𝗗 𝗘 𝗔 𝗗 ⠀𝗘 𝗡 𝗗

3.1K 161 47
                                    


Das Leben stellt uns tagtäglich vor Entscheidungen.
Von völlig Belanglosen, die allem Anschein nach, keine größere Bedeutung haben, bishin zu Lebensverändernden, die gravierende Auswirkungen haben.
Und dabei bleibt einem immer die selbe Frage im Kopf.
Was ist richtig und was falsch?
Ist es die Vernunft, dein Kopf, der dir aufgrund von gesellschaftlicher Moral und Ansichten sagt, was du zu tun hast, weil es der Großteil der Menschen genauso von dir erwarten würde und es als 'richtig' ansieht?
Oder hörst du auf dein Bauchgefühl, das so oft genau das komplette Gegenteil zu deinem Verstand spricht, sich aber 'richtig' anfühlt und doch verwerflich wäre?

Die Antwort...gibt es nicht.

Am Ende des Tages muss man sich zwischen Beiden entscheiden und ob es im Endeffekt richtig oder falsch war, stellt sich meistens erst viel später raus.
Nämlich, wenn es zu spät ist und man damit leben muss.
Manchmal bereut man es und manchmal nicht.
Diesen Preis, dieses Risiko muss man in Kauf nehmen.
So oder so, hat man sie einmal getroffen, gibt es kein Zurück.

Und genau in dieser Situation warst du nun gefangen.
Vor dir, der Mann den du liebtest.
Dem du vertrautest.
Wegen dem du all diese Risiken eingegangen bist, die dir jetzt zum Verhängnis wurden.
Sein Blick, anders als je zuvor, fast schon verängstigt.
Ob es deshalb war, weil du plötzlich vor ihm standest, oder weil du praktisch vor den Personen, die es am wenigsten wissen sollten, sein Geheimnis offenbart hattest.
Euch blieb nicht viel Zeit.
Du musstest dich entscheiden.

Fassungslos und stumm, stand der Schurke vor dir, die blaue Flamme immernoch in seiner Handfläche lodernd, während er seinen Blick zwischen dir und seinem ursprünglichen Ziel wechselte.

„ Touya...bitte."
Flehtest du und als dann wieder keine Antwort kam, drehtest du dich selbst zu den Helden hinter euch um.
Du konntest gar nicht beschreiben, was für einen Ausdruck Endeavor hatte, vermutlich hattest du noch nie so viel Emotion in einem Blick des Nummer Eins Helden gesehen, er tat dir fast schon leid.
Denn er stand einfach nur da, als wäre er komplett bewegungsunfähig gewesen, man konnte regelrecht erkennen, wie er den Schurken, den er Sekunden zuvor noch ohne Weiteres bekämpft hätte, plötzlich mit anderen Augen sah.
Immerhin war es sein Sohn und wenn es einen in diesem Raum gab, der sich Vorwürfe machen konnte, war er es.
Deine Augen wanderten allerdings zu Hawks, der dir zunickte und du wusstest, er ließ dir die Wahl.
Die Wahl 'das Richtige zu tun', während er eine Hand vor Endeavor hielt, um ihn zurückzuhalten.
Nicht, dass er in diesem Moment sowieso zu jeglichen rationalen Denken fähig gewesen wäre.

Langsam drehtest du dich um und schlucktest schwer.
Verzweifelt balltest du deine Hände zu Fäusten und hofftest, die richtige Lösung würde gleich von Himmel geflogen kommen, doch sie kam nicht.
Du musstest es selbst tun.

Mit gesenktem Kopf atmetest du schwer ein und aus und nachdem du deine Gedanken einigermaßen wieder gesammelt hattest, gingst du auf Dabi zu, der sich selbst keinen Zentimeter bewegte.

„ Touya...bitte. Du musst hier weg.
Die werden dich schnappen und-"
Flüstertest du, doch wurdest sofort von Dabi unterbrochen.

„ Und was ist mit dir?"
Seine Stimme klang tief, seine Worte scharf, genauso wie sein Blick.
Man sah ihm den Konflikt an, der ebenso in ihm, wie in dir brodelte.
Du bißt dir auf die Lippe und schlosst fest deine Augen, bevor du den Kopf schütteltest und du spürtest, wie dir die Worte nur so in der Kehle feststeckten.
Doch es gab nur diesen Weg.
Du wolltest nicht, dass er festgenommen und weggesperrt werden würde, obwohl du tief in dir wusstest, dass er es verdient hätte und es das moralisch richtige gewesen wäre.
Doch deine Gefühle für ihn waren stärker.
Dein Bauchgefühl siegte am Ende über deinen Verstand, auch, wenn das Konsequenzen für dich haben würde.
Das war der Preis.
Und du nahmst ihn in Kauf.

𝐇𝐄𝐀𝐋  𝐌𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt