Niemals hätte sich Maryana träumen lassen, die Hidden Hills Kaliforniens je von Innen zu sehen. Die sich aneinanderreihenden Luxus-Villen, in denen sich die Schickeria dieser Welt hinter hohen Mauern verschanzt, waren ihr stets suspekt gewesen. Sie waren so fern von dem, was die junge Autorin kannte und lebte.
Maryana hatte nicht eine Sekunde den Wunsch gehegt, dieses Leben kennenzulernen. Schon gar nicht, seitdem ihr Harry diesen Ort mit den Worten »eingesperrt« und »Jagdschutzgebiet« beschrieben hatte. Allerdings wäre Maryana auch niemals auf die Idee gekommen, dass Harry Styles ihr je unter vier Augen von den Hidden Hills berichten würde, und doch war genau das passiert.
Ihr Leben war nicht planbar, das hatte sie im Laufe des letzten Jahres eingesehen. Sie hatte nicht kommen sehen, dass ihr Verleger einen Ex-Boyband-Star in ihr Leben bringen würde, der sich noch dazu als schicksalhafteste, charmanteste, aufwühlendste, aber auch beste Wendung ihres Lebens herausstellen sollte. Nachdem sie Harry Styles überraschend und nach langem Auf und Ab ihr Herz geschenkt hat, war sich Maryana sicher, in ihrem Leben niemals wieder etwas als unerwartet zu empfinden.
Dass sie ihre Tage inzwischen mit Harry Styles in den Hidden Hills, zwischen Kaley Cuoco, Miley Cyrus und den Kardashians, verbrachte, war nach all dem Trubel also nur noch Konsequenz.
Zudem musste sie sich eingestehen, dass alles sehr viel imposanter, mysteriöser und auch fremder wirkt, betrachtet man die hohen Mauern dieses abgeriegelten Ortes von außen. Lebt man erst einmal im Inneren, wird einem schnell klar, dass auch dieses Fleckchen Erde nichts anderes als eine selbstverwaltete Kleinstadt ist. Eine Kleinstadt, voll von beeindruckenden Villen im Landhausstil, bewohnt von ungewöhnlich namenhaften Menschen und bewacht von Kameras und Security, doch mit dem simplen, gemeinsamen Ziel, in Ruhe leben zu können.
Und ebendieses Ziel konnte Maryana in letzter Zeit besser nachvollziehen als je zuvor.
»Nein. Nein, das krieg' ich schon hin«, seufzte die blonde junge Frau genervt in ihr Handy und ließ sich auf einen der gepolsterten Rattan-Sessel dicht am Rande des Pools, sinken. Die Sonne ging bereits unter und spiegelte sich herrlich im ruhigen Wasser. Der großflächige Außenbereich des Anwesens sah zu keiner Zeit atemberaubender aus.
»Nein, das geht schon, wenn ich direkt zu dir komme. Nein, wirklich. Ja. Ja, nächstes Mal. Bald. Ja, wirklich bald. Versprochen. Bis dann.«Müde ließ Maryana das Telefon sinken und sah leicht kopfschüttelnd zum Pool unmittelbar vor ihr. Dort hatte sich Harry grinsend treiben lassen, während er dem Gespräch seiner Freundin gelauscht hatte.
Lachend tauchte er einmal unter, ehe er sich nun über den steinernen Beckenrand lehnte und zu Maryana aufsah.»War das Edin?«, ahnte er amüsiert und legte den Kopf auf seinen verschränkten Armen ab.
Maryana nickte augenrollend.
»Ja, wer sonst?«»Oh Mann, lass den armen Kerl doch endlich mal vorbeikommen«, sagte Harry, während sein Grinsen noch ein Stück breiter wurde.
Seitdem Maryana weitaus mehr Zeit in Harrys Haus in den Hidden Hills als in ihrer Wohnung in LA verbrachte, hatte sie alle Hände voll zu tun, Edin davon abzuhalten, die abgeschottete Kleinstadt zu stürmen – sehr zum Amüsement Harrys.»Hey, ich tu das für dich, mein Lieber«, versicherte ihm Maryana harsch, doch schließlich überkam sie ebenfalls ein belustigtes Grinsen. »Du würdest hier vermutlich direkt rausfliegen, wenn Edin einen Fuß in diese Stadt setzt. Er würde versuchen, jeden kennenzulernen und mindestens ein Mal auf jeder Terrasse innerhalb dieser Mauern gesessen zu haben.«
So sehr sie ihren besten Freund auch liebte und an dessen gute Manieren glaubte, bezweifelte sie, dass er sich hier in den Hidden Hills am Riemen reißen könnte. Wenn Maryana daran dachte, wie sehr Edin kurzzeitig ausgerastet war, als Harry in ihr Leben getreten ist und auch daran, wie penetrant er die wenigen Male, die er Harry begegnet ist, seine Aufmerksamkeit gesucht hatte, war sich Maryana sicher, dass es die richtige Entscheidung ist, ihn bisher aus dieser extravaganten Gesellschaft rauszuhalten.
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The Sequel || h.s.
FanfictionMaryana hat Harry eine ganze Menge zu verdanken. Er hat der Autorin nicht nur den größten Auftrag ihrer noch jungen Karriere beschert, sondern ihr letztendlich auch die Augen geöffnet und auf unkonventionelle Art und Weise dafür gesorgt, dass sie vo...