"Du meintest diese Leute nennen sich Fuwa?", frage ich nochmal nach.
"Da hast du richtig verstanden, mein Kind. Und sie werden ihrem Namen mehr als gerecht, sie sähen Zwietracht im ganze Land und über die Grenzen hinaus", erklärt Kaede, die Führerin dieser kleinen Gruppe, die sich den Fuwa stellen.
"Das erklärt, warum zwischen den Erdbändigern auch Feuerbändiger waren", überlegt Zuko laut.
Man sieht ihm an, dass er bereits nach einer Lösung sucht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht so leicht sein wird.
"Was auch immer jetzt passieren mag, ihr habt uns das Leben gerettet und nun stehen wir in eurer Schuld", wende ich mich an alle, die mit uns um das Feuer herum sitzen und essen.
Nachdem uns die Augenbinden in der Höhle, die als Unterschlupf dient, abgenommen wurden, haben diese Leute uns wie Freunde behandelt und das möchte ich ihnen zurück geben, indem ich die Fuwa aufhalte.
"Das Problem mit unseren Bändigungsfähigkeiten besteht aber weiterhin", sagt Zuko und das eben noch wohlwollende Gefühl in meiner Brust schnürt mir plötzlich die Luft ab.
Ich habe versucht nicht darüber nachzudenken, aber mein Körper fühlt sich an, als hätte jemand einen Teil von mir herausgeschnitten.
Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass mir jemand meine Fähigkeiten nehmen kann, nichtmal nachdem Aang gezeigt hat, dass es möglich ist.
Aber nun ist genau dieser Fall eingetreten.
"Das kann kein dauerhafter Zustand sein", sage ich mit erstickter Stimme und lege meine Hand an mein Herz, als könnte ich es so zusammen halten.
Ich bin den Tränen nahe.
Sanft nimmt Zuko meine andere Hand in seine und die von ihm kommende Wärme durchströmt meinen Körper.
"Ich muss zugeben, so etwas habe ich noch nie erlebt. Chi-Blocken ist keine ungewöhnliche Methode, dennoch sollte es mittlerweile gelöst sein", sagt Kaede.
"Es ist schön spät, vielleicht sollten wir uns morgen weiter mit diesem Dilemma befassen", mischt Zuko sich wieder ein.
"Ihr habt Recht. Eure Hoheit, natürlich stehen Euch und der Meisterin jeweils ein Bett im Inneren der Höhle zur Verfügung. Bei Sonnenaufgang werden wir weiterziehen müssen, aber bis dahin wünsche ich euch beiden eine erholsame Nacht", verabschiedet Kaede uns und auch von den anderen hört man zustimmendes Nuscheln.
Ich habe keine Kraft mehr zu sprechen und nicke nur in die Runde und folge Zuko zum Eingang der Höhle, nachdem er sich bedankt hat.
Von außen sieht es vielleicht nicht so aus, aber diese Höhle führt noch viel weiter in einen Berg hinein als man glauben mag und die Erdbändiger dieser Gruppe haben etwas nachgeholfen und einige Schlafnieschen erschaffen.
Wir gehen sehr weit hinein, so weit, dass die letzte aufgestellte Fackel in diesem Bereich nur noch ganz wenig Licht spendet.
Und dann bleiben wir stehen.
"Hier kannst du schlafen", sagt Zuko knapp und ist schon dabei sich umzudrehen, als ich ihn am Arm packe.
"Ich will nicht alleine schlafen", flüstere ich und dränge mein schlechtes Gewissen nach hinten.
Zukos Körper spannt sich an, das lässt sich selbst bei dem schwachen Licht erkennen.
"Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, Katara", sagt er stumpf, was es schwierig macht ihn einzuschätzen.
Wahrscheinlich hat er Recht damit, dass es besser wäre, wenn er jetzt einfach in sein Bett ginge und wir die vergangenen Momente vergessen, aber dieser Gedanke treibt einen ähnlichen Schmerz durch meinen Körper wie der Verlust meines Wasserbändigens.
Da er immer noch mit dem Rücken zu mir steht und keine Anstalten macht zu mir zu kommen, setze ich mich auf das Bett und streife mir meine Schuhe ab.
Von draußen kann man noch Stimmen wahrnehmen, wahrscheinlich stehen einige Leute wache, aber der Großteil liegt mittlerweile auch schon in der Höhle verteilt, jedoch ein gutes Stück entfernt von Zuko und mir.
Die letzten Tage waren wir ein Albtraum und trotzdem wie ein lang ersehnten Wunsch, der endlich in Erfüllung gegangen ist.
Ich weiß nicht wohin mit meinen Gefühlen und erst als mir Tränen vom Gesicht fallen, bemerke ich, dass ich stumm weine.
Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.Aber was nützt es mir überhaupt zu weinen?
Jedes Mal, wenn ich nicht weiter weiß weine ich und mittlerweile nerve ich mich schon selbst damit.
Keinem bringt es etwas und es lässt mich einfach nur schwach wirken.
Ich habe so viel überstanden, bin eine Meisterbändigerin und trotzdem passieren mir solche Fehler, die nicht nur mich in Gefahr bringen.
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Sol et Luna
FanfictionDer Krieg ist zu Ende und eine vielversprechende Zukunft liegt vor Team Avatar. Aber etwas Unausgesprochenes ist noch lange nicht vergessen und nicht jeder ist zufrieden mit den Plänen der neuen Welt.