Kapitel 2

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Seit 2 Stunden wanderte ich entlang der Straße, die kein Anfang und kein Ende zu scheinen hat.

Mit jeder Minute die verstreichte, schrumpfte meine Hoffnung auf ein Zeichen eines Dorfes, einer Stadt oder nur einer Tankstelle.

Nicht nur dass sich auf meine Füße eine Kolonie von Blasen bildete, sondern ich musste mal dringend wieder Wasser lassen.

Der Drang nach einer Toilette wurde mit jeder Minute immer stärker.

Ich fing schon an mit gekreuzten Beinen zu gehen...

Letzendlich gewann meine Blase und ich hielt es nicht mehr aus. Ich lief in den Wald hinein, aber nur so weit, dass ich noch die Straße im Blick hatte.

Nachdem ich fertig war rannte ich zurück zur Straße.

Ich war um einiges leichter und konnte mir wieder einem normalem Gang eignen.

Doch nun, da ich nicht mehr an meine Blase dachte, kam die Furcht wieder.

Fragen schwirrten durch meinen Kopf:

Was ist passiert? Wo bin ich? Wie bin ich hierher gekommen? Was um Gotte Willen hat das alles zu bedeuten?

Ich wusste es nicht. Kannte die Antwort nicht.

Mich überkam eine Gänsehaut. Ich probierte jegliches Knistern und Rascheln aus dem Wald zu ignorieren und richtete mein Blick auf die Straße die vom Mond beleuchtet wurde.

Mit jedem Schritt, wurde ich immer mehr müde. Meine Augenlieder fühlten sich schwer und träge an und ich befürchtete, dass ich gleich einschlafen werden wurde.

Im Halbschlaf schleifte ich einen Fuß nach dem anderen und versuchte mich wach zu halten, was nicht mehr lange funktionieren wird.

Plötzlich verbahm ich ein Geräusch, wie das...
Wie das eines fahrendes Autos!

Ich wurde hellwach und stürzte mich ohne weitere Bedenken auf die Straße.

Springend, schreiend und mit den Armen fuchtelnd machte ich das Fahrzeug auf mich aufmerksam.

Ich sah wie der Truck verlangsamte und vor mir stehen blieb.

Das Fenster wurde runtergekurbelt und eine Frau, etwa in den Vierzigern, kam hinter dem getönten Fenster zum Vorschein.

,, Was machen Sie denn ALLEINE auf der Straße? Und das um diese Uhrzeit?'' , fragte sie mich.

,,Ich wollte zurück nach Washington'', antwortete ich.

Die Frau schaute mich mit ungläubig mit ihren blauen Augen an.

,, Washington? Wie Washington D.C.? Und das zu Fuß?'', fragte sie und ihr Begleiter am Lenkrad schaute mich nun auch an.

,, Natürlich'', sagte ich fröhlich und lächelte sie an.

,, Das ist nicht zum Lachen, Junge Lady! Darüber reißt man keine Witze! In solch einer Krise kann man sich keinen Spaß erlauben!'', schrie mich der Mann an. Seine grauen Augen funkelten mich an und sein Bart bebte vor Wut.

,, Entschuldigung, wenn ich sie beleidigt habe, dass wollte ich nicht...Es war nicht meine Absicht ... Tut mir leid...Ehm?'', stotterte ich und bevor ich etwas erwidern konnte, sagte die Frau:

,, Entschuldigen bitte Sie meinen Mann, er ist sehr empfindlich was diese Thema angeht. Woher sind Sie denn eigentlich gekommen?'', fragte sie mich.

,, Von dem Fabrikgelände westlich'', antwortete ich.

Mein ganzer Körper zitterte und ich hatte das Gefühl zu erfrieren.

,, Was hatten Sie denn dort zu suchen?'', fragte mich der Mann grob und mit eindringlichem Blicke.

Ja, was hatte ich denn dort zu suchen. Ich wusste es selbst nicht. Ich wusste nicht mal wie ich dorthin gekommen bin.

Doch bevor ich etwas antworten konnte, kam mir dir Frau zuvor.

,, George lass die junge Frau doch in Ruhe. Sie zittert ja ganz. Steigen Sie ein, Kleines, wir nehmen Sie mit'', sprach die Frau und schenkte mir einen liebevollen Blick.

George starrte mich grimmig an und öffnete die Türen.

Ich stieg hinein und ließ mich auf den hinteren Sitz fallen.

Während ich die Tür zumachte und mich anschnallte, wurde ich von George beobachtet.

Der Truck fuhr los und die Frau drehte sich um.

,, Ich bin Eleonore und das ist mein Mann George. Wie heißen Sie denn, meine Liebe?'', fragte sie mich.

,, Iris.''

,, Schlafen Sie ruhig, Iris.Sie sehen ganz übermüdet aus. Im Wagen sind Sie sicher, haben Sie nur keine Bedenken '', sprach Eleonore mit sanfter Stimme.

,, Okay'", krächzte ich hervor und schloss meine Augen.

,, Glaubst du sie ist eine von 'denen' '', hörte ich George flüstern.

,, Meinst du? Sie sieht nicht so aus'' ,sagte die Frau leise.

,, Sie sehen nicht alle gleich aus, wie du ja selbst weißt.''

,, Das können wir morgen herausfinden, aber lass die Arme ausschlafen''

,, Was glaubst was die da drüben sagen werden''

,, Ich weiß es nicht. Aber solange wir nicht wissen ob sie es ist oder nicht, werden sie nichts sagen. Nur hoffentlich ist sie keine 'Sha.....

Den Rest konnte ich nicht mehr hören, denn eine plötzliche Müdigkeit übermahnte mich und ich schlief augenblicklich ein.


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