Ich vernahm das Brummen eines Motors, öffnete langsam meine Augen, während ich tief einatmete und gähnte. Alles um mich war dunkel, nicht pechschwarz, sondern einfach nur dunkel, so, dass ich meine Hand noch vor meinen Augen sah.
Als ich das Brummen meines nach Essenverlangenden Magens spürte, wurde ich endgültig aus meiner nichtssagenden Träumerei rausgerrissen.
Ich rieb mir meine Augen, um auch wirklich den letzten Rest Schlaf zu entfernen.
,, Haben Sie gut geschlafen ? ", fragte mich Eleonore.
Plötzlich kamen all die Ereignisse von gestern in mir hoch, die nur dazu führten, dass ich jetzt noch verwirrter als vorher war.
,, Wieso bin ich durch den Wald gelaufen?", fragte ich sie etwas verschlafen.
Sie sah mich besorgt an.
,, Sie wollten nach Washington, aber wieso weiß ich nicht, sagen Sie es mir", erwiderte sie daraufhin.
Ich überlegte. Ich wusste es auch nicht mehr genau.
Anhand Eleonores Gesichtsausdruck, überlegte ich anscheinend sehr lange.
,, Geht es Ihnen...."
,, Ich war in dieser Fabrik. Ich bin dort aufgewacht und dann bin ich Richtung Osten gegangen. Und..."
Und was dann ?An mehr konnte ich mich nicht mehr erinnern.
,, Das war's ", sagte ich und richtete meinen Blick ins Leere.
Nach dieser nichtsführender Konversation vernahm ich das genervte Schnauben von George und das ruckartige Bremsen.
,, Wir sind da", sagte er, ohne mir einen Blick zu würdigen.
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Wir stiegen aus und ich schaute mich in meiner jetzigen Umgebung um. Es war noch immer dunkel, so dass ich nicht wirklich viel erkennen konnte.
,,Wie spät ist es eigentlich?", fragte ich, als ich bemerkte dass ich jegliches Zeitgefühl verloren hatte...
Und ich bei dieser Dunkelheit die Zahlen auf meiner Armbanduhr nicht entziffern konnte.
,, Viertel vor Zwölf", entgegnete mir Eleonore, ,,Sie haben nicht sehr lange geschlafen."
,,Gehen wir rein, bevor die Nachbarn noch unser Mitbringsel bemerken'', flüsterte George, als er die Tür aufschloss und ins Haus ging. Eleonore folgte ihm, aber ich stand noch ganz verdattert vor der offenen Haustür.
Hatte George mich beleidigt? Hat er mich gerade wirklich als ein 'Mitbringsel' bezeichnet?
Ich weiß, ich weiß, die Beschreibung ist nicht tragisch, aber wer sagt schon 'Mitbringsel'.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich Eleonores Hand an meiner rechten Schulter spürte.
Ein leicht stechender Schmerz ging von meiner Schulter aus durch meinen ganzen Körper und ich verzog leicht meine Mundwinkel nach unten.
,, Oh, es tut mir leid, wenn ich Ihnen wehgetan habe", sagte sie mit einer liebevollen, sanften Stimme als ich ins Haus trat.
,, Ist schon okay", sagte ich ihr und warf ihr einen freundlichen Blick zu.
,, Sind Sie hungrig? Wollen Sie etwas essen?", fragte mich Eleonore, als sie mich zur Küche führte.
Erst jetzt bemerkte ich die Leere in meinem Magen.
,,Ja", antwortete ich ihr, ohne zu wissen welch unglaubliche Geschichten ich an diesen Abend noch von ihr zu Ohr bekommen werde...
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Shadows
Подростковая литератураWas würdest du tun wenn die Welt vor dem Abgrund steht und du wüsstest nicht davon? Das fragt sich Iris auch, als sie von der Lage erfuhr. Jeder weiß davon, nur sie nicht. Wie konnte es dazu kommen? Sie kann sich nur an ihr Leben davor erinnern, ab...