1 - Alles neu

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Das ist meine erste Geschichte, die nichts mit Fantasy zu tun hat, aber sie hat sich mir irgendwie aufgedrängt und will mich nicht mehr loslassen, also versuche ich es einfach mal. Keine Ahnung, wohin sich das alles noch entwickeln wird, obwohl ich ja schon eine Vorstellung von allem habe, aber man kann ja immer mal von seinen eigenen Ideen überrascht werden.

Ich will euch nicht zulange zuquatschen, lest doch einfach mal rein und lasst mir einen Kommentar da, wenn euch was gefällt oder nicht gefällt. Ich bin für alle Kritik zu haben!

LG

Eure Nessaia


☆ ☆☆☆ ☆☆☆☆☆ ☆☆☆ ☆


Kira

"Jackyyy!", stöhne ich auf. "Bist du eigentlich irre? Das können wir uns doch niemals leisten!"

"Oh biiitteeee!" Jacky hüpft herum wie ein Gummiball, wie immer eigentlich, wenn sie sich für etwas begeistert. "Komm schon, sie ist einfach perfekt!" Ihre großen, blauen Augen starren mich so hoffnungsvoll an, als ginge es nicht gerade darum, sich pleite zu machen für ein paar Zimmer mehr.

"Sie kostet tausend sechshundert Euro!", halte verzweifelt dagegen. "Bist du noch ganz bei Trost? Dafür können wir uns fast vier Monate lang was anderes leisten! Und Essen! Essen könnten wir uns leisten!"

"Sie hat zwei Balkone!" Jackys Augen werden noch größer. Sie hat diesen bettelnden Blick drauf mit ihrem kleinen Puppen-Schmollmund in ihrem hübschen Gesicht. Ihre blonden, in perfekte Wellen gelegten Haare hüpfen auf und ab, während sie vor mir herum wackelt, als würde sie mir einen epileptischen Anfall verpassen wollen, damit ich ja sage.

"Ja, Wahnsinn", knurre ich zurück und starre die Anzeige an. "Sie hat auch fünf Zimmer und zwei Bäder, und willst du mir vielleicht mal verraten, was wir damit anfangen sollen? Ich meine, klar, für dein ganzes Zeug könntest du schon einen begehbaren Kleiderschrank gebrauchen aber fünf Zimmer?? Willst du die vielleicht untervermieten?"

Ich weiß im gleichen Moment, dass ich einen Fehler gemacht habe, als Jackys Augen zucken. Na toll. Jetzt hab ich ihr noch mehr Argumente geliefert.

Jacky hätte eigentlich Frisöse werden sollen wie ihre Mutter, daher auch ihr dämlicher Name Jaqueline. Wie in so einer Nachmittags-Sozialhilfe-Sendung. Vermutlich ist das nicht der wirkliche Grund, aber manchmal kann ich einfach nicht anders, als es mir so vorzustellen. Jacky ist nicht blöd, obwohl sie so blond ist, wie man nur sein kann. Eigentlich ist sie ziemlich intelligent und war anders als ich schlau genug, nach der zehnten eine kaufmännische Lehre zu machen und schon Geld zu verdienen, als ich noch versuchte, mit meinem Taschengeld klar zu kommen. Die einzigen Haare, die sie anfasst, sind übrigens ihre eigenen - und möglicherweise noch mal meine, wenn sie wieder versucht, mit dem nutzlosen Gestrüpp etwas anzufangen, das mein Vater mir vererbt hat.

"Ist nicht dein Ernst", fauche ich sie jetzt an, weil ich mir sonst nicht mehr zu helfen weiß. Wie erwartet strahlt Jacky nur, als hätte ich soeben das Evangelium verkündet. "Mitbewohner?", versuche ich es trotzdem, obwohl ich eigentlich weiß, dass ich verloren habe, seit sie mich so ansieht. Und dabei hab ich dem Umzug noch nicht mal zugestimmt!

"Das kannst du vergessen. Und außerdem, wenn's schon so ein riesiges Ding sein muss, warum dann nicht gleich die da?" Ich tippe auf ein anderes Inserat, bei dem vielleicht sogar meine Eltern seltsam geguckt hätten. Nicht, dass sie es sich nicht leisten könnten. Papa leitet die Zweigstelle einer großen Werbefirma und Mama sitzt bei ihm am Empfang. Geld ist also eigentlich genug vorhanden, aber sie haben immer versucht, mich so zu erziehen, dass ich nicht unnötiges Geld für unnötige Dinge zum Fenster raus werfe. Immerhin mussten sie sich ihren sozialen Status selbst erarbeiten. Deshalb würden sie garantiert die Augenbrauen hochziehen und mich fragen, ob ich spinne, wenn ich ihnen das hier präsentiere.

Ich hab genauso Angst wie duWo Geschichten leben. Entdecke jetzt