«Warum ziehst du die Kaputze nicht ab? »

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«Komm, wir setzen uns an den Tisch. » meinte Harry, nachdem der Tee fertig war und deutete mit dem Kopf in die Richtung des kleinen hölzernen Küchentisches.

Unsicher steuerte Niall eben diesen an und ließ sich langsam auf einem der Stühle nieder.

Im Labor durfte er nie am Tisch sitzen, da er einfach kein normaler mensch war.

Freundlich lächelnd stellte Harry eine der beiden dampfenden Tassen vor Niall ab und setzte sich anschließend dem blonden gegenüber.

«Pass auf, der ist noch heiß » warnte harry den kleinen vorsichtshalber, da er sich nicht sicher war, ob er dies wusste oder nicht.

Nachdem Niall genickt hatte, fing Harry an, seinem gegenüber fragen zu stellen.

«Also. Du musst nicht antworten, wenn du nicht möchtest, okay? »

Wieder bekam der Lockenkopf ein nicken.

«Warum Ziehst du die kaputze nicht ab? »

Erschrocken riss Niall seine Augen auf.

Ihm war klar, dass Harry es irgendwann schon wissen wollte, doch das es so bald war?

Niall wusste, dass Harry, wenn er nicht antworten würde, nicht sauer wäre, aber er wollte den jüngeren auch nicht anlügen.

«Das..I-ich a-also...» stotterte er unbeholfen los.

«Du musst nicht antworten. Es ist nicht schlimm.» wiederholte Harry, legte seine Hand sanft auf den arm seines Gastes, der auf der Tischplatte lag.

«D-du w-w-würdest böse zu m-mir s-sein und m-mir weh t-tun »

«Bestimmt nicht. Du bist so lieb und niedlich, ich kann dir gar nicht böse sein.» beteuerte Harry in, hoffentlich beruhigenden, Tonfall.

Verunsichert und hin und her gerissen sah Niall in Harry's Augen.

In dem moment, in dem sich ihre blicke trafen, wusste Niall, dass er Harry vertrauen konnte.

Langsam hob er seine Hände und zog sich vorsichtig die kaputze vom Kopf und somit auch von den katzenohren.

«Du..das.. also ich..»

Harry sah Niall bzw seine Ohren mit großen Augen an.

Er war nicht wütend oder angewidert, nein, er war fasziniert.

Oft hatte er schon davon gehört, dass es sowas geben soll, konnte es allerdings nie richtig glauben.

Doch jetzt saß dieser kleine blonde junge vor ihm.

Unsicher sah Niall in Harry's Gesicht.

Er konnte den Ausdruck, der auf diesem lag nicht deuten.

Noch nie hatte ihn jemand angesehen, ohne böse zu sein.

Nervös zupfte der blonde an dem zu großen hoodie herum, bis schließlich ein creme farbener Katzenschwanz hinter seinem rücken hin und her schwang.

«Du...bist ein hybrid? » fragte Harry erstaunt und betrachtete Niall genauer, welcher nur schüchtern nickte.

«Darf ich deine Ohren anfassen? »

Heftig schüttelte Niall den Kopf.

Immer, wenn jemand seine Ohren angefasst hatte, musste er danach höllische schmerzen ertragen.

Nie wieder wollte er sowas verspüren, denn es war zu grausam.

«Bitte. Ich bin ganz vorsichtig. » flehte Harry.

«Du wirst mir nicht weh tun? »

«Auf keinen Fall! »

Niall Katzenschwanz zuckte unruhig, als der kleine seinen Kopf langsam senkte, damit Harry seine Ohren besser berühren konnte.

Ganz vorsichtig ließ dieser seine fingerspitzen über das linke Ohr des Jungen gleiten.

Bedächtig fuhr er das Ohr auf und ab, strich mit seinem Daumen vorsichtig über die Innenseite.

Leise begann Niall zu schnurren, hörte aber auch sofort wieder damit auf.

Geschockt riss er seinen Kopf nach oben, was Harry zurück zucken ließ.

Panisch schlug Niall sich eine hand vor den Mund, musterte Harry aus großen, ängstlichen Augen.

«B-bitte Schlag m-mich n-n-nicht! » bettelte Niall.

«Warum sollte ich? Es ist doch alles gut.»

«A-aber ich ha-hab geschnurrt! »

«Ist doch nicht schlimm. »

«I-ich darf nicht. »

«Hey. Wer auch immer dir das gesagt hat, war anscheinend kein sehr freundlicher mensch. Vergiss das einfach. Wenn du bei mir bist, darfst du schnurren, egal wie laut. Es ist okay. Ich finde das niedlich.»

Harry lächelte Niall warm herzig an.

«O-okay.»

Niall wusste nicht warum, aber immer, wenn er angst hatte oder nervös war, begann er zu stottern.

Es störte ihn, aber Harry weniger.

Er fand den kleinen niedlich und hatte sogar das Gefühl, ihn beschützen zu müssen, denn sicherlich gab es in der welt viele Menschen, die alls dafür tun würden, jemanden wie Niall zu bekommen, um anschließend grausame Experimente mit ihm durch zu führen und das wollte Harry um jeden Preis verhindern.

«Hast du deshalb Kein Zuhause? »

In Harry's Stimme schwang soviel Mitgefühl mit, dass Niall sich sofort verstanden fühlte und nickte.

«Sie haben mich ausgesetzt. Sie haben gesagt, I-ich b-b-bin nur ein misslungenes e-experiment u-und w-w-würde s-sowieso bald v-verrecken. »

Niall konnte nicht anders, als einfach laut los zu schniefen.

Er war zwar kein Mensch, aber er war sich sicher, dass das, was die Männern zu ihm gesagt haben, nicht gerecht und erst recht nicht nett gewesen war.

Es zerriss harry das herz, den kleinen weinen zu sehen.

Schnell sprang er auf, ging zu Niall und schloss diesen in seine Arme.

«Hey..scht alles gut. Du wirst nicht sterben, das lasse ich nicht zu. Ich passe auf dich auf, versprochen.»

Immer wieder fuhren Harry's warme Hände den rücken des Katzenjungen rauf und runter, während dieser sich in Harry's hoodie krallte und weinte.

Einige Zeit saßen sie noch so da, bis Niall sich wieder vollständig beruhigt hatte.

«Danke» murmelte er leicht schüchtern und spürte, wie sich seine Wange wieder mal rot färbten.

Change my life ✅ (Narry! Hybrid ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt