten Unterton.

,, Nein."

Sie schaute mich stirnrunzelnd an.

,, Hör auf damit", ermahnte ich sie.

,, Ach, egal wenn ich Falten kriege. In zwanzig Jahren werde ich mich sowieso einem Lifting unterziehen."

Ich musste lachen.

,, Du bist doch erst 20."

,, Ja und es fühlt sich so an als wär ich gestern noch 16 gewesen. Die Zeit vergeht schnell. Sie fliegt praktisch mit Lichtgeschwindigkeit an dir vorbei ohne dass du es merkst. Aber wie es scheint, vergeht sie dir nicht schnell genug."

,, Na gut. Ich gebs zu."

,, Na, na. Ich will den ganzen Satz hören."

,, Ja, ich habe an ihn gedacht."

,, An wen?", fragte sie mich.

Ist das ihr ernst. Ich müsste sie mal bei einem Arzt oder Psychiater schicken lassen und checken lassen, den die meisten unserer Gespräche verlaufen so und sie verliert fast immer den Faden.

,, Ryan", antwortete ich ihr.

,, Was ist mit ihm?"

,, Ach Serena", seufzte ich und schlug mit meiner Hand auf meine Stirn.

,, Es ist nicht meine Schuld. Du weißt dass ich leicht aus dem Konzept zu bringen bin. Das liegt in der Familie", erklärte sie mir schon zum x-ten Mal.

,, Nur weil du dich nicht richtig konzentrieren kannst und leicht abzulenken bist, heißt das noch immer nicht, dass du eine Erbkrankheit hast", klärte ich sie zum wiederholten Male auf.

,, Ts, ts. Red dich jetzt nicht aus. Also, warum hast du an ihn gedacht?"

Sie hat tatsächlich wieder den Ursprung unseres Gesprächs gefunden.

ALLEIN. Oh Herr, welch ein Wunder.

,, Eines muss ich dir lassen. Du machst ja richtig Fortschritte. Und zweitens, macht es dir eigentlich Spaß mich jedes mal so auszuquetschen?", fragte ich sie mit gehobener Augenbraue.

Sie erwiderte dies auch mit einer gehobener Augenbraue.

,, Kann sein. Aber nunmal ehrlich, vergiss diesen Typen."

,, Wenn du jedesmal mit diesem Thema anfängst, kann ich es nicht vergessen", sagte ich ihr und blickte umher.

Der Campus war wirklich schön und die Universität erst.

Es war unser erstes Jahr an der Uni und wir konnten es nach einem Monat noch immer nicht fassen, dass wir die Highschool hinter uns haben.

,, Tut mir leid. Aber jedesmal wenn du an ihn denkst, hast du immer diesen Gesichtsausdruck", sagte sie und spielte mich beim Denken nach.

Ich lachte laut auf und einige Studenten schauten mich schräg an.

,, Lol", sagte Serena, wurde aber dann wieder ernst, ,,Hör auf an ihn zu denken. Er hat dir soviel Leid angetan und er ist Schuld daran, dass du jetzt nie mehr einem Mann trauen wirst. Es hat mir wortwörtlich das Herz zerbrochen, dich so am Boden zerstört zu sehen."
,, Du hast ja Recht", gab ich schlussendlich zu.
,, Ich weiß, ich habe IMMER Recht", sagte sie, ,, aber jetzt müssen wir los. Die Lesung fängt gleich an."
Wir standen von der Bank auf und gingen wieder in das Gebäude...

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