Ein Fenster wird zerschlagen

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... Ich aufwachte. Und das, mit heftigen Kopfschmerzen. "Jean, aufstehen, es gibt Frühstück!" Hörte ich die Stimme meiner Mutter aus Richtung der Tür. Ich antwortete nur mit einem unzufriedenen Gebrummelt und zog mir die Decke über den Kopf. Ich versuchte, mich an den Traum zu erinnern, den ich gehabt hatte, aber er war einfach weg. Schade, ich glaubte mich zu erinnern, dass es ein guter Traum gewesen war. Da war doch etwas von einer... "Jean! komm jetzt!" Der Ruf von unten riss mich erneut aus den Gedanken und wieder willig setzte ich mich auf. Meine Kopfschmerzen verschlimmerten sich, als ich die Vorhänge vor meinen Fenstern zurückzog und mir die Sonne ins Gesicht schien.

Müde tapste ich durch den Flur und die Treppe hinunter. "Guten Morgen Jean!" Begrüsste mich mein Vater an dem Frühstückstisch. "Morgen." meinte ich knapp. "alles in Ordnung?" Fragte meine Mutter verunsichert. "Nur etwas Kopfschmerzen." meinte ich. "Dann trink etwas, das wird helfen." Ich nickte und trank. "Wir müssen gleich los, räum bitte heute dein Zimmer auf, denk daran, dass später deine Gäste kommen." Ich nickte erneut. Langsam verschwanden die Kopfschmerzen. Ich fühlte mich auch schon viel wacher.

Schon rund zwanzig Minuten später verabschiedete ich meine Eltern am Kamin. "Viel Spass auf der Arbeit!" Meinte ich. Twinkeli reichte meinem Vater seine Arbeitstasche. "Mach dir einen schönen Tag." Meinte mein Vater, bevor er sich in den Kamin stellte und sich eine Hand voll Flohpulver nahm. "Ministerium der Magie!" Sagte er mit fester Stimme und ich schloss die Augen, um die Stichflamme nicht mit an zu sehen. Ich mochte es zwar, mit Flohpulver zu reisen, aber es zu sehen war mir irgendwie unangenehm. Mein Vater war jetzt verschwunden und meine Mutter gab mir noch einen Abschiedskuss. Auch sie verschwand mit den Worten: "Ministerium der Magie!". Ich drehte mich um und lief in mein Zimmer.

Oben angekommen musste ich feststellen, dass das Chaos von Gestern noch immer da war. Immer noch waren die Kleider auf dem Boden. Seufzend kämpfte ich mich durch die Stapel bis ans Fenster. Draussen war es so schön. Ich stellte mir vor, wie ich diesen Tag so viel nützlicher hätte verbringen können, als mein Zimmer auf zu räumen. Ich resignierte, dass es nicht sonderlich viel helfen würde, nur weiter aus dem Fenster zu starren.  Ich begann, die Stapel, welche noch intakt waren, wieder in den schränke zu schieben. Nach einigen Minuten gesellte sich Twinkeli zu mir und hängte mit ihrer Magie die heruntergefallenen Umhänge wieder auf. Zu Letzt kam noch Shadow angeschlichen und spielte mit Fire, welche unter einem der Kleiderberge begraben war. Eigentlich machte das ganze sogar ziemlich Spass, hätte ich aber gegenüber meinen Eltern nie zugegeben.

Endlich war mein Zimmer wieder Gäste-tauglich. Ich setzte mich auf die schwarze Chaiselongue unter meinem Fenster und sah nach draussen. Was wollte ich denn jetzt tun? Klar, später wäre mein Geburtstagsfest. Aber bis dann? Ich ging rüber zu meinem Schreibtisch. Ich könnte ja schon mal für das Fest ein paar Gesprächsthemen vorbereiten, damit es nicht langweilig wird. Auf einmal realisierte ich, dass ich keine vernünftigen Gesprächsthemen aufschreiben konnte, weil ich nicht wusste, wen Alley mitbrachte. Was, wenn Alley einen... Muggle mitbrachte? Konnten wir dann überhaupt die geplanten Spiele spielen? Und über was sollen wir dann reden? Das Wetter oder was? Nein, sie hätte es uns gesagt, wenn es Muggle wäre. Ganz sicher. Aber wenn er nur Halbblütig war? Alley zwar auch, aber alle meine Freunde kannten und mochten Alley. Wenn ich es mir recht überlegte, wollte ich das alles doch nicht planen. Ich werde es halt einfach auf mich zukommen lassen.

Aus einer zufälligen Intuition heraus entschied ich mich, bei Mrs. Winter vorbei zu schauen. Ich schlüpfte in ein paar schwarzer Stiefel und hängte mir eine Umhängetasche um. Manchmal gab mir Mrs. Winter einen Beutel mit Keksen mit und mit einer Tasche war es viel einfacher diese dann nachhause zu bekommen. Ich spazierte die Strasse hinunter, am Brunnen vorbei und geradewegs auf das schrullige Haus vom Mrs. Winter zu. Aussen war ein kleiner Vorgarten um den sich ein gusseiserner Zaun schlängelte. Daran wucherten Efeu und adere pflanzen hoch, die ich nicht kannte. Ich liebte diesen Garten. so viele verschiedene Pflanzen und Blumen. Ich öffnete das Tor und trat ein. Der Weg zur Haustüre bestand aus Kies und Sand.

Keep it Slytherin -  book 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt