11.03.2020 - 20:52 ~LA

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"Kannst du mir erklären wie wir hier hin gekommen sind?
Wann ist das passiert? Zwischen lachen und Flirten in der Bar. Neben dem "Es ist mir zu riskant" über das Netflix and chill mitten in der Nacht bei dem du gehst, bevor irgendwas relevantes geschieht. Nach Nachrichten mit Herzen und nächtelangen Gesprächen über die Probleme unserer beider Leben. Zwischen den Momenten in denen du dir Sorgen um mich machst wie sind wir da an diesen Punkt gekommen, an dem wir vergessen, dass es uns gab. Dass es unsere creepy half-lovers-half-friends Freundschaft gab.
Weißt du Lukas, das Verletztendste ist nicht die Tatsache, dass du mich nicht liebst oder dass du mich einfach ignorierst. Das, was am meisten weh tut ist dass du nicht wüsstest was du wolltest. Hättest du mich nur f*cken wollen, nur eine Nacht, wäre das so in Ordnung gewesen für mich. Es wäre alles gewesen was ich erwartet und gebraucht hätte. Hättest du mich kennen lernen wollen, wäre das alles möglich gewesen. Hättest du eine Beziehung mit mir haben wollen, hätten wir das hin gekriegt. Aber du wüsstest nicht was du wolltest und hast mit mir gespielt. Und während alle sagen, dass das ja von dir zu erwarten war, weiß ich es besser. Denn an dem Abend in der Bar, als mir das Glas herunter gefallen ist und du mich damit aufgezogen hast - das Lachen war echt. Und an jenem Abend als du bei mir warst, als du meine Hand gehalten und über mein Bein gestrichen hast, als du mir viel zu lange in die Augen geguckt hast - das war Aufrichtig. Und als du gesagt hast du solltest besser gehen, hab ich für den Bruchteil einer Sekunde den Schmerz in deinen Augen gesehen. So kurz dass ich dachte ich hätte es mit eingebildet, doch als wir im Flur standen und du mich in der Umarmung nicht mehr los gelassen hast, da wusste ich, dass du nicht gehen wolltest.
Ich wäre mit allem klar gekommen, hätte alles akzeptiert. Doch nicht, dass du mit mir spielst. Also verzeih mir aber ich bin fertig mit dir. Ich hab vor Tagen deine Nummer gelöscht und das Bild von dir und Joni. Ich tue alles um dich aus meinem Leben zu streichen, weil du es nicht wert bist. Weil ich inzwischen froh bin, dich nicht kennen gelernt zu haben. Und die letzte Angst die bleibt ist, dich wieder zu sehen." 

Und dann stehst du da. Sanft lächeln. Und wir beide tun so, als würden wir uns nicht für voll nehmen, als wäre alles was war irrelevant. In der Luft liegt diese Stimmung, der Geruch kurz bevor eine Bombe hoch geht, explodiert und alles in Flammen setzt. Minuten und Stunden vergehen. Ewigkeiten, in denen ich mich zwinge dich nicht anzusehen. Vielleicht war es ein Fehler dich wieder sehen zu wollen. Explosionen sind eigenartig. Man wartet die ganze zeit auf den nächsten großen Schlag, auf ein neues Nachbeben, auf einen Knall. Doch nichts passiert. Das einzige was bleibt ist der tödliche Geruch in der Luft. Explosionen brauchen einen Funken. Nur einen kleinen Funken, der alles hoch gehen lässt. Explosionen lassen dich warten. Bis zu dem Moment, in dem du dich sicher fühlst, in dem du stolz bist, nicht durchgedreht zu sein. Und wenn du gerade gehen willst, das Kriegsgebiet verlässt; dann spürst du Arme, die sich von hinten um dich schlingen, dich an einen Körper ziehen und fest halten. Du spürst seinen Atem in deinem Nacken, sein Lächeln, und wie der Funke übergreift. Und wie alles explodiert, um dich herum in Flammen aufgeht und in Asche zerfällt. Alles brennt, außer ihr, weil er dich hält. Und als er dich los lässt, merkst du, dass nur du explodiert bist. Die Welt steht noch, die Leute gehen noch, keine Flammen oder Schutt oder Asche. 

Die letzte Angst, die bleibt, ist, dich wieder zu sehen. 

Weil ich weiß, dass du mir nicht egal bist, dass ich dir nicht widerstehen kann. Dass du mich unter Flammen setzt. Weil ich noch hoffe. Weil ich weder über dich hinweg bin, noch bereit bin für dich. Weil du nach wie vor nicht weißt, was ich will, aber mir klar wird, dass ich auch nicht den eindruck mache, als ob ich es wüsste. Weil ich kein Stück besser bin als du. Das mit uns sind andere Dimensionen, und keiner von uns weiß, wie er damit umgehen soll. 

Die letzte Angst, die bleibt, ist, dass an einem Punkt, wirklich alles um uns herum zerfällt.

Und wir es nicht merken. 

Uns nicht retten. 

Weil wir uns so daran gewöhnt haben, füreinander zu brennen.

diariable thoughts🌈🌻Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt