01.08.2019 - 23:07

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Ich kenne Schmerz.
Ich kenne den Schmerz, wenn ein Mann sich über dich beugt und seinen Penis in dich steckt obwohl du gesagt hast, du willst nicht.
Ich kenne den Schmerz, eines Schlages.
Ich kenne den Schmerz wenn deine Eltern dir sagen, dass du nichts erreicht hast im Leben.
Ich weiß wie es sich anfühlt wenn dir ein Typ das Herz bricht.
Und ich weiß wie weh es tut, wenn deine beste Freundin dir das Herz bricht.
Ich weiß wie es ist, wenn Gott dich verlässt und du alleine da stehst.
Ich habe den Schmerz gefühlt als ich einen Jungen liebte und meine beste Freundin ihn auch liebte. Und als er sie wählte.
Ich fühlte den Schmerz als eine Klinge durch meine Haut und Muskeln schnitt.
Und den größeren Schmerz als ich realisierte, dass ich selbst die Klinge führte.
Ich weiß wie es ist zu ersticken.
Und wie es ist nichts dagegen zu tun.
Ich kenne den Schmerz, wenn die Person, die du liebst jemand anderen mehr mag.
Und den Schmerz, wenn deine kleine Schwester stirbt.
Ich weiß wie sehr es schmerz Abschied zu nehmen, Angst zu haben, und allein zu sein.
Ich weiß, dass es weh tut, wenn dein Körper an seine obersten Grenzen geht, weil die größte Angst darin besteht nur 1 Gramm zuzunehmen.
Ich kenne physischen Schmerz, wenn du so lange rennst bis deine Beine zittern und die Muskeln versagen.
Und psychischen Schmerz.
Ich weiß wie es ist, wenn du dich in deine beste Freundin verliebst, obwohl du weißt, dass sie nicht auf Mädchen steht.
Und den Schmerz, wenn du sie ansiehst und weißt, dass du sie niemals haben kannst.
Ich kenn die Qualen, wenn dein Körper sich gegen die Drogen wehrt.
Und den Schmerz, wenn du nichts mehr erträgst.
Ich weiß wie es ist, wenn man dir ins Gesicht sagst, du seist nicht gut genug.
Und den Schmerz, wenn du es dir selber jede Nacht zu flüsterst.
Ich kenne Zurückweisung. Erniedrigung. Mobbing.
Für mein doch sehr kurzen Leben habe ich ziemlich viel weg gesteckt.
Ich kenne Schmerz.
Und ich weiß, dass er sich immer gleich anfühlt.
Egal ob du 14 bist, oder 41.
Egal ob es 10 Jahre her ist, oder 100 oder nur 10 Sekunden.
Er fühlt sich immer gleich an.
Egal ob du vergewaltigt wirst, oder sich in jemand unerreichbaren verliebst.
Egal ob du den Beruf deiner Träume nicht bekommst, oder deine Schwester stirbt.
Es zerreißt dich jedes Mal.
Und ich weiß, dass die Welt sich weiter dreht - ganz rational.
Und ich weiß, dass mein Leben weiter geht - ganz logisch.
Und ich weiß, dass es irgendwann okay geht, weil
Ich weiß, dass der Schmerz vergeht.
Doch heute tun viele Sachen noch immer weh.
Heute zerreißen sie noch immer mein Herz.
Bringen mich noch immer an meine Grenzen.
Drängen Tränen in meine Augen.
Weil all das. All die Nächte voller ungewolltem Sex, all die Tage auf dem Friedhof, all die Wochen in denen ich unser Bild anstarre, all die Monate in denen ich zurück falle in alte Gewohnheiten. Weil all das nicht mit einem “Alles wird gut“ gerichtet werden kann.
All das braucht Liebe, und Whisky, und Verständnis, und Zeit.

-Schmerz

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